Erneut: Muss das Wirtschaftswachstum irgendwann ein Ende haben?

Wo liegen die Grenzen des Wirtschaftswachstums – und haben wir sie bereits rücksichts-los überschritten? Solche Fragen wurden schon vor längerem durch alarmierende Berichte über den Klimawandel aufgeworfen. Viele der Umweltschützer sind überzeugt, dass das Wirtschaftswachstum selbst das grundlegende Problem darstellt.

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Eggborough-Kohlekraftwerk in North Yorkshire, England

Es war also schon vor einigen Jahren der richtige Zeitpunkt, um zwei Ökonomen, die sich mit dieser Frage befasst haben, einen Nobelpreis zu verleihen. William Nordhaus und Paul Romer haben versucht, die unsichtbaren und manchmal unbeschreiblichen Ursachen und Folgen von Wachstum zu verstehen.

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Dieser Beitrag altert nicht: Die Belohnungen fürs harte Arbeiten sind zu mächtig für Keynes‘ Visionen

Der berühmte Ökonom John Maynard Keynes lag schon richtig mit seiner Annahme, dass es uns heute besser geht als den Menschen in seiner Epoche, doch nur auf Kosten unserer Freizeit.

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John Maynard Keynes im Jahre 1933

Lange Arbeitszeiten zahlen sich in finanzieller Hinsicht aus, bedeuten aber auch, dass wir weniger Zeit für sonstige Beschäftigungen haben.

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Immer noch aktuell: Die makroökonomischen Lehrbücher könnten bei Angebot und Nachfrage falsch liegen

Wie man vielleicht erwarten kann, neigen Ökonomen dazu, über viele Dinge in den Relationen von Angebot und Nachfrage zu reden.

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Frisch geerntete Orangen in Kafr Jammal, West Bank, Palästina

Bei der Makroökonomie ist das nicht anders. Das grundlegende Modell über Rezessionen und Booms, welches im Eingangsstudium der Wirtschaftswissenschaften gelehrt wird, beruht auf den Begriffen der aggregierten Nachfrage und des aggregierten Angebots.

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Die Einschränkungen des neoklassischen Grenzproduktes am Beispiel des Abstiegs des FC Schalke 04

Der vierte Abstieg meines Lieblingsklubs Schalke 04 in die 2. Bundesliga war im Sommer 2021 nicht nur ein sportliches und finanzielles Desaster, sondern auch ein Lehrstück über die (Nicht-)Funktionsweise der Mainstream-Ökonomie.

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Knappen-Fans in der Veltins-Arena

So beispielsweise bezogen auf die Idee, dass die Löhne und Gehälter immer dem Grenz-produkt der Arbeit entsprechen würden.

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Schon vor Jahren festgestellt: Der Irrweg der Strukturreformen

Solche Reformen machen Arbeit billiger und das bedeutet, dass Investitionen in moderne Prozesstechnologien weniger lohnend werden.

In unserer Panelanalyse von 20 Ländern über den Zeitraum von 44 Jahren ermittelten wir, dass ein um 1 Prozent niedrigerer Lohnanstieg mittelfristig das Wachstum der Wertschöpfung pro Arbeitsstunde um 0,3 – 0,5 Prozent reduzieren wird.

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Überwindung des absoluten und komparativen Vorteils

Das Motiv, welches uns dazu bringt eine Ware zu importieren, ist die Entdeckung ihrer relativen Billigkeit im Ausland: Es ist der Vergleich des Preises im Ausland mit seinem Preis bei uns zu Hause.

David Ricardo in Princibles of Political Economy and Taxation

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Gedenktafel für David Ricardo

David Ricardo deutete in seinem berühmten Zahlenbeispiel in Kapitel 7 der Principles an, dass es für Portugal vorteilhaft wäre, von 100 Mann hergestelltes englisches Tuch zu importieren, obwohl es vor Ort mit der Arbeit von nur 90 portugiesischen Männern produziert werden könnte.

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Geschichtsstunde: Nicht die Inflation war für den Untergang des Römischen Reiches verantwortlich

In der heutigen Zeit mit ihren übertriebenen Inflationswarnungen kann ein Blick in die Geschichte durchaus lehrreich sein. Daher noch einmal dieser Beitrag über das Ende des Römischen Reiches und welche Rolle die Inflation dabei tatsächlich gespielt hat:

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Römische Denare im Museo de Albacete in Spanien

Neue Daten enthüllen die verborgenen Mechanismen des Zusammenbruchs des Römischen Reiches. Die Gründe für den Untergang des Weströmischen Reiches waren bisher für die modernen Historiker ebenso wie für die Römer selbst eher rätselhaft geblieben.

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Der wirtschaftliche Abstieg Portugals im 19. Jahrhundert

Monumento a los Descubrimientos, Lisboa, Portugal, 2012-05-12, DD 13
Denkmal der Entdeckungen in Lissabon

‎Noch 1750 hatte Portugal eine deutlich höhere Pro-Kopf-Produktion als Frankreich oder Spanien. Doch nur ein Jahrhundert später war Portugal das ärmste Land Westeuropas.

In diesem Artikel zeigen wir, dass die Entdeckung riesiger Mengen an Gold in Brasilien im achtzehnten Jahrhundert eine Schlüsselrolle für die lang-fristige Entwicklung der portugiesischen Wirtschaft spielte.

Wir konzentrieren uns auf den Fluch der wirtschaftlichen Ressourcen: den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Sektors der handelbaren Güter, der sich im Anstieg der Preise für nicht handelbare Güter im Verhältnis zu den handelbaren Importen manifestierte.

Anhand von Originalpreisdaten aus Archiven für vier portugiesische Regionen zwischen 1650 und 1800 zeigen wir, dass im achtzehnten Jahrhundert eine reale Wechselkursaufwertung von etwa 30 Prozent auftrat, was zu einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Industrie führte, von dem sich das Land erst wesentlich später erholte.‎

The Cross of Gold: Brazilian treasure and the decline of Portugal