Über 40 Jahre falscher Wirtschaftspolitik anhand einer Grafik erläutert

Seit 1982 blieben die Löhne in Deutschland fast durchweg hinter der Produktivität zurück, die Aus-wirkungen der Agenda 2010 verstärkten diesen Trend später noch. Keine Bundesregierung hat seitdem aktiv gegen diese Entwicklung gearbeitet.

Schon unter Helmut Kohl (Kabinette Kohl I bis V) ging es vielmehr hauptsächlich darum, mit den Ge-werkschaften möglichst „moderate“ Lohnsteigerungen auszuhandeln bzw. die „Produktivität für die Schaffung von Arbeitsplätzen zu reservieren“.

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Die Verdummungsaktion über „Totalverweigerer im Bürgergeld“ – eine kurze Analyse

„In den ersten elf Monaten des Jahres 2023 entzogen sich insgesamt 13.838 „Totalverweigerer“ Arbeit oder Ausbildung. Das entspricht 0,9 % der erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfänger.“

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Ende 2022 löste das Bürgergeld die bisherige Grundsicherung („Hartz IV“) ab

„Das Bürgergeld an sich macht (wie auch sein Vorgänger Hartz IV) nur einen relativ kleinen und zugleich sinkenden Teil der sozialstaatlichen Ausgaben aus: Zwischen 2010 und 2023 hat sich sein Anteil von 5,8 % auf 4,1 % reduziert. Der Löwenanteil entfällt auf Gesundheit, Rente und Pflege.“

Beide Zitate von Landesbank Baden-Württemberg Klartext: Der Scheinriese Bürgergeld

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Economic History: Vergleich der Einkommen von Vätern und Söhnen in den USA

Im Rahmen seiner Analyse der veränderten Haushaltsstrukturen in den Vereinigten Staaten stellte Steven Ruggles schon vor Jahren u. a. mit diesem Chart eine Auswertung von Daten über die relativen Einkommen von jungen Männern in den USA vor.

Median-Lohneinkommen als Prozentsatz des mittleren Lohneinkommens im Vergleich zur vorherigen Generation (25 Jahre vorher): US-Männer im Alter von 25 bis 29

Median-Lohneinkommen als Prozentsatz des mittleren Lohneinkommens im Vergleich zur vorherigen Generation (25 Jahre vorher): US-Männer im Alter von 25 bis 29

Ruggles fand heraus, dass bei einem Vergleich der Löhne der 25 bis 29-Jährigen mit den Löhnen ihrer Väter vor 25 Jahren (als die Väter im gleichen Alter waren) die relativen Einkommen im Jahr 1958 ihren Höhepunkt erreichten, als junge Männer etwa viermal so viel verdienten wie ihre Väter ein Vierteljahr-hundert zuvor.

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Wozu die Wirtschaft wirklich da ist – und warum Zölle das Ziel verfehlen

Das Geld, um gut bezahlte amerikanische Arbeitsplätze zu finanzieren, existiert – es wird nur an der Spitze gehortet. Der Ökonom William Lazonick argumentiert, dass dies nicht nur unfair ist: es ist viel-mehr ein Versagen des gesamten Wirtschaftssystems.

Container ship CSCL Saturn in approach, Port of Hamburg - November 2013
Containerschiff CSCL Saturn mit Zielhafen Hamburg, im November 2013

In den letzten 40 Jahren haben Millionen und Abermillionen hart arbeitender Amerikaner eingestempelt, ihren Teil dazu beigetragen – und dafür weniger bekommen. Sie sind sehr verärgert, und das sollten sie auch sein. Die Löhne sind ins Stocken geraten. Arbeitsplatzsicherheit ist ein Witz.

