Leistungsbilanzungleichgewichte und Kriege

Die FT hat vor kurzem einen Leserbrief einiger postkeynesianischer Ökonomen veröffentlicht, in dem sie für eine Regulierung von Ungleichgewichten in den Leistungs-bilanzen plädieren und dass solche Ungleichgewichte Kriege wahrscheinlicher machen.

Trade balance Eurozone
Grafik der monatlichen Handelsbilanz der Eurozone in Milliarden Euro

Einer der Unterzeichner des Briefes ist Dimitri Papadimitriou, der zusammen mit Wynne Godley seit der Jahrtausendwende vor Ungleichgewichten gewarnt hatte.

Aus dem Brief:


Eine neue internationale wirtschaftspolitische Initiative ist daher erforderlich, um die Gefahr weiterer Kriege abzuwenden.

Es bedarf eines Plans zur Regulierung der Leistungsbilanzungleich-gewichte, der sich auf John Maynard Keynes‘ Projekt einer internationalen Clearingunion stützt.

Das derzeitige System des Freihandels habe eine deflationäre Tendenz in der Welt-wirtschaft geschaffen. Eine weitere Verstärkung wird befürchtet, weil die Vereinigten Staaten jetzt ein großer Schuldner der Welt sind und bis zur Krise, die 2007 begann als Motor der Welt fungierten, eine Rolle, die sie immer noch spielen, aber nicht mehr in dem Ausmaß wie zuvor.

Mit einer solchen deflationären Ausrichtung versuchten die Länder, eine Beggar-thy-Neighbour-Politik zu betreiben, da die Weltproduktion begrenzt ist. Das führt zu Spannungen zwischen den Ländern, und die Versuche, die Produktion zu steigern verschärften die Spannungen. Also müsse eine neue internationale Ordnung her: ein System des regulierten/geplanten Handels.

(Eigene Übersetzung eines Blogbeitrages von The Case For Concerted Action)