Clayton Kershaw dominiert beim Comeback gegen die Nationals

Endlich ist er zurück: Sechs Wochen nach seiner Muskelverletzung stand Cy Young Award-Gewinner Clayton Kershaw am Dienstag wieder für die Los Angeles Dodgers auf dem Werferhügel.

Clayton Kershaw pitching against the New York Mets in 2012

Mit einer überragenden Vorstellung über 7 Innings mit 9 Strikeouts begeisterte er die Verantwortlichen der Südkalifornier bei seinem ersten Start seit dem 22. März.
Weniger angetan waren dagegen die Washington Nationals, die keinen Run gegen den Linkshänder erzielen konnten und letztlich mit 3:8 klar unterlagen.

Seinen letzten Einsatz in einem Major-League-Spiel absolvierte Kershaw übrigens am Opening Day gegen die Arizona Diamondbacks in Australien.
Doch obwohl er seitdem nicht mehr gepitcht hatte, zeigte sich Kershaw in gewohnter Stärke. Neun Singles bei neun Strikeouts ohne Walks und ohne gegenerische Runs waren ein wichtiger Beitrag, mit dem die Dodgers eine Zwei-Spiele-Niederlagen-Serie stoppen konnten.

„Es ist einfach nur toll, wieder zurück zu sein.“ sagte Kershaw. „Sechs Wochen waren eine sehr lange Zeit. Heute hatte ich endlich wieder Spass und freue mich über mein Comeback.“

Kershaws Kontrolle und seine Dominanz ließen die Nationals förmlich verzweifeln. Er warf insgesamt 89 Pitches, davon 68 Strikes. Zudem sorgte das variable Sortiment seiner Würfe, die an diesem Tag sämtlich in der Strikezone landeten, für eine erhebliche Verunsicherung bei den gegnerischen Battern.

„Er war echt fies.“ Aus dem Munde von Nationals-Catcher Jose Lobaton klang das schon fast wie ein Kompliment: „Er war ständig in der Strikezone. Vor allem mit seinem aggressiven Curveball. Nein, er ist wirklich ein extrem guter Werfer.“

Die Dodgers benötigten allerdings das gesamte Können ihres Top-Pitchers, denn auch sein Gegenüber Blake Treinen hielt die Begegnung über fünf Innings beim 0:0, ehe Kershaw selbst den ersten Run für sein Team erzielte.

Catcher Drew Butera und Shortstop Hanley Ramirez sorgten dann mit ihren Homeruns für den letzlich eindeutigen Erfolg über die Nationals.

Kollektives Aufatmen herrschte nach diesem Sieg bei Mannschaft, Management und Fans.
Der Rückstand auf den Tabellenführer der National League West, die San Francisco Giants, konnte damit von 3.5 auf 2.5 Spielen verkürzt werden. Das war auch dringend notwendig, um nicht schon frühzeitig in der Saison im Rennen um Platz 1, der ja die direkte Teilnahme an den Playoffs bedeutet, zu viel Boden zu verlieren.

Daher war nach dem Spiel auch nicht mehr nur Kershaws Effektivität bei seinem Comeback das Haupthema der Diskussion im Clubhouse der Dodgers, sondern vor allem allein die Tatsache, dass er endlich wieder zurück ist und wie erleichtert das Team darüber sei.

So äußerte sich auch Trainer Don Mattingly mit einem entspannten Lächeln im Gesicht: „Es ist wirklich schön, ihn wieder dabei zu haben. Er zeigte uns direkt, was wir zuletzt vermisst haben.“

Die Rückkehr von Clayton Kershaw ist deshalb ein wichtiges Signal für die Dodgers. Der dritte Platz in der NL West entspricht zur Zeit eindeutig nicht den Erwartungen.

Aufgrund diverser Verletzungen, neben Kershaw waren auch der Südkoreaner Hyun-Jin Ryu und Setupman Brian Wilson zeitweilig ausgefallen, und einiger Formschwächen (Paul Maholm und Josh Beckett konnten bisher Kershaw nicht ersetzen, Ryu (erst 3-2 Siege) und vor allem Wilson (10.24 ERA) zeigten teilweise indiskutable Leistungen) konnten die Südkalifornier bisher ihrer Favoritenrolle noch nicht gerecht werden.

Bei einem Team-Meeting gestern vor Beginn der Heimserie gegen den direkten Konkurrenten San Francisco Giants nahm Mattingly daher die Mannschaft noch einmal „ins Gebet“, um ihr zu verdeutlichen, „wo wir jetzt stehen und wo wir eigentlich hin wollen“.

Der Coach wies dabei eindrücklich darauf hin, dass es vor allem die bisherige Heimschwäche (Auswärts 13-7 Siege, im Dodger Stadium lediglich 6-9) sei, die bisher ein besseres Abschneiden verhindert habe.

Mit dem Comeback des besten Werfers soll sich nicht nur das jetzt ändern…