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Warum Bidenomics „gescheitert“ ist

Dieser Artikel ist zehn Monate alt und zeigt aber trotzdem sehr genau auf, woran Kamala Harris letztendlich gescheitert ist und warum ein „Weiter so“ mit der Politik Bidens im Wahlkampf offenbar keine so gute Idee war:

Kamala Harris and Tim Walz at campaign rally in Glendale, Arizona
Kamala Harris und Tim Walz bei einer Wahlkampfveranstaltung in Glendale, Arizona

Angesichts einer Arbeitslosigkeit von 3,7 Prozent, gegenüber 6,3 Prozent bei Amtsantritt von Präsident Biden, und einer um 1,5 Prozent gestiegenen Erwerbsbeteiligung im gleichen Zeitraum ist es schwer vorstellbar, dass die amerikanische Arbeiterschaft von der Finanzpolitik des Präsidenten benachteiligt wurde.

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Das deutsche Unterbewertungsregime unter Bretton Woods

Zur Erklärung der derzeitigen Wirtschaftskrise in unserem Land ein Paper aus 2019, mehr als aktuell:

„Deutschland ist ein Unterbewertungsregime, ein Regime, das das wirtschaftliche Verhalten in Richtung einer Verschlechterung des realen Wechselkurses und damit in Richtung Exportüberschüsse lenkt.

Wörgl, Gedenkplatte Bretton Woods, 1
Wörgl (AT), Steinplatte über das Abkommen von Bretton Woods als „Meilenstein“ im Pflaster

Dieses Regime hatte die Eurozone an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Aber es ist viel älter als der Euro. Es wurde während der Bretton-Woods-Jahre etabliert und hat alle nachfolgenden europä-ischen Währungsordnungen überlebt.

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Noch einmal: Wie Ungleichheit zu neuem industriellen Feudalismus führt

In einer Gesellschaft, in der der Besitz von Vermögenswerten unglaublich ungleich verteilt ist, nimmt die soziale Mobilität stark ab.

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Der Feudalismus im Mittelalter

Wir leben in einer Zeit wachsender Ungleichheit und Unsicherheit über zukünftigen Wohlstand sowie Angst um Beschäftigung und berufliche Aufstiegsmöglichkeiten.

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Was ist Austerität?

Oligarchien nutzen Sparmaßnahmen um die Arbeitnehmer zu disziplinieren indem sie eine Politik um-setzen, die die Staatsausgaben und Sozialprogramme kürzt.

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Bettler in Deutschland

Dies führt oft zu einer Verringerung der öffentlichen Dienstleistungen, niedrigeren Löhnen und einer erhöhten Arbeitsplatzunsicherheit für die Beschäftigten. Durch die Kürzung der öffentlichen Ausgaben wälzt die Oligarchie die Last der wirtschaftlichen Anpassungen auf die Arbeiterklasse ab.

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Economic History: Der IWF in Aktion – Das Beispiel Argentinien

Wenn man die derzeitige Entwicklung in Argentinien und die wirtschaftliche Radikalisierung durch die Regierung Milei besser verstehen will hilft ein Blick in die Geschichte des Landes und seiner Ver-quickung mit globalen Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF).

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Argentiniens Präsident Fernando De la Rúa (rechts) 1999 mit seinem Vorgänger Carlos Menem

Argentinien eignet sich besonders als Beispiel für die Folgen der IWF-Politik, da das Land lange als „Musterschüler“ des Fonds galt und Anfang der neunziger Jahre als Vorzeigebeispiel für die Wirk-samkeit der Strukturanpassungsprogramme diente.

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Milei, die argentinische Wirtschaftskrise und die sich ausbreitende Katastrophe

Die Bevölkerung Argentiniens leidet. Die Kaufkraft der Menschen, die noch einen Job haben, ist (stark) gesunken und die Arbeitslosigkeit muss sich verdoppelt haben (sie lag im letzten Quartal 2023 bei 5,7 %), wenn sie sich nicht verdreifacht hat.

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Panorama der Plaza de la República in Buenos Aires, Argentinien

Weniger Staatsausgaben, weniger Konsumausgaben und zweifellos weniger private Investitionen bedeuten, dass Argentinien eine wirtschaftliche Katastrophe erlebt, die das Land für Jahrzehnte belasten wird. Einzelhandelsumsätze (Volumen): Rückgang um rund 20 %, während die Menschen derzeit noch in der Lage sein werden, ihre Ersparnisse zur Aufrechterhaltung ihres Lebensstandards zu verwenden!

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