Fiskalpolitik und die Begrenzung der Inflation

Die moderne Geldtheorie (MMT) macht deutlich, dass die makroökonomische Ein-schränkung der Finanzpolitik für Regierungen mit eigener Währung die Verfügbarkeit von Ressourcen und nicht die Einnahmenseite darstellt.

US Inflation
US-CPI-Inflation (Jahr für Jahr) von 1914 bis 2018

Dies wird manchmal als „die Einschränkung der Fiskalpolitik ist die Inflation“ in Anbetracht des Zusammenhangs zwischen der Verfügbarkeit von Ressourcen und den makroökonomischen Auswirkungen der Ausgaben zusammengefasst. Solange nicht beschäftigte Arbeitskräfte, Materialien, Anlagen und Ausrüstung zur Verfügung stehen ist es durchaus möglich mehr zu produzieren.

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Warum mehr Staatsausgaben aus den USA nicht Venezuela machen können

Wenn ärmere Staaten der Inflation zum Opfer fallen, bedeutet das keinesfalls, dass sie „zu sozialistisch“ sind.

Zimbabwe $100 trillion 2009 Obverse
Banknote aus Simbabwe

Die zunehmende Popularität der Modern Monetary Theory (MMT) hat unweigerlich zu Missverständnissen geführt. Kritiker aus dem gesamten politischen Spektrum behaupten oft, dass MMTler wollen, dass souveräne Regierungen „nur Geld drucken“, ohne sich um die Staatsverschuldung oder, wie es etwa Max B. Sawicky anmerkt die Inflation Sorgen zu machen.

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Paul Krugman: „Die Welt hat ein deutsches Problem“

…Das Problem ist vielmehr, dass die Europäer und insbesondere die Deutschen mit ihrer ruinösen Besessenheit gegen die Staatsverschuldung sich selbst schlecht behandeln. Und die Kosten dieser Besessenheit hat die Welt als Ganzes zu tragen.

Angela Merkel, Donald Trump and Theresa May at the G-20 Hamburg summit, July 7, 2017
Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Hamburger G20-Treffen 2017,
mit Donald Trump und Theresa May

…Obwohl zugleich hier [in den USA] als auch in Europa der Verschuldungs-alarmismus herrschte wurde schließlich klar, dass es einen entscheidenden Unterschied in der zugrunde liegenden Motivation gab. Unsere Defizit-Falken waren in der Tat Heuchler, die plötzlich jedes Interesse an der Verschuldung verloren, sobald ein Republikaner im Weißen Haus saß. Die Deutschen aber meinten es tatsächlich ernst.

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Die „sichtbare Hand“, die wir heute benötigen würden

Nach der (in Amerika) lange gefeierten Theorie der „unsichtbaren Hand“ sollte der private Handel nun damit beschäftigt sein, unsere Anstrengungen und Ressourcen auf die Dinge auszurichten, die wir wirklich benötigen, um als kollektive Gesellschaft erfolgreich zu sein.

Kirkcaldy High Street Adam Smith Plaque
Gedenktafel zur Erinnerung an das Haus,
in dem Adam Smith The Wealth Of Nations schrieb.

Stattdessen scheint uns die „unsichtbare Hand“ absichtlich genau in die entgegengesetzte Richtung zu führen. Wie kann das sein? Hat sich etwas grundlegendes geändert, wodurch der Mechanismus der amerikanischen Wirtschaft nicht nur blind, sondern auch rück-sichtslos gesteuert wird?

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Schadet die wachsende Ungleichheit unserer Wirtschaft?

Die Debatte über die Legitimität der mächtigen Eliten, die Jahr für Jahr einen immer größeren Anteil des Volkseinkommens und des Vermögenskuchens für sich erobern, gewinnt in der öffentlichen Diskussion weiter an Bedeutung.

