Greg Mankiw deutet dies in einem Artikel[1] an, und behauptet, dass alle Ökonomen sich darin einig wären, dass es so ist. Aber eigentlich ist es das nicht. Wer sagt das? Ökonomen.
Insbesondere das Arbeitspferd der Theorie des internationalen Handels, das Hecksher-Ohlin-Theorem führt direkt zum Stolper-Samuelson-Theorem, welches zeigt, dass, wenn Länder anfangen Handel miteinander zu treiben, sich relativ häufig genutzte Produktionsfaktoren in jedem Land besser entwickeln als die relativ selten genutzten Faktoren.
Im US-amerikanischen Kontext bedeutet dies, dass durch die Öffnung des Handels das Kapital in Bezug auf die Arbeit besser gestellt wird und qualifizierte Arbeitskräfte mehr profitieren als ungelernte Arbeitskräfte.
Vergrößert der Handel die Gesamtleistung der beteiligten Ökonomien? Ja – da sind sich die Wirtschaftswissenschaftler offenbar weitestgehend einig. Aber in Ermangelung einer echten Umverteilung – etwas, was den Amerikanern offenbar wie ein Gräuel erscheint – wird der Freihandel gering qualifizierte Arbeiter generell schlechter stellen.
In Greens idealer Welt würde er für die Trans-Pazifik-Partnerschaft (TPP), eine potenzielle [quasi]-Handels-Vereinbarung zwischen den USA und 11 anderen Ländern des pazifischen Raums votieren, um ihre Vorteile so zu verteilen, dass jeder davon profitieren würde. Es gibt seiner Ansicht nach aber keinen Beweis, dass das politische System dies so würde geschehen lassen.
Trotz allem unterstützte er zur Zeit und auch weiterhin Handelsabkommen wie das TPP, denn es gibt seiner Ansicht nach Hinweise darauf, dass diese Verträge Konflikte und Kriege verhindern könnten. Allerdings schränkt Green ein, dass es für jemanden wie ihn, der bisher nichts als Glück im Leben gehabt habe, sehr einfach sei anzunehmen, dass die abstrakte Verhinderung von Kriegen wichtiger wäre als das Problem der konkreten Reduzierung der bereits niedrigen Löhne anderer Menschen.
- [1]Vgl. http://www.nytimes.com/2015/04/26/upshot/economists-actually-agree-on-this-point-the-wisdom-of-free-trade.html (Zugriff 04.05.2015)
(eigene Übersetzung eines bemerkenswerten Blogbeitrages von Richard K. Green zum umstrittenen Thema Freihandelsabkommen)