Geschichte: Wolfram Elsner – Neoliberalismus versus Demokratie

Auszüge aus dem Vortrag „Neoliberaler“ Kapitalismus versus Demokratie von Wolfram Elsner, gehalten in Linz 2011, aber immer noch von erschreckender Aktualität:

Graffito Destroy Capitalism Steyr
Graffito „Destroy Capitalism!“ (Zerstört den Kapitalismus!) auf einer Fabrikmauer

…Im Ergebnis wird heute die Welt nach einer im Oktober 2011 erschienenen Schweizer Studie der ETH Zürich regiert von insgesamt etwa vierzig internationalen Kapitalgruppen, die sich wechselseitig besitzen und kontrollieren und so ein geschlossenes Herrschaftssystem bilden, das keine Macht der Welt mehr kontrollieren kann.

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„Neukeynesianische“ Arbeitslosigkeit – im Grunde ein bezahlter Urlaub!

Franco Modigliani witzelte bekanntermaßen, er glaube nicht, dass die Arbeitslosigkeit während der Großen Depression in einem Wirtschaftsmodell als „plötzlicher Anfall ansteckender Faulheit“ beschrieben werden sollte.

Unemployed men queued outside a depression soup kitchen opened in Chicago by Al Capone, 02-1931 - NARA - 541927
Arbeitslose Männer stehen Schlange vor einer kostenlosen Suppenküche in Chicago, 1931

In den letzten dreißig Jahren haben wir darüber diskutiert, ob wir klassische reale Konjunkturzyklus-modelle (RBC) oder ihre nahen Verwandten, moderne neukeynesianische (NK) Modelle, zur Beschrei-bung von Rezessionen verwenden sollten.

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Austerität: Die Vergangenheit, die nicht vergeht

Die Europäische Kommission hat kürzlich ihre Prognosen sowohl für das Wachstum als auch für die Inflation nach unten korrigiert, die weiterhin schneller als erwartet sinkt. Im Gegensatz zu den USA gibt es hier keine „weiche Landung“.

Belgique - Bruxelles - Schuman - Berlaymont - 01
Das Hauptquartier der Europäischen Kommission in Brüssel

Wie von vielen argumentiert, hat die Straffung der Geldpolitik keine große Rolle dabei gespielt, die Inflation unter Kontrolle zu bringen (auch heute noch wird die Preisdynamik hauptsächlich durch Energie- und Transportkosten bestimmt).

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Immer wieder: NICHT in Infrastruktur, Kultur und Wissen zu investieren IST die Belastung, die wir zukünftigen Generationen auferlegen

Wenn wir den meisten Politikern glauben würden wir dabei dem falschen Eindruck unterliegen, dass eine Regierung, die heute nicht investiert zukünftigen Generationen damit einen Gefallen tut.

Asphaltfertiger Einbau heiß an heiß
Bauarbeiten an der Bundesautobahn A60 in der Nähe von Mainz

Das Hinterlassen von unterentwickelten Kommunikationssystemen, schrumpfenden Straßen- und Verkehrsnetzen, verschlechterten Bildungs- und öffentlichen Gesundheitssystemen, erodierenden kulturellen Institutionen, stagnierenden Entwicklungen in Wissenschaft und Technik und so weiter werden die zukünftigen Generationen angeblich von jeder Belastung freihalten, die ihnen sonst auferlegt werden müsste.

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Inflation und Macht

Es war ein Fehler, einen „Referenzpreis“-Bestimmungsprozess für Grundnahrungsmittel zu akzeptieren, der von der Finanzwirtschaft geleitet wird.

US and Eurozone inflation rates, Jan 2016 through Mar 2023
Inflationsraten in den USA und der Eurozone von 2016 bis 2023

Es bestehen starke Wechselbeziehungen zwischen Wirtschaftspolitik, Kultur und Machtverhältnissen in der Gesellschaft. Dies zeigt sich deutlich in der restriktiven Geldpolitik, die die Zentralbanken auf der ganzen Welt angesichts der jüngsten Inflationsausbrüche verfolgen.

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Fiskalregeln: eine Rückkehr in die Vergangenheit, die Europa zur Bedeutungslosigkeit verdammt

Nach drei Jahren Beinahe-Untätigkeit und einigen Monaten hektischer Verhandlungen haben die europäischen Finanzminister endlich eine Einigung über die Reform des Stabilitäts- und Wachstums-pakts erzielt, die im Januar im Europäischen Parlament diskutiert wurde.

Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel (Nov. 2021)
Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel

Auf den ersten Blick könnte man meinen, wenn man sich das Ballett von Prozentsätzen, Schutzklauseln und Klassifizierungen ansieht, dass es sich um ein technisches Problem handelt, für Insider. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.

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Wie die Arbeitslosenversicherung die Volkswirtschaft stabilisiert

Die Arbeitslosenversicherung schützt die Arbeitenden vor größeren Einkommensausfällen in der Rezession und hilft, den Wohlstand über die Zeit zu glätten.

Redundancy - Job Cutting
Symbolbild für das Wegfallen von Arbeitsplätzen

Sie ist auch ein wichtiger automatischer Stabilisator, der die Konjunkturschwankungen dämpft. Gerade die Arbeitslosen haben häufig eine hohe Konsumquote und geben in der Rezession jedes zusätzliche Einkommen aus.

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Der Euro wird 25

Der Euro wurde 1999 eingeführt, als sich die 11 europäischen Gründungsmitglieder der Währung darauf einigten, ihre Wechselkurse unverändert zu halten und die Geldpolitik an die Europäische Zentralbank zu übergeben.


Erwerbslosigkeit in der EU und den USA im Vergleich

Der Euro wurde dann 2002 zur eigentlichen Währung, die von Menschen und Unternehmen verwendet wurde. Ich gestehe, dass ich Anfang der 1990er Jahre nicht damit gerechnet habe, dass es den Euro jemals geben würde. Meine Logik war einfach: Ich ging davon aus, dass der Euro ohne Deutschland nicht abheben und Deutschland die D-Mark nicht aufgeben würde. Ich habe mich geirrt.

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History: Unternehmenskonzentration und stagnierende Löhne

Aus dem NBER Digest von 2018: „Zwei Studien deuten darauf hin, dass ein Anstieg der Monopson-Macht der Arbeitgeber mit niedrigeren Löhnen verbunden ist.“

W24307
Unternehmenskonzentration in den USA von 1977-2009

Stagnierende Löhne und ein rückläufiger Anteil des Arbeitseinkommens am BIP in den letzten Jahr-zehnten haben eine Reihe von möglichen Erklärungen hervorgebracht. Dazu gehören Outsourcing, ausländische Konkurrenz, Automatisierung und der Niedergang der Gewerkschaften.

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Wirtschaftsmärchen. Hundertundeine Legende über Ökonomie, Arbeit und Soziales

101 Wirtschaftsmärchen unter der Lupe: Gemeint sind damit häufig vorgebrachte, neoliberale Behauptungen über Wirtschaft, Arbeit und Soziales.

Dieses Buch zeigt auf, weshalb diese falsch sind oder in die Irre führen; wem sie schaden und wem sie nutzen; welche Denkmuster und Annahmen hinter ihnen stehen.

»Die Löhne sind zu hoch.« »Wachstum kommt allen zugute.« »Der Sozialstaat ist unbezahlbar.« »Private Unternehmen sind effizienter als der Staat.« »Hohe Steuern bremsen die Wirtschaft.«

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