Kein Happyend in Hollywood

Aus, aus und vorbei!
Ausgerechnet der beste Pitcher der Los Angeles Dodgers, Clayton Kershaw begrub am Freitag die Hoffnungen seines Teams auf eine erneute Teilnahme an den World Series, den Endspielen zur Meisterschaft der Major League Baseball.

Pitcher Clayton Kershaw von den Los Angeles Dodgers

In vier Starts in diesem Jahr konnte Clayton Kershaw die St. Louis Cardinals nicht besiegen. In den Playoffs setzte sich diese Serie leider fort.

Zweimal waren die Dodgers mit Kershaw auf dem Werferhügel in der National League Championship Series (NLCS) nicht in der Lage, einen einzigen Run gegen die Cardinals zu erzielen.
Folgerichtig ging auch das entscheidende sechste Spiel mit einem spektakulären 0:9 verloren, ganze zwei Hits gelangen den Dodgers dabei.

Damit war der Traum von der ersten Finalteilnahme seit einem Vierteljahrhundert endgültig ausgeträumt.
Die Spieler und natürlich auch Manager Don Mattingly waren entsprechend bedient.
„Plötzlich kommt alles was du tust zu einem völlig unerwarteten Ende.“ so Mattingly, der aber nicht nur seinem Werfer-Ass die Schuld allein geben wollte.
„Es ist mehr die Offensive, die nichts zu seiner Unterstützung getan hat.“

Tatsächlich fanden die Dodgers keine Mittel, um gegen Kershaws Gegner, den überragenden Rookie-Pitcher Michael Wacha in zwei Spielen überhaupt einen Run über die Homeplate zu bringen. Logischerweise erhielt Wacha daraufhin den Titel des Most Valuable Players (MVP) der NLCS mit 13 Strikeouts und nur zwei Walks in 13 2/3 Innings gegen die Südkalifornier.

Letztlich konnte an dieser Niederlage auch die späte Nominierung von Shortstop Hanley Ramirez, der eigentlich wegen der im ersten Spiel gegen die Cardinals erlittenen Rippenverletzung nicht spielen sollte, nichts mehr ändern. Ramirez beendete das Spiel mit 0-3 an der Plate und war so frustriert, dass er den Medien jeglichen Kommentar verweigerte.

Auch Outfielder Andre Ethier, dessen Einsatz aufgrund einer Mikrofraktur im linken Bein ebenfalls lange ungewiss gewesen war, blieb am Schlagmal erfolglos.

Andre Ethier, Los Angeles Dodgers

Obwohl die Dodgers bis auf die desaströse letzte Niederlage in dieser Serie eigentlich fast gleichwertig waren, überwog bei den Spielern die Bitterkeit.
„Eins zu Null oder Neun zu Null, am Endes des Tages bleibt doch immer nur die Null übrig.“ lautete das Statement von Catcher A.J. Ellis.

Kershaw wurde noch grundsätzlicher: „Ob du die Playoffs erreichst oder Letzter wirst, wenn du nicht die World Series gewinnst, ist es letztlich doch egal.“

Es ist durchaus zu verstehen, wenn man nach einem solchen Ausscheiden eine Menge Frust ablassen muss. Auch Dodgers-Manager Mattingly zeigte dafür Verständnis, rückte aber zugleich die Dinge wieder etwas zurecht: „Die Cardinals waren in dieser Serie einfach besser als wir. Ansonsten bin ich sehr stolz auf mein Team und meine Spieler. Sie haben eine tolle Saison gespielt.“

Dem ist erst einmal nichts hinzuzufügen. Noch ist es nicht an der Zeit, die Hintergründe dieser verlorenen Playoff-Serie aufzuarbeiten.

Es droht nun ein langer Winter ohne Baseball. In Los Angeles dürfte er wohl auch noch besonders dunkel ausfallen .