Schalke 04: kein wirklicher Fortschritt feststellbar

3:3 in Frankfurt, 0:0 in Bukarest, auch auf die Gefahr hin, mich hier ständig zu wiederholen: Es ist keine echte Weiterentwicklung bei den Knappen zu beobachten.

Commerzbank-Arena Frankfurt Waldstadion 2006

Eher im Gegenteil: Es drohen Stagnation oder gar Rückschritte. Und das ausgerechnet in einer (wieder einmal) entscheidenden Phase der Saison.

Morgen gegen Stuttgart, dann im Pokal gegen Hoffenheim, beim Tabellennachbarn in Gladbach und schließlich das entscheidende Champions-League-Spiel gegen Basel: Es werden die Weichen für den weiteren Verlauf der Spielzeit gestellt.

Können die Schalker in der Bundesliga oben dabei bleiben? Ist ein Überwintern in der europäischen Königsklasse und im DFB-Pokal noch möglich?

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Einfluss eines Mindestlohns auf das allgemeine Gehaltsgefüge

Auch wenn man sich so gar nicht für die Argumente für einen gesetzlichen Mindestlohn oder allgemein eine angemessene Grundsicherung erwärmen kann, weil man der Ansicht ist, dass diese „armen Schlucker“ ein höheres Einkommen nicht verdient haben, sollte man vielleicht einmal inne halten und diesen Gedanken richtig zu Ende führen.

Denn sicherlich gibt es in einer Gesellschaft die eine oder andere Ansicht darüber, wie letztlich „Gerechtigkeit“ auszusehen hat. Was die einen als berechtigten Anspruch verstehen, sehen andere wiederum als falsch verstandenes Mitleid oder empfinden gar Neid aufgrund dieser als ungerecht verstandenen „Bevorteilung“.

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Die deutsche Wiedervereinigung: erneutes Auftauchen des Transferproblems – Teil 2

Mit der deutschen Wiedervereinigung 1989/1990 betrat ein altes, fast vergessenes ökonomisches Phänomen wieder die wirtschaftspolitische Bühne: das Transferproblem.

Die deutsche Vereinigung vor dem Reichstag in Berlin 1990

Im ersten Teil dieser kleinen Serie habe ich mich bereits mit dem erstmaligen Auftauchen dieses Paradoxons in Form der Reparationsforderungen an das damalige Deutsche Reich nach dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Die Unlösbarkeit dieses Transferproblems hatte damals entscheidenden Einfluss auf das Abgleiten Deutschlands in die Depression der Wirtschaftskrise und die darauffolgenden dunklen Jahre der Nazizeit.

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2013: Das Jahr der deutschen Radprofis?

Es begann mit einem Paukenschlag: Der Kölner Gerald Ciolek gewann am 17. März 2013 völlig überraschend den Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo. Ein chaotisches, von schlechtem Wetter gezeichnetes Rennen, und trotzdem war es der größte Sieg seiner bisherigen Karriere.

Gerald Ciolek beim World Ports Classic 2013

Es folgten Etappensiege von Marcel Kittel, Andre Greipel und Tony Martin bei der Tour de France, die deswegen schon zeitweilig als die „Tour der Deutschen“ bezeichnet wurde.
John Degenkolb sorgte dann mit Erfolgen bei den Vattenfall Cyclassics und bei Paris–Tours für einen goldenen Herbst.

Doch fehlte da nicht etwas? Zwar reihten die deutschen Radprofis 2013 tatsächlich Sieg an Sieg, doch es waren größtenteils „nur“ Tageserfolge.

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Clayton Kershaw gewinnt zum zweiten Mal den Cy Young Award

Letzten Mittwoch krönte Clayton Kershaw, Pitcher der Los Angeles Dodgers, sein hervorragendes Jahr 2013 mit dem Gewinn des zweiten Cy Young Awards seiner Karriere. Diese Auszeichnung wird nach jeder Saison an die besten Werfer der Major League Baseball verliehen.

Pitcher Clayton Kershaw von den Los Angeles Dodgers

Damit ist er seit dem legendären Hall of Famer Sandy Koufax (er gewann ihn zwischen 1963 und 1966 sogar drei Mal) erst der zweite Dodgers-Pitcher, dem dies gelingt.

Der Cy Young Award hat im amerikanischen Baseball einen ähnlichen Stellenwert wie in Deutschland die Wahl zum Sportler des Jahres, entsprechend groß ist natürlich auch die mediale Wirkung jenseits des großen Teiches.

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Von der Ruhrbesetzung zur Eurokrise: das ökonomische Transferproblem – Teil 1

Weltkriegs-Reparationen und grosse Depression
Das Ende des Ersten Weltkriegs führte zu einer der wichtigsten ökonomischen Fragestellungen des 20. und 21. Jahrhunderts: dem Transferproblem.
Aus der Thematik, wie man eine durch einen gigantischen Weltkrieg verschuldete Volkswirtschaft in die Lage versetzt, Reparationszahlungen in dreistelliger Milliardenhöhe leisten zu können, ohne selbst dabei in einer Rezession zu versinken, entstanden damals wichtige Grundzüge neuer wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse.

