Internationaler studentischer Aufruf für eine plurale Ökonomik

Am 05.05.2014 veröffentlichten Studentengruppen aus zahlreichen Ländern folgenden Aufruf für eine plurale Ökonomik:

Unser Motto ist Pluralismus.

Wir sind eine Initiative von Studierenden der Ökonomie aus 19 Ländern weltweit. Unser Ziel ist eine offene, vielfältige und plurale Volkswirtschaftslehre.

International Student Initiative for Pluralism in Economics


Heiner Flassbeck (damals UNCTAD) auf der Pluralistischen Ergänzungsveranstaltung zur Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik in Göttingen 2012.

Weiter heißt es in dem Manifest:

Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Krise.

In der Krise steckt aber auch die Art, wie Ökonomie an den Hochschulen gelehrt wird, und die Auswirkungen gehen weit über den universitären Bereich hinaus. Die Lehrinhalte formen das Denken der nächsten Generation von Entscheidungsträgern und damit die Gesellschaft, in der wir leben.

Wir, 40 Vereinigungen von Studierenden der Ökonomie aus 19 verschiedenen Ländern, sind der Überzeugung, dass es an der Zeit ist, die ökonomische Lehre zu verändern.
Wir beobachten eine besorgniserregende Einseitigkeit der Lehre, die sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verschärft hat.

Diese fehlende intellektuelle Vielfalt beschränkt nicht nur Lehre und Forschung, sie behindert uns im Umgang mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – von Finanzmarktstabilität über Ernährungssicherheit bis hin zum Klimawandel.

Wir benötigen einen realistischen Blick auf die Welt, kritische Debatten und einen Pluralismus der Theorien und Methoden. Durch die Erneuerung der Disziplin werden Räume geschaffen, in denen Lösungen für gesellschaftliche Probleme gefunden werden können.

International Student Initiative for Pluralism in Economics

Ich halte diesen Aufruf für besonders wichtig, um eine vielfältige Lehre zu ermöglichen.
Meiner Ansicht nach soll Studenten der Volkswirtschaftslehre (VWL) weit mehr als nur das Standardinstrumentarium der neoliberalen Einheitsmeinung vermittelt werden.

Das aktuelle wirtschaftspolitische Weltgeschehen bedarf dringend ökonomischer Querdenker, die aus den engen Grenzen der dogmatischen Theorien ausbrechen können.

Ich habe daher diesen Aufruf als Privatmann natürlich auch unterzeichnet und empfehle dies ebenso meinen Lesern.

Weitere Informationen dazu gibt es hier:

Real World Economics

Netzwerk Plurale Ökonomik e.V.