Erneut: Muss das Wirtschaftswachstum irgendwann ein Ende haben?

Wo liegen die Grenzen des Wirtschaftswachstums – und haben wir sie bereits rücksichts-los überschritten? Solche Fragen wurden schon vor längerem durch alarmierende Berichte über den Klimawandel aufgeworfen. Viele der Umweltschützer sind überzeugt, dass das Wirtschaftswachstum selbst das grundlegende Problem darstellt.

Clouds, natural and otherwise - geograph.org.uk - 778331
Eggborough-Kohlekraftwerk in North Yorkshire, England

Es war also schon vor einigen Jahren der richtige Zeitpunkt, um zwei Ökonomen, die sich mit dieser Frage befasst haben, einen Nobelpreis zu verleihen. William Nordhaus und Paul Romer haben versucht, die unsichtbaren und manchmal unbeschreiblichen Ursachen und Folgen von Wachstum zu verstehen.

Weiterlesen…

Geschichte: Vorspiel zur Krise – Long Term Capital 1998

Sechs Stunden dauerte das Treffen der mächtigsten Bankiers und Spekulanten in der New Yorker Zentralbank.

Federal Reserve Bank of NY, 33 Liberty Street
Federal Reserve Bank von New York, 33 Liberty Street

Einige der größten Finanztycoone der Welt, darunter die Vorsitzenden bzw. Haupt-teilhaber der Travelers Group bzw. Citigroup, von Goldman Sachs, von Merill Lynch, von J.P. Morgan & Co. und eines Dutzend weiterer Unternehmen, darunter auch der Deutschen Bank und der Dresdner Bank hatten sich dort eingefunden, um unter dem Vorsitz des Präsidenten der New Yorker Federal Reserve (Fed) zu tagen.

Weiterlesen…

Das Sparparadoxon war bis zur industriellen Revolution die eigentliche Regel

Wenn man in der Geschichte weiter (als allgemein üblich) zurückblickt, kann man fest-stellen, dass die wirtschaftliche Stagnation aufgrund eines Mangels an Kreditnehmern für Tausende von Jahren vor der industriellen Revolution in den 1760er Jahren als die Norm angesehen werden kann.


Bild 1: Das Wirtschaftswachstum wurde erst nach der industriellen Revolution
zu einer allgemeinen Regel

Wie in Bild 1 gezeigt, fiel das Wirtschaftswachstum in den Jahrhunderten davor ver-schwindend gering aus. Wahrscheinlich gab es trotzdem viele Individuen, die in dieser Zeit des Nullwachstums versuchten zu sparen, da die Menschen sich schon immer Sorgen über eine ungewisse Zukunft gemacht haben.

Weiterlesen…

Europas (und Deutschlands) alte wohlhabende Menschen…

Was für ein Armutszeugnis, wenn eine der reichsten Regionen überhaupt in der saturierten Gerontokratie versinkt, aber gleichzeitig möchte dass der Rest der Welt eine Party schmeisst und sich ordentlich verschuldet, damit zu Hause endlich mal wieder was los ist.

Bottino furto o rapina Euro
Stilisierter Euro-Geldbeutel

Jedoch bitte nur als Gäste, bleiben soll keiner, sonst könnte ja der Nachmittagsschlaf im Abend(schlummer)land durch spielende Kinder mit falscher Hautfarbe im Kurpark gestört werden.

Die Leitlinien unserer Politik entsprechen den Interessen alter wohlhabender Menschen, die das was sie haben zusammenhalten möchten, aber jedes Risiko für dessen Mehrung scheuen und denen die nachfolgenden Altersgruppen eigentlich herzlich egal sind. Letzte Generationen werden da nur als Störenfriede betrachtet, denen man mit aller Härte begegnen muss.

Diese alten wohlhabenden Menschen verstehen aber nicht, dass sie für ihre Ersparnisse nur etwas bekommen, wenn jemand Schulden macht und etwas “unternimmt”, also Kredite in der Hoffnung aufnimmt, dass er mit ihnen mehr verdienen kann als er dafür zahlen muss. Auch dem Klimawandel wird letztlich nur so begegnet werden können, ohne weite Teile der Bevölkerung ins Chaos zu stürzen.

