Über 40 Jahre falscher Wirtschaftspolitik anhand einer Grafik erläutert

Seit 1982 blieben die Löhne in Deutschland fast durchweg hinter der Produktivität zurück, die Aus-wirkungen der Agenda 2010 verstärkten diesen Trend später noch. Keine Bundesregierung hat seitdem aktiv gegen diese Entwicklung gearbeitet.

Schon unter Helmut Kohl (Kabinette Kohl I bis V) ging es vielmehr hauptsächlich darum, mit den Ge-werkschaften möglichst „moderate“ Lohnsteigerungen auszuhandeln bzw. die „Produktivität für die Schaffung von Arbeitsplätzen zu reservieren“.

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VWL: Alternative Wirtschaftstheorie – Teil 6: der beschäf-tigungspolitisch optimale Zins

Nachdem ich in Teil 5 dieser Serie die Auswirkungen von Zinsveränderungen auf den Umfang und die Art der Investitionen erläutert habe, geht es nun weiter mit dem Versuch der Feststellung, welcher Zins als „richtig“ oder „normal“ angesehen werden kann.

Bundesarchiv Bild 183-1990-1001-001, Nordhausen, Kurzarbeit / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons
Kurzarbeit in den Dieselmotorenwerken von Nordhausen 1990

Unbestritten ist wohl die Ansicht, dass dies der Zins sein sollte, der die Investitionen auf das als richtig angesehene Ausmaß mehr oder weniger automatisch „steuert“.

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Noch einmal: Ist Wachstum gut?

Wann immer das Thema des Wirtschaftswachstums angesprochen wird gibt es eine weit verbreitete und verständliche Reaktion in dem Sinne, dass Wachstum ökologisch nicht nachhaltig oder sozial schädlich sei.

Countries by Real GDP Growth Rate in 2018
Länder nach realer BIP-Wachstumsrate im Jahr 2018
(Daten aus der WEO-Datenbank des IWF, April 2020)

Da eines der Hauptanliegen dieses Blogs das nachfragegesteuerte Wachstum ist, lohnt es sich viel-leicht innezuhalten, um über die Angemessenheit dieses Themas nachzudenken.

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Warum weder Wachstum noch Degrowth als langfristige Ziele für die Ökonomie sinnvoll sind

Wenn ich Konzepte wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwähne, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Diskussionen über die Vorzüge von „Wachstum“ und „Degrowth“ ausbrechen. Fast ausnahmslos stecken diese Argumente in einem konzeptionellen Rahmen fest, der seit 50 Jahren oder sogar noch länger veraltet ist.

Kraftwerk Weisweiler im Sonnenaufgang
Das Braunkohlekraftwerk Eschweiler-Weisweiler (Betreiber RWE) im Sonnenaufgang

Das System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, bei dem das BIP ein zentraler Bestandteil ist, wurde in den 1930er Jahren eingeführt. Es wurde entwickelt, um die Funktionsweise der industriellen Wirtschaft zu messen, die im 19. Jahrhundert entstanden war und bis zum Ende des 20. Jahrhunderts die dominierende Form der wirtschaftlichen Aktivität blieb.

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Über Löhne, aber nur mal so just for fun…

Lassen Sie uns eine Geschichte erzählen: Eine Freundin von uns hier im Süden von Vermont war auf der Suche nach einem Job. Sie sah eine Anzeige eines lokalen Unternehmens. Oder vielleicht hat sie von einer Freundin etwas über einen Job gehört. Jedenfalls hat sie sich beworben und den Job bekommen.

Flickr - Nic's events - London - 14-15 Dec 2007 - 034
Bargeld verschiedener Währungen

Gut gemacht. Ihr Lohn wird natürlich durch ihre Grenzproduktivität bestimmt. Das wissen wir alle. Alle Löhne werden durch die Grenzproduktivität des einzelnen Arbeiters bestimmt. Richtig?

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History: Unternehmenskonzentration und stagnierende Löhne

Aus dem NBER Digest von 2018: „Zwei Studien deuten darauf hin, dass ein Anstieg der Monopson-Macht der Arbeitgeber mit niedrigeren Löhnen verbunden ist.“

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Unternehmenskonzentration in den USA von 1977-2009

Stagnierende Löhne und ein rückläufiger Anteil des Arbeitseinkommens am BIP in den letzten Jahr-zehnten haben eine Reihe von möglichen Erklärungen hervorgebracht. Dazu gehören Outsourcing, ausländische Konkurrenz, Automatisierung und der Niedergang der Gewerkschaften.

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Wie der Zweite Weltkrieg die Produktivität in den USA verringerte

Es gibt eine konventionelle Geschichte, dass der Zweite Weltkrieg ein Schub für die US-Wirtschaft war, der sowohl für einen Anstieg der Gesamtnachfrage sorgte, der die Große Depression beendete, als auch die Grundlage für mehrere Jahrzehnte des Nachkriegswohlstands in der US-Produktion bildete.

Boeing-Whichata B-29 Assembly Line - 1944
Produktion von Boeing B-29 Bombern in Wichita, Kansas (1944)

Alexander J. Field sieht das anders. Er legt seinen Fall in „Der Rückgang der US-Industrieproduktivität zwischen 1941 und 1948“ dar (Economic History Review, online veröffentlicht am 16. Januar 2023).

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Die Freihandelstheorie entspricht nicht der Realität

In den letzten 90 Jahren haben die Vereinigten Staaten den Freihandel betrieben und befürwortet.

David Ricardo (grey)
Der britische Ökonom David Riccardo

In den letzten 60 dieser 90 Jahre haben amerikanische Arbeiter und andere Betroffene beobachtet, wie Amerika hochbezahlte Arbeitsplätze an Importe verloren hat und sich gefragt: Kann das wirklich gut für die amerikanische Wirtschaft sein?

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Geschichte: Die Ökonomie des Josef Steindl

Einer derjenigen Volkswirte, die sich vor allem auch mit den Auswirkungen von Wirtschaftskrisen beschäftigten, war der hierzulande nahezu unbekannte Josef Steindl.

A view from the Member's Gallery inside the NYSE
Blick in die New Yorker Börse

Der Österreicher zählte zu den umtriebigsten Wissenschaftlern des sogenannten Postkeynesianismus, einer ökonomischen Schule, die sich vor allem mit der Weiterentwicklung der Ideen von John Maynard Keynes beschäftigte.

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Ausländische Direktinvestitionen in der neoklassischen Theorie des internationalen Handels: Eine konzeptionelle Schwachstelle

Dieser Artikel analysiert die Rolle ausländischer Direktinvestitionen (FDI) in der neoklassischen Handelstheorie mit einem Schwerpunkt auf der Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer.

Bella-Stil
Bulgarien gilt als typisches europäisches Niedriglohnland

Die konzeptionelle Analyse zeigt, dass ausländische Direktinvestitionen nicht nur eine Schwachstelle in der Theorie des komparativen Vorteils darstellen, sondern auch, dass diese mit effizienzorientierten ausländischen Direktinvestitionen unvereinbar ist – mit erheblichen Auswirkungen auf die Politik.

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