Elsner: Neoliberalismus vs. Demokratie – das „race to the bottom“

G7 2015 Summit preparation in Lübeck2
Anti-G7-Demo der Globalisierungskritiker

…Und für die „normalen“ Menschen bleiben in diesem Globalisierungsregime im politischen Angebot: konkurrenzlicher Nationalismus, Regionalismus und Lokalpatriotismus und der internationale Existenzkampf untereinander um die Lohn- und Sozialstandards – unter den hergestellten Bedingungen faktisch immer und überall ein „race to the bottom“.

Da gibt es eben keine durch die Staatsmächte sorgfältig geordnete Vereinheitlichung der Bedingungen, keinen einheitlichen „europäischen Sozialraum“, keinen international hergestellten bequemen einheitlichen Handlungsraum für Arbeitnehmer und Gewerkschaften. Im internationalen Raum dürfen die Menschen nur Touristen sein, Studenten oder spezialisierte Experten-Arbeitnehmer, vereinzelt oder in kleinen Gruppen, aber z.B. keine ganzen, handelnden Belegschaften oder nationale Arbeitnehmerschaften.

Und das hat System: Die globale Ebene wurde und wird eben exklusiv für das Kapital, seine Handlungslogiken und seinen unaufholbaren sozialen Machtvorsprung bereitet.

aus dem Vortrag „Neoliberaler“ Kapitalismus versus Demokratie von Wolfram Elsner, gehalten in Linz 2011

Das irre Derby: der FC Schalke 04 besteht den ultimativen Charakter-Test

Wahnsinn, Irrsinn, total gaga, fantastisch, beispiellos: alles Worte, die nicht mal ansatzweise wiedergeben können, was da am Samstag beim 4:4 im Ruhrpott-Derby abgegangen ist.

Dortmund morning glory
„Königsblauer“ Himmel über dem Signal Iduna Park in Dortmund

Ganz ehrlich: nach 25 Minuten war ich einfach nur fassungslos und konnte und wollte nicht begreifen, was da über meine Schalker hinweggerauscht ist. Alles hätte ich erwartet, nur nicht ein solches Dortmunder Feuerwerk, jeder Schuss gleich ein Treffer.

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Wenn zu viel gespart wird, sorgt Arbeitslosigkeit für die nötige Anpassung…

Agentur für Arbeit Hannover und der Region Hannover, Jobcenter Region Hannover, Vahrenwalder Straße 245, 30179 Hannover, Schriftzug über dem Eingang, mittwochs geschlossen
Eingang zum Jobcenter für die Region Hannover

Arbeitslosigkeit könnte ein fernes Phänomen von gestern sein. Könnte. Wenn nicht die noch immer vorherrschende wirtschafts-feindliche Ideologie des schlanken und sparenden Staates die Zusammenhänge ignorieren würde.

Passen die Sparwünsche nicht überein, sorgt Arbeitslosigkeit für Zwangsanpassung

Kein Wirtschaftssektor kann daher sein Nettofinanzvermögen steigern, ohne dass ein anderer Sektor sich dafür in gleicher Höhe verschuldet.

Alleine die Änderung der Sparneigung (des Sparwunsches) eines Sektors hat damit nicht zwingend zur Folge, dass sich dieser auch tatsächlich realisiert. Das Nettofinanzvermögen des spar-willigen Sektors erhöht sich nicht, wenn kein anderer Sektor seine Nettoverschuldung erhöht. Die Einnahmen des vermeint-lichen sparenden Sektors werden im gleichen Maße sinken, wie die Ausgaben reduziert wurden.

Die Verringerung der Einnahmen, also des Volkseinkommens, geschieht bei konstanten Zinsen vollständig durch den Rückgang der Lohnsumme (Löhne, Gehälter und andere Bezüge) und damit dem Entstehen von Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit ist daher eine Art Ausgleichsvariable, die dafür sorgt, dass saldenmechanisch unrealisierbar hohe Sparwünsche der Wirtschaftsakteure nicht erfüllt werden.

aus Wie Arbeitslosigkeit in die Geschichtsbücher verbannt werden kann

Sitzen wir wirklich nur in der Schuldenfalle?

