Der berühmte Ökonom John Maynard Keynes lag schon richtig mit seiner Annahme, dass es uns heute besser geht als den Menschen in seiner Epoche, doch nur auf Kosten unserer Freizeit.
John Maynard Keynes im Jahre 1933
Lange Arbeitszeiten zahlen sich in finanzieller Hinsicht aus, bedeuten aber auch, dass wir weniger Zeit für sonstige Beschäftigungen haben.
Bekanntlich endete die erste Weltwirtschaftskrise von 1857 nach nur wenigen Jahren vor allem deshalb, weil in vielen Ländern die Löhne während und nach der Krise entgegen heutiger Annahmen gerade nicht in gleichem Maße dem Absinken der vorher spekula-tionsbedingt hohen Preise folgten oder diese noch unterboten.
Die Leichen konföderierter Soldaten auf dem Schlachtfeld von Antietam
Der Historiker Hans Rosenberg beschrieb in seinem Werk Die Weltwirtschaftskrise 1857–1859, Vandenhoeck & Ruprecht, 2. Auflage Göttingen 1974 (1. Auflage Stuttgart 1932), wie die Krise vor allem wegen der Konsumausgaben der Verbraucher, die aufgrund der erhaltenen Kaufkraft ihrer Löhne einen Zusammenbruch der Verbrauchsgüter-industrie weitestgehend verhinderten, relativ zügig überwunden werden konnte.
Milton Friedman galt als ein mächtiger wirtschaftspolitischer Magier. Seine Worte verzau-berten die Menschen zu glauben, dass die Nacht der Tag sei, entgegen den Beweisen ihrer eigenen Augen.
Der US-amerikanische Ökonom Milton Friedman
Friedmans Maxime, dass „Inflation überall und immer ein monetäres Phänomen ist“ wird von Ökonomen weithin geglaubt, obwohl es mehr als offensichtlich ist, dass die Produk-tionskosten, insbesondere die Energiekosten, eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Inflation spielen.
Gefühle sind wichtig. Das liegt auf der Hand. Weniger offensichtlich ist, was Sozial-wissenschaftler und Politikexperten eigentlich damit anfangen sollten.
Weltkarte nach World Happiness Report (2017)
Es wurde schon viel über Bemühungen geschrieben das Glück zu messen, doch solche Versuche haben vor allem Einsichten geliefert, die manchmal nicht berauschend erscheinen.
AUFGENOMMEN VOR PUBLIKUM BEIM BRISTOL FESTIVAL OF ECONOMICS (17. NOVEMBER 2022) Die Holländer waren in den 1600er Jahren so verrückt nach Tulpenzwiebeln, dass viele ruiniert wurden als die überhöhten Preise, die sie für die Pflanzen zahlten zusammenbrachen – das ist die oft wiederholte Geschichte, die später vom schottischen Bestsellerautor Charles Mackay gefördert wurde. Es ist eigentlich eine grobe Übertreibung.
Natürlich wiederholt sich die Geschichte nicht immer, aber es ist beeindruckend zu bemerken, dass die römischen Eliten mit Beginn des Zerfalls des westlichen Reiches das Volk verlassen haben um sich an sicheren Orten Festungen zu bauen.
Wenn Sie jemals das Brettspiel Monopoly gespielt haben können Sie verstehen, wie eine währungs-ausgebende Regierung funktioniert und was Defizite tatsächlich bedeuten.
Ein Monopoly-Brett während eines Spiels
Bevor Sie überhaupt mit dem Spiel beginnen können, muss zuerst das Monopoly-Geld ausgegeben werden: $ 1500 pro Spieler.
Worauf geht also diese zum Teil irrationale Verlustangst, dieses Gefühl der Enteignung zurück? Zweifellos auf eine allgemeine Tendenz, für hausgemachte Schwierigkeiten die Verantwort-lichen anderswo zu suchen.
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Das Gefühl der Enteignung scheint mir vor allem daher zu rühren, dass die Vermögen in den reichen Ländern stark konzentriert sind (für große Teile der Bevölkerung ist Kapital ein abstrakter Begriff) und der Prozess der politischen Abspaltung der größten Vermögen bereits in vollem Gange ist.
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Dennoch sind diese europäischen Privatvermögen eine Realität, und wenn die Regierungen der Europäischen Union es beschlie-ßen würden, wäre es durchaus möglich, sie in die Pflicht zu nehmen.
Der Klimawandel ist bereits da, und wir sind auf dem Weg zu einer katastrophalen globalen Erwärmung. Die Regierungen haben es versäumt, die Kohlenstoffemissionen einzudämmen und die Produktion fossiler Brennstoffe nimmt weiter zu. Dies ist nicht nur ein politisches Versagen, es ist auch ein Versagen der wirtschaftspolitischen Analyse.
Diejenigen, die am meisten von der Verschmutzung und Zerstörung des Klimas profitieren können haben die Macht dazu, während diejenigen, die am meisten gefährdet sind die geringste Macht haben es zu stoppen. Ökonomen waren maßgeblich an diesem Versagen beteiligt auf die Krise zu reagieren und ihr Ansatz hat zudem entsprechende Maßnahmen untergraben.
Eine Abhandlung über die Ökonomie der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage
Die abwegige Illusion der Ricardianischen Äquivalenz
Der negative Effekt der überbordenden Belastung im Angesicht der erhöhten Verschul-dung würde, so wird behauptet, die stimulierende Wirkung des Defizits aufheben. Diese drastische (Fehl-)Hypothese entsteht meist durch das Versäumnis, die wirtschaftliche Situation im Detail zu analysieren.