Irrationaler Überschwang – Robert Shillers moderner Klassiker

Zu Beginn des Jahres 2000 erschien ein Buch mit dem Titel Irrational Exuberance (Irrationaler Überschwang). Der amerikanische Wirtschaftsprofessor und Nobelpreisträger Robert Shiller warnte darin, dass die seit der Thatcher-Reagan-Ära stattgefundene weitgehende Deregulierung des Finanzmarktes zu einer rasanten Kreditexpansion geführt habe.

Nobel Prize 6 2013
Shiller im Dezember 2013

Banken und Finanzinstitute verzeichneten einen sprunghaften Anstieg der Kreditvergabe, und das Streben nach größeren Marktanteilen führte dazu, dass Bonitätsprüfungen vernachlässigt und schlechte Kundenbeziehungen akzeptiert wurden. Vor allem die Werte der IT-Aktien waren über-proportional hoch. Es würde unweigerlich zu einer Finanzkrise führen.

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Geschichte: Die Ökonomie des Josef Steindl

Einer derjenigen Volkswirte, die sich vor allem auch mit den Auswirkungen von Wirtschaftskrisen beschäftigten, war der hierzulande nahezu unbekannte Josef Steindl.

A view from the Member's Gallery inside the NYSE
Blick in die New Yorker Börse

Der Österreicher zählte zu den umtriebigsten Wissenschaftlern des sogenannten Postkeynesianismus, einer ökonomischen Schule, die sich vor allem mit der Weiterentwicklung der Ideen von John Maynard Keynes beschäftigte.

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Von den Grenzen der Bezahlbarkeit zu den Grenzen des Tuns

»Alles, was wir tun können, können wir uns auch leisten.« Dieser berühmte Ausspruch von John Maynard Keynes wird heute oft zitiert.

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Wandgemälde berühmter Ökonomen an der Wirtschaftsfakultät der Universität von Málaga, v. r. John Stuart Mill, Adam Smith, Karl Marx und John Maynard Keynes

Jannis Köster untersucht den Nutzen, die Bedeutung und die Grenzen von Keynes‘ berühmten Zitat für unsere heutige Situation. Mit einem interes-santen Spin: Alles, was wir tatsächlich tun können, müssen wir tun – leisten können wir es uns sowieso.

„…Auf diese Weise ist dieser Aufsatz ein Vorgriff auf die diskursive Ver-schiebung, die vor uns liegt: Weg vom Fokussieren auf die Finanzier-barkeit, hin zur Frage des Tuns und seinen Grenzen:

Den Grenzen des Tuns angesichts von Produktionskapazitäten, die zunächst kurzfristig erweitert werden müssen, um mittelfristig zu wirken; den Grenzen der Anpassung an die kommenden Veränderungen und den Grenzen der Substituierbarkeit, die uns natürliche Grenzen aufzeigen und uns dazu führen müssen, hier mehr zu tun (was auch manchmal heißt, weniger zu tun), um das Leben zu erhalten.“

Vielleicht der wichtigste Artikel über Keynes‘ Werk und Wirken in diesem Jahr. Wer heute über Keynes reden will, sollte diesen Text gelesen haben. Unbedingt lesenswert, auch und gerade für Finanzminister Lindner, der ihn aber wohl nicht verstehen würde oder wollte.

Long Read: Minsky und Keynes zeigen den Weg aus der Krise

Der amerikanische Ökonom Hyman Minsky beschrieb den Kapitalismus als ein „Zwei-Preis“-System.

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Der US-amerikanische Ökonom Hyman Minsky

Auf der einen Seite stehen die Preise von Vermögenswerten – sowohl finanzielle, wie Staats- oder Unternehmensanleihen, als auch physische, wie Wohn- oder Gewerbeimmobilien. Auf der anderen Seite gibt es die Verbraucherpreise – Waren und Dienstleistungen, die die aktuelle Produktion und die Verbraucherpreisinflation bestimmen.

