Drei große Mythen verstellen den Weg zur ökonomischen Erkenntnis

1. Die „Schaffer von Arbeitsplätzen“ sind CEOs, Unternehmen und die Reichen, deren Steuern möglichst gering sein müssen, um sie dazu zu bewegen, mehr Arbeitsplätze ins Leben zu rufen.

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Blödsinn. Die eigentlichen Beschäftigungsantreiber sind die große Mittelschicht und die Armen, deren Ausgaben die Unternehmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen veranlassen. Gerade deshalb sind die Erhöhung des Mindestlohns, der Schutz vor ausufernden Überstunden, die Erweiterung des Earned Income Tax Credit (Einkommenssteuer-Gutschrift) und die Verringerung der Steuern für die Mittelklasse dringend notwendige Instrumente zur Konjunkturbelebung.

2. Die alternativlose Wahl zwischen dem „freien Markt“ oder dem „Staat.“ Quatsch. Der freie Markt kommt in der Natur so nicht vor. Er wird von der Regierung erschaffen und durchgesetzt. Und all die ständigen Entscheidungen darüber, wie er organisiert wird – wer und was bekommt Patentschutz und wie lange (das menschliche Genom?), wer kann Konkurs anmelden (Unternehmen, Hausbesitzer, Studenten, Schuldner?), welche Verträge gelten als betrügerisch (Insiderhandel?), welche sind zwingend vorgeschrieben (Gesetze gegen unseriöse Kreditverträge , obligatorische Schiedsgerichtsvereinbarungen?), und wann Marktmacht als zu übertrieben angesehen wird (Comcast und Time Warner?) – sind alle letztlich allein abhängig von der Regierung.

3. Wir sollten uns vor allem Sorgen um die Größe der Regierung machen. Falsch. Wir sollten uns darüber Gedanken machen, wen der Staat eigentlich vertritt. Wenn das große Geld der Großkonzerne und der Wall Street unsere Politik überschwemmen, werden alle Entscheidungen, die unter 1 und 2 gegen die Interessen der durchschnittlichen arbeitenden Amerikaner gefällt werden, von oben manipuliert.

(eigene Übersetzung eines Blogbeitrages von Robert B. Reich)