Investition
Volkswirtschaftlich bezeichnet der Begriff den Einsatz von Geldmitteln zur Beschaffung von Sachkapital auf langfristiger Basis zum Zweck der Güterproduktion.
Fatale Irrtümer des finanziellen Fundamentalismus – Staatsverschuldung und die angebliche Verdrängung privater Investitionen
Teil 3
Irrtum Nr. 3: Staatsverschuldung soll vermeintlich private Investitionen „verdrängen“
Die aktuelle Realität stellt allerdings das genaue Gegenteil dar, durch die Verwendung der geliehenen Fremdmittel (im Gegensatz zu den Ausgaben durch Steuereinnahmen) werden nämlich zusätzlich verfügbare Einkommen erzeugt, die die Nachfrage nach den Produkten der Privatwirtschaft erhöhen und private Investitionen erheblich rentabler machen.
Griechenland – Reformieren oder untergehen?
Vor einigen Tagen schrieb Francesco Saraceno einen interessanten Blog-Beitrag über seine Schwierigkeiten, das lästige tägliche Auf und Ab der Verhandlungen zwischen Griechenland und der Troika (aka den Institutionen) zu verfolgen.
Dabei fiel ihm vor allem auf, wie nahe sich die beiden Seiten in Bezug auf die umstrittenste Frage, nämlich die nach dem Primärüberschuss, eigentlich sind. Griechenland gab schon dem Verlangen der Gläubiger nach einem 1% igen Überschuss im Jahr 2015 weitestgehend nach, und beim Ziel für 2016 existiert noch ein Unterschied von etwa 0,5% (rund 900 Millionen Euro).
Zieht man aber nun in Betracht, wie oft die meisten Länder, nicht nur Griechenland, ihre Ziele in der Vergangenheit nicht vollkommen präzise erreicht haben, so sollte diese geringe Differenz eigentlich kein unüberbrückbares Hindernis darstellen.
Fatale Irrtümer des finanziellen Fundamentalismus – Sparen als Voraussetzung für Investition und Wachstum
Teil 2
Irrtum Nr. 2: Sparen als Voraussetzung für Investitionen und Wirtschafts- wachstum
Dem Drängen auf die Schaffung von Anreizen für den Einzelnen, mehr zu sparen, wird allgemein nachgesagt die Investitionen und das Wirtschaftswachstum zu stimulieren. Dabei scheint man von der Annahme einer unveränderten volkswirtschaftlichen Gesamtleistung auszugehen, so dass das, was nicht verzehrt wird zwangsläufig und automatisch zur Kapitalbildung verwendet wird.
Auch hier ist eigentlich das genaue Gegenteil der Fall. In einer Geldwirtschaft bedeutet für die meisten Menschen der Versuch, mehr zu sparen gleichzeitig die Entscheidung dafür, weniger auszugeben.
Fatale Irrtümer des finanziellen Fundamentalismus – über die Belastung zukünftiger Generationen
Teil 1
Einleitung:
Ein Großteil der in Finanzkreisen vorherrschenden konventionellen ökonomischen Weisheit, weitestgehend als Grundlage für die Regierungspolitik und von den Medien und der Öffentlichkeit akzeptiert, basiert auf unvollständiger Analyse, kontrafaktischen Annahmen und falscher Analogie.
Strukturreformen in Griechenland – ohne die nötige Vollbeschäftigung das falsche Mittel
Vor einiger Zeit gelesen: kurz und treffend formuliert
Eine Regierung, die einen Überschuss erzielt, liquidiert buchstäblich entweder ihr eigenes Land oder ein anderes, in welches sie Kredite vergeben oder investiert hat.
Tweet von Chris Cook, Direktor des Nordic Enterprise Trust
Nachtrag zum Lautenbach-Plan: das Versagen von SPD und Konservativen ebnete Hitler den Weg
Als die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler die Macht im Deutschen Reich ergriffen, befand sich die deutsche Wirtschaft als Folge der Weltwirtschaftskrise noch in einem komatösen „Tiefschlaf“.

Berlin, Fackelzug der SA zur Machtergreifung Hitlers
am Abend des 30. Januar 1933
Die Industrieproduktion betrug nur noch etwa die Hälfte des Vorkrisenstandes von 1928 und neue Investitionen konnten nur noch zu einem Drittel den Ersatzbedarf decken. Die Zahl der Erwerbslosen wuchs erneut, vergleichbar mit dem vorangegangenen Winter, auf über sechs Millionen, jede dritte Arbeitskraft war ohne Beschäftigung.
Welche Strukturreformen?
Ein paar Worte von Francesco Saraceno zum neuesten World Economic Outlook des Internationalen Währungsfonds (eigene Übersetzung):
Saraceno schrieb in seinem Blogbeitrag, dass er bereit wäre zu wetten, dass der letzte IWF World Economic Outlook, welcher am 14. April in Washington vorgestellt wurde, ein gewisses Aufsehen um den Inhalt einer einzelnen Text-Box erzeugen werde. Es handele sich dabei um Kasten 3.5, auf Seite 36 im Kapitel 3, welches seitdem auf der Website verfügbar ist.
Michal Kalecki und das „Vertrauen der Wirtschaft“
Zeiten der wirtschaftlichen Krisen sind auch immer Zeiten der Demaskierung ökonomischer Mythen. Heute wissen wir beispielsweise, dass geldpolitische Expansion nicht zu Hyperinflation führt und scharfe Ausgabeneinschnitte auch keine neuen Arbeitsplätze schaffen.

Doch noch immer geistert der Mythos des „Vertrauens“ durch die wirtschaftspolitischen Debatten der Gegenwart. Wie oft wird vor dem Nachlassen der „Reformen“ gewarnt, da sonst angeblich das „Vertrauen der Wirtschaft“ sinken würde und ökonomische Unsicherheit gar schreckliche Folgen für das Gedeihen der Volkswirtschaften mit sich ziehen werde.