Skyline Frankfurt am Main 2015
Skyline des Frankfurter Bankenviertels

Wie kommen die Schulden weg? Indem die Guthaben breiter verteilt werden: Guthaben sind ein Anspruch auf eine wirtschaftlich relevante Leistung des Schuldners.

Die Guthaben sind aber derart konzentriert, dass die Berechtigten gar keine Leistung des Schuldners beziehen wollen bzw, können. Hat man mal ein paar Hundert Millionen wird man es nicht mehr los.

Steuern tun not!

Sehr zutreffender Kommentar zu dem Blogbeitrag In der Schuldenfalle

Dodgers-Gerücht: Ist Los Angeles ernsthaft an Giancarlo Stanton interessiert?

Den Dodgers fehlte 2017 ein einziges Spiel, um alles zu gewinnen, doch das bedeutet nicht, dass diese Off-Season ruhig sein wird. Zunächst müssen sie Spieler wie Brandon Morrow, Yu Darvish und andere, die jetzt Free Agents sind, ansprechen.

Giancarlo Stanton competes in semis of '16 T-Mobile -HRDerby. (28468362322)
Giancarlo Stanton während des Homerun-Derbys 2016

Es gibt dazu auch noch die japanische Sensation Shohei Otani, die vor der neuen Saison wohl mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Major League Baseball Team wechseln wird. Schließlich ist da noch der Fall Giancarlo Stanton und sein gigantischer Vertrag, welche die Florida Marlins beide los zu werden versuchen.

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Die sieben Todsünden der Wirtschaftswissenschaften

Es gab immer schon ein gewisses Maß an Skepsis gegenüber der Fähigkeit der Ökonomen, aussagekräftige Vorhersagen und Prognosen über wirtschaftliche und soziale Phänomen anzubieten.

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Leerstehende Filiale der Washington Mutual nach der Finanzkrise 2007

Diese Skepsis hat sich im Zuge der globalen Finanzkrise noch verstärkt und führte zu der wohl größten Glaubwürdigkeitskrise, mit der sich diese Disziplin in der modernen Welt konfrontiert sah. Einiges an der Kritik gegen die Ökonomen ist zwar fehlgeleitet, doch in ihrer Hauptrichtung hat sie durchaus Biss.

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Haben Strukturreformen auf Arbeitsmärkten die Innovation beeinträchtigt?

Solche Reformen machen Arbeit billiger und das bedeutet, dass Investitionen in moderne Prozesstechnologien weniger lohnend werden.

In unserer Panelanalyse von 20 Ländern über 44 Jahre ermittelten wir: ein um 1 Prozent niedrigerer Lohnanstieg wird mittelfristig das Wachstum der Wertschöpfung pro Arbeitsstunde um 0,3 – 0,5 Prozent reduzieren.

Wo immer Sie in der Vergangenheit auf der Angebotsseite Arbeitsmarktreformen hatten, sehen Sie das gleiche Muster: Die Wachstumsraten der Wertschöpfung pro Arbeitsstunde sinken. Im Gegenzug steigt der Arbeitsaufwand. Wenn Sie weniger Roboter kaufen, brauchen Sie natürlich mehr Hände. Leider gibt es bei einem geringen Wachstum der Wertschöpfung pro Arbeitsstunde am Ende weniger nationales Einkommen, welches zwischen Kapital, Arbeit und Regierung aufgeteilt wird.

Ein gutes Beispiel sind die Niederlande. Die Niederlande begannen in den frühen 1980er Jahren mit einer Politik sehr moderater Lohnforderungen („loonmatiging“). Seit 1985 liegen die Wachstumsraten der Wertschöpfung pro Arbeitsstunde deutlich unter dem EU-Durchschnitt.

Die politischen Konsequenzen liegen auf der Hand: Es gibt kaum Raum für Reallohnerhöhungen, insbesondere für gering qualifizierte Arbeitskräfte, und es besteht anhaltender Druck, die öffentlichen Ausgaben und den Wohlfahrtsstaat zurückzufahren. Mittlerweile ist dies ein fruchtbarer Nährboden für Populismus, während die Mitgliedschaft in den Gewerkschaften nachlässt.

aus Do Structural Reforms Of Labour Markets Impair Innovation? von Alfred Kleinknecht