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Karikatur des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg

Zuckerberg – selbst einer der reichsten Männer der Welt – merkte unlängst während einer Rede an der Harvard University nach einer Ehrendoktor-Verleihung an, dass „wir heute eine Ebene der Vermögensungleichheit erreicht haben, die eigentlich jedem wehtut“.

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Muss das Wirtschaftswachstum irgendwann ein Ende haben?

Wo liegen die Grenzen des Wirtschaftswachstums – und haben wir sie bereits rücksichts-los überschritten? Solche Fragen wurden kürzlich (erneut) durch einen neuen alarmie-renden Bericht über den Klimawandel aufgeworfen. Viele der Umweltschützer sind überzeugt, dass das Wirtschaftswachstum selbst das grundlegende Problem darstellt.

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Eggborough-Kohlekraftwerk in North Yorkshire, England

Es war also der richtige Zeitpunkt, um zwei Ökonomen, die sich mit dieser Frage befasst haben, einen Nobelpreis zu verleihen. William Nordhaus und Paul Romer haben versucht, die unsichtbaren und manchmal unbeschreiblichen Ursachen und Folgen von Wachstum zu verstehen.

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Der Trugschluss der Loanable Funds-Theorie

Die Loanable Funds-Theorie ist in vielerlei Hinsicht nichts anderes als ein Ansatz, bei dem schlicht und einfach die vorherrschende Zinsrate in einer Gesellschaft als der Preis für Kredite der Banken oder für andere Darlehen gedacht ist und von Angebot und Nachfrage bestimmt wird – wie Bertil Ohlin es einmal ausführte – „genauso wie der Preis von Eiern und Erdbeeren auf einem Dorfmarkt.“


Der Markt für Kreditfonds gemäß neoliberaler Theorie

Das ist ein sehr schönes Märchen, doch das Problem dabei ist, dass Banken keine Tauschhändler sind, die bereits vorhandene ausleihbare Mittel von Einlegern auf Kreditnehmer übertragen. Warum nicht? Weil es in der realen Welt einfach keine bereitgestellten verleihbaren Fonds gibt. Banken schaffen neue Mittel – als Kredit – nur, wenn sich jemand vorher verschuldet hat! Denn Banken sind Geldinstitute, keine Tauschhändler.

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Das durchaus erklärbare Geheimnis der US-Staatsschulden

Amerikas aktuelle „Staatsverschuldung“ beläuft sich auf immerhin 21,5 Billionen US-Dollar.

6 Av 44 St debt clock Feb 2017
US-Staatsschuldenuhr an der Kreuzung 6th Avenue und 44th Street
in Manhattan, New York, Februar 2017

Wenn Politiker und Wirtschaftsexperten über diese „Schulden“ reden (sich sorgen, ärgern, die Hände reiben, mit den Zähnen knirschen oder wie auch immer), nehmen sie implizit – gemeinsam mit ihren Zuhörern, Lesern und potenziellen Wählern – an, dass diese fantastische Summe letztendlich auch zurückgezahlt werden muss.

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Die Wurzeln der argentinischen Überraschungskrise

Eine Änderung der makroökonomischen Politik wird nicht ausreichen, um Argentinien auf einen Weg der umfassenden und nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung zurückzuführen. Doch wie der Währungsschock des letzten Monats gezeigt hat, wäre es ein notwendiger Schritt, den von der Regierung von Präsident Mauricio Macri seit Ende 2015 verfolgten Ansatz aufzugeben.

GDPg ARG
Historisches Wachstum des Bruttoinlandproduktes (GDP)
von Argentinien von 1961 bis 2016

Der Devisenschock, welcher Argentinien im vergangenen Monat traf, überraschte viele. Tatsächlich hat eine Reihe von riskanten Wetten, die die argentinische Regierung im Dezember 2015 begonnen hat, die Anfälligkeit des Landes erhöht. Unklar war, wann Argentiniens Wirtschaft auf die Probe gestellt werden würde. Als der Test dann kam, scheiterten Land und Regierung.

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