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Keynes über Menschen, deren Verstand durch Unsinn vernebelt wird

Die konservative Überzeugung, dass es ein Gesetz der Natur gibt welches verhindert, dass Menschen eingestellt werden, dass es „unvorsichtig“ ist Menschen zu beschäftigen und dass es finanziell „gesund“ sei, etwa ein Zehntel der Bevölkerung auf unbestimmte Zeit in Untätigkeit zu halten, ist unglaublich verrückt.

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Bleistift-Cartoon von J. M. Keynes, ca. 1934

Eben die Art von Dingen, die eigentlich niemand glauben kann, dessen Kopf nicht Jahr für Jahr mit Absurditäten vernebelt wird.

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Die keynesianische Revolution und die monetaristische Konterrevolution

Die enge Verbindung zwischen Wirtschaftstheorie und politischer Macht wird durch den Aufstieg und Fall der keynesianischen Ökonomie im 20. Jahrhundert deutlich.


Der Vermögensanteil der obersten 1% in den USA zwischen 1930 und 1980

Das Vertrauen, das durch Theorien erzeugt wurde, die das Funktionieren einer Marktwirtschaft verherr-lichten, veranlasste führende Ökonomen, kurz vor der Weltwirtschafts-krise von 1929 dauerhaften Wohlstand vorherzusagen.

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Leistungsbilanzungleichgewichte und Kriege

Die FT hat vor kurzem einen Leserbrief einiger postkeynesianischer Ökonomen veröffentlicht, in dem sie für eine Regulierung von Ungleichgewichten in den Leistungs-bilanzen plädieren und dass solche Ungleichgewichte Kriege wahrscheinlicher machen.

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Grafik der monatlichen Handelsbilanz der Eurozone in Milliarden Euro

Einer der Unterzeichner des Briefes ist Dimitri Papadimitriou, der zusammen mit Wynne Godley seit der Jahrtausendwende vor Ungleichgewichten gewarnt hatte.

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Dieser Beitrag altert nicht: Die Belohnungen fürs harte Arbeiten sind zu mächtig für Keynes‘ Visionen

Der berühmte Ökonom John Maynard Keynes lag schon richtig mit seiner Annahme, dass es uns heute besser geht als den Menschen in seiner Epoche, doch nur auf Kosten unserer Freizeit.

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John Maynard Keynes im Jahre 1933

Lange Arbeitszeiten zahlen sich in finanzieller Hinsicht aus, bedeuten aber auch, dass wir weniger Zeit für sonstige Beschäftigungen haben.

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Noch einmal: Der Trugschluss der Loanable Funds-Theorie

Die Loanable Funds-Theorie ist in vielerlei Hinsicht nichts anderes als ein Ansatz, bei dem schlicht und einfach die vorherrschende Zinsrate in einer Gesellschaft als der Preis für Kredite der Banken oder für andere Darlehen gedacht ist und von Angebot und Nachfrage bestimmt wird – wie Bertil Ohlin es einmal ausführte – „genauso wie der Preis von Eiern und Erdbeeren auf einem Dorfmarkt.“


Der Markt für Kreditfonds gemäß neoliberaler Theorie

Das ist ein sehr schönes Märchen, doch das Problem dabei ist, dass Banken keine Tausch-händler sind, die bereits vorhandene ausleihbare Mittel von Sparern auf Kreditnehmer übertragen.

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Noch einmal: Wilhelm Lautenbachs Kritik der „klassischen“ Zinstheorie

[Die klassische Zinstheorie] erklärt oder umschreibt [den Begriff Kapital] als vorgetane Arbeit; das Kapitalangebot soll durch die Ersparnisse bestimmt sein, die zuweilen noch als vorgetane Arbeit in Gestalt eines Vorrats von Subsistenzmitteln aufgefasst werden, auf deren unmittelbaren Konsum die Sparer verzichtet haben.

Euromünzen und Scheine
Euromünzen und -scheine

Jedenfalls ist nach dieser Auffassung immer ein bestimmter Fonds von Ersparnissen gegeben, und durch den Zins soll die Kapitalverwendung auf den Betrag dieses Sparfonds beschränkt werden. Der Logik des theoretischen Systems entspräche es, das Sparen selber als eine Funktion des Zinses aufzufassen.

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