Na also, es geht doch noch: Mit dem souveränen 2:0-Sieg beim Sportclub Freiburg hat der S04 seine sportliche Mini-Krise (2 Niederlagen hintereinander) erfolgreich überwunden.
Nun reicht im letzten Saisonspiel zuhause gegen Nürnberg bereits ein Unentschieden zur direkten Teilnahme an der Champions League.
Es war zwar keine fußballerische Höchstleistung, die die Mannschaft von Trainer Jens Keller da im Breisgau abgeliefert hat, doch für die bereits vor dem Abstieg geretteten Freiburger reichte es allemal.
Der Sieg hätte außerdem noch etwas höher ausfallen können, da Torjäger Klaas-Jan Huntelaar zweimal nur die Querlatte traf und der eingewechselte Chinedu Obasi kurz vor Schluss eine 150-prozentige Torchance nicht verwerten konnte.
Der SC Freiburg dagegen hätte wohl auch dann keinen regulären Treffer erzielt, wenn das Spiel noch ein paar Stunden länger gedauert hätte.
Man merkte es der Truppe von Trainer Christian Streich trotz vorheriger gegenteiliger Beteuerungen doch ziemlich deutlich an, dass für sie die Luft raus und die Saison bereits gelaufen war.
Umso ärgerlicher ist daher die fünfte gelbe Karte für Huntelaar, die der Holländer unnötigerweise für seinen Torjubel auf dem Zaun vor den Schalker Fans erhalten hatte.
So wird er dem S04 im Saisonfinale gegen Nürnberg nicht zur Verfügung stehen, ein Gedanke, der mir nach den letzten Leistungen seines ungarischen Vertreters Adam Szalai so gar nicht behagt.
Allerdings sollte es gegen die „Clubberer“, die nach einer sportlich eher unterirdischen Spielzeit sowieso (leider) nur noch ein Wunder vor dem Abstieg in die Zweite Liga retten könnte, auch so reichen. Dann müssen eben die Draxlers, Meyers, Goretzkas, Boatengs und Co. mal wieder treffen.
Ebenso unnötig war auch die Gelb-Rote Karte für den Brasilianer Felipe Santana, der damit ebenso wie Huntelaar die Saison unfreiwillig bereits beendete. Es wirkte schon mehr als etwas ungeschickt, wie diese beiden Spieler des S04 dafür sorgten, sich selbst als Alternativen für die letzte Begegnung aus dem Rennen zu nehmen.
Gott sei Dank kehrten dafür die Langzeitverletzten Marco Höger und Jan Kirchhoff auf den Fußballplatz zurück, sie werden ebenso wie der gesperrte Sead Kolasinac auch gegen Nürnberg wieder zur Verfügung stehen.
Ich hoffe auch mal darauf, dass Kaan Ayhan trotz seiner in Freiburg erlittenen Gehirnerschütterung bis zum Samstag wieder fit sein wird, sonst sähe es (wieder einmal) etwas mau in der Abwehr aus.
Was gab es sonst noch?
Ach ja, Außenverteidiger Tim Hoogland erhielt keinen neuen Vertrag mehr. Trotz der teilweise brauchbaren Leistungen in der Rückrunde halte ich diese Entscheidung für richtig, da Hoogland meiner Ansicht nach nicht das Format für die Champions League hat.
Allerdings ist damit auch klar, dass für die kommende Saison eine echte Alternative zu Atsuto Uchida für die rechte Außenbahn gefunden werden muss. Der Japaner ist letztlich auch nur ein durchschnittlicher Bundesligaspieler, trotz seiner unbestritten vorhandenen Offensivqualitäten.
Ob allerdings der Freiburger Oliver Sorg, an dem die Schalker angeblich interessiert sein sollen, diese Alternative wäre, wage ich doch etwas zu bezweifeln.
Im Vergleich zu Uchida oder auch Hoogland halte ich Sorg nur bedingt für eine Verstärkung, eher für eine Ergänzung.
Die letzten Jahre haben allerdings klar gezeigt, dass wir auf dieser Position akuten Handlungsbedarf haben.
Um auf Dauer ganz oben mitspielen zu wollen, reicht es meiner Meinung nach nicht, nur einen (oder zwei) durchschnittliche Rechtsverteidiger zu haben. Diese Baustelle, die nach dem Abgang von Rafinha bisher noch nicht richtig geschlossen werden konnte, sollte daher mit einem Spieler von internationalem Format gefüllt werden.
Zugegebenermaßen keine leichte Aufgabe für Manager Horst Heldt, da solche Akteure ja nicht gerade an jeder Straßenecke zu haben sind.
Da ist es vielleicht ganz gut, dass Heldt zumindest in Sachen Torhüter schon einmal erfolgreich war.
Pünktlich zur Jahreshauptversammlung am 04.05., übrigens dem 110. Geburtstag des S04, gab er die Vertragsverlängerung mit Ralf Fährmann bis 2019 bekannt.
Eine wichtige und wie ich finde sehr gute Entscheidung, mit der Schalke nicht nur die herausragenden Leistungen des Keepers in der Rückrunde belohnt, sondern auch ein Zeichen der Kontinuität auf dieser Position setzt, die ja zuletzt nicht immer problemfrei war.
Dazu ist es ebenso ein weiterer Beweis für die hervorragende Jugendarbeit der Schalker, die übrigens mit einer Vetragsverlängerung von A-Jugend-Trainer Norbert Elgert belohnt wurde, der gleichzeitig auch in die Ehrenkabine des Vereins aufgenommen wurde.
Zu erwähnen bliebe dann vielleicht noch folgender Satz:
„Wir wollen die Voraussetzungen schaffen für eine neuerliche Deutsche Meisterschaft.“
Damit sorgte Horst Heldt für einige Aufregung bei den Mitgliedern des FC Schalke 04, was aufgrund der leidvollen Vereinsgeschichte zu diesem Thema nun eigentlich niemanden verwundern dürfte.
Ich sehe das mal als eine launische Ankündigung der Transferpolitik für die nächsten Jahren, denn bis dahin ist es noch ein ordentliches Stück des Weges.
Zuallererst muss am Samstag ein Sieg gegen Nürnberg her, um diese Saison erfolgreich mit der direkten Teilnahme an der Champions League abschließen zu können.
Alles andere wird man dann sehen…