Eine kleine Polemik zur aktuellen wirtschaftspolitischen Situation…

Noch einmal: Der Trugschluss der Loanable Funds-Theorie

Die Loanable Funds-Theorie ist in vielerlei Hinsicht nichts anderes als ein Ansatz, bei dem schlicht und einfach die vorherrschende Zinsrate in einer Gesellschaft als der Preis für Kredite der Banken oder für andere Darlehen gedacht ist und von Angebot und Nachfrage bestimmt wird – wie Bertil Ohlin es einmal ausführte – „genauso wie der Preis von Eiern und Erdbeeren auf einem Dorfmarkt.“


Der Markt für Kreditfonds gemäß neoliberaler Theorie

Das ist ein sehr schönes Märchen, doch das Problem dabei ist, dass Banken keine Tausch-händler sind, die bereits vorhandene ausleihbare Mittel von Sparern auf Kreditnehmer übertragen.

Weiterlesen…

Noch einmal: Wilhelm Lautenbachs Kritik der „klassischen“ Zinstheorie

[Die klassische Zinstheorie] erklärt oder umschreibt [den Begriff Kapital] als vorgetane Arbeit; das Kapitalangebot soll durch die Ersparnisse bestimmt sein, die zuweilen noch als vorgetane Arbeit in Gestalt eines Vorrats von Subsistenzmitteln aufgefasst werden, auf deren unmittelbaren Konsum die Sparer verzichtet haben.

Euromünzen und Scheine
Euromünzen und -scheine

Jedenfalls ist nach dieser Auffassung immer ein bestimmter Fonds von Ersparnissen gegeben, und durch den Zins soll die Kapitalverwendung auf den Betrag dieses Sparfonds beschränkt werden. Der Logik des theoretischen Systems entspräche es, das Sparen selber als eine Funktion des Zinses aufzufassen.

Weiterlesen…

Immer wieder: NICHT in Infrastruktur, Kultur und Wissen zu investieren IST die Belastung, die wir zukünftigen Generationen auferlegen

Wenn wir den meisten Politikern glauben sollten, würden wir dabei dem falschen Ein-druck unterliegen, dass eine Regierung, die heute nicht investiert zukünftigen Gene-rationen damit einen Gefallen tut.

A60 Bauarbeiten Mainz 2007
Bauarbeiten an der Bundesautobahn A60 in der Nähe von Mainz

Das Hinterlassen von unterentwickelten Kommunikationssystemen, schrumpfenden Straßen- und Verkehrsnetzen, verschlechterten Bildungs- und öffentlichen Gesundheits-systemen, erodierenden kulturellen Institutionen, stagnierenden Entwicklungen in Wissenschaft und Technik und so weiter werden die zukünftigen Generationen angeblich von jeder Belastung freihalten, die ihnen sonst auferlegt werden müsste.

Weiterlesen…

Inflation, Löhne und Gewinne

Die Inflation läuft weiterhin heiß – und jetzt heizt sich endlich auch die Debatte über die Inflation auf.

Inflation data
Consumer Price Indices in den USA

Auf der einen Seite der Debatte stehen Mainstream-Ökonomen und Lobbyisten für das Großkapital, die Menschen, deren einfaches Mantra nach Lydia DePillis[1] lautet: „Angebot und Nachfrage, Economics 101.“

Weiterlesen…

Die Austerität gegenüber Griechenland wird weitergehen

Der alte Witz, der eine kritische Wahrheit vermittelt, ist das Plakat mit der Aufschrift „Die täglichen Auspeitschungen werden weitergehen, bis sich die Moral hier verbessert.“

20211115 373 athens
Obdachlose in Athen 2021

Die Troika begreift die Ironie des Plakates nicht, denn sie denkt, dass die Antwort auf die durch die Austerität verursachten Albtraumprobleme der Eurozone noch mehr Austerität darstellt. Das jüngste Beispiel sind drei IWF-Geschichten, die alle gleichzeitig abliefen.

Weiterlesen…