Fatale Irrtümer des finanziellen Fundamentalismus – Staatsverschuldung und die angebliche Verdrängung privater Investitionen

Dollar symbol

Eine Abhandlung über die Ökonomie der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage
Teil 3

Irrtum Nr. 3: Staatsverschuldung soll vermeintlich private Investitionen „verdrängen“

Die aktuelle Realität stellt allerdings das genaue Gegenteil dar, durch die Verwendung der geliehenen Fremdmittel (im Gegensatz zu den Ausgaben durch Steuereinnahmen) werden nämlich zusätzlich verfügbare Einkommen erzeugt, die die Nachfrage nach den Produkten der Privatwirtschaft erhöhen und private Investitionen erheblich rentabler machen.

Solange viele freie Ressourcen ungenutzt bleiben und sich die Zentralbanken vernünftig verhalten (anstatt zu versuchen, den angeblichen inflationären Effekten der Defizite entgegenzuwirken), sollten diejenigen mit einer Perspektive für eine gewinnbringende Investition aktiviert werden und eine entsprechende Finanzierung erhalten.

Unter diesen Umständen wird jeder zusätzliche Dollar Defizit mittel- und langfristig zwei oder mehr zusätzliche Dollar an privaten Investitionen induzieren. Das so geschaffene Kapital erhöht somit den Wohlstand irgendeiner Person und unweigerlich auch dessen Ersparnisse. „Jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage selbst“ stimmt dann nicht mehr, wenn ein Teil des durch das Angebot generierten Einkommens gespart wird, Investitionen dagegen erzeugen eigene Ersparnisse und mehr.

Alle Verdrängungseffekte, die auftreten können, sind nicht das Ergebnis der zugrunde liegenden wirtschaftlichen Realität, sondern die Folge ungeeigneter restriktiver Reaktionen seitens einer monetären Institution auf das Defizit.

(Grundlage dieser Reihe ist der Artikel 15 Fatal Fallacies of Financial Fundamentalism von William Vickrey)