Ruhrbesetzung

Diese Problematik, heute auch unter dem Begriff Ungleichgewichte der Leistungsbilanz bekannt und durchaus in der Eurokrise wieder sehr aktuell, ließ z. B. John Maynard Keynes damals nicht ruhen, bis er in völligem Gegensatz zur auch zur damaligen Zeit schon herrschenden klassischen Lehrmeinung seine eigenen Gedanken zum Versailler Vetrag und der Reparations-Problematik entwickelte, die schließlich zur Formulierung seiner „Allgemeinen Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ führte.

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Schöne Grüße aus dem Paralleluniversum der Angebotspolitik

Es ist mal wieder soweit:
Der Sachverständigenrat der sogenannten „Wirtschaftsweisen“ hat sein Jahresgutachten für 2013 vorgelegt.
Die Kurzfassung ist für Interessierte hier zu finden: Jahresgutachten 2013 des Sachverständigenrates

Dennis Snower (ifW) und der Vorsitzende des Sachverständigenrates Christoph M. Schmidt (RWI) 2011, by Johannes Christ (IW-Festakademie  Uploaded by Magnus Manske) [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons
Dennis Snower (ifW) und der Vorsitzende des Sachverständigenrates Christoph M. Schmidt (RWI) 2011


Ich möchte mich hier jetzt gar nicht mit den Prognosen der „Weisen“ zum zukünftigen Wirtschaftswachstum näher beschäftigen, es gab in der Vergangenheit genügend Hinweise zur Fragwürdigkeit dieser Annahmen, besonders im Vorfeld der Finanzkrise.

Mir geht es eher darum, darauf hinzuweisen, dass die Mehrheit dieses Rates eine ganz bestimmte wirtschaftspolitische Ausrichtung verfolgt, nämlich die der sogenannten „Angebotspolitik“.
Diese beinhaltet kurzgefasst eine Überbewertung aller Maßnahmen, die im wirtschaftlichen Geschehen auf der Angebotsseite, d. h. aus der Sicht der Unternehmer erfolgen.

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Schalke 04: der Weg zurück nach oben bleibt noch ein schweres Stück Arbeit

Die beiden Spiele in der letzten Woche, die unglückliche 0:3-Niederlage in London beim FC Chelsea und der doch mit einiger Mühe errungene Sieg über Werder Bremen, offenbarten wieder einmal einige altbekannte grundsätzliche Probleme im Schalker Kader.

War es in der Champions League Torwart Timo Hildebrand, der mit seinem Aussetzer zur tragischen Figur wurde, so avancierte Kevin-Prince Boateng mit zwei Kopfballtoren in der Bundesliga zum Matchwinner.

Stamford Bridge Stadium

Champions League: Chelsea ist einfach nicht zu packen

Es wäre mehr drin gewesen an der Stamford Bridge im Londoner Stadtteil Fulham. Eine halbe Stunde lang konnten die Schalker den FC Chelsea vor echte Probleme stellen, wirkten optisch überlegen und hatten durch Julian Draxler und Adam Szalai zwei erstklassige Einschussmöglichkeiten.

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Geldtheoretische Bestimmungsgründe für den Kapitalzinssatz und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik

In meinem Beitrag Die duale Bedeutung des Geldes: Zahlungsmittel und Geldvermögen hatte ich die Beziehungen des modernen Geldwesens hauptsächlich anhand der Einnahmen-/Ausgabenrechnung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen betrachtet.

Money closeup
Nahaufnahme einer Dollar-Banknote

Da es jedoch nicht unüblich ist, die gesamtwirtschaftlichen Zahlungs- und Geld-vermögensströme mit Hilfe der Einkommensrechnung darzustellen, soll hier nun eine entsprechende Transformation der salden- mechanischen Grundsätze erfolgen, wie sie schon Wolfgang Stützel in seinem Buch „Volkswirtschaftliche Saldenmechanik“ vorgenommen hat.

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Alle Zocker im Blick?

Kluger Kopf Jens Weidmann?

Nun ja, für mich sieht das eher so aus, als nütze der ach so „unabhängige“ Herr Bundesbankpräsident diese Zeitung (bzw. deren bekannt einseitigen Wirtschaftsteil) als ideologisch passenden Sichtschutz, um die spekulativen Geschäfte der Zocker in den Banken-Kasinos gerade nicht allzu genau im Blick haben zu müssen.

Mehr dazu von Stefan Dudey bei den NachDenkSeiten oder bei flassbeck-economics.
Zusätzlich Erhellendes zum „Bundesbankponyhof“ und seinem Chef Jens Weidmann auf WeitwinkelSubjektiv.