Buh! Ein kleiner Erschrecker für die deutschen Inflations-phobiker

Übersetzung:
Ein Diagramm für unsere deutschen Freunde: Wenn das Mandat der EZB eingehalten werden soll, müsste die deutsche Inflation * durchschnittlich *  3,8% in diesem Jahr und 3,4% im Jahr 2018 betragen.

PS:
Kein Scherz, das „Inflationsgespenst“ geht bereits wieder um in Deutschland…

Deutschland als der unsichtbare Elefant im Raum der Europäischen Union

Man kann Paul Krugman in dieser Hinsicht eigentlich nicht oft genug zitieren. Auch Ekkhart Schlicht hat in einem Blogbeitrag vor kurzem wieder daraufhin gewiesen:

Der Sachverhalt ist einfach aber wichtig. Nach der Einführung des Euro haben sich Ungleichgewichte gebildet, die mit der Überflutung der Peripherie mit Kapitalzuflüssen einhergingen. Diese Ungleichgewichte sind durch eine extrem schmerzhafte und sehr kostspielige Deflation unter Kontrolle gebracht worden.

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Makroökonomische Politik und Wahlen in den dreißiger Jahren: Deutschland (und die Niederlande) während der Großen Depression

Der französische Anlageberater und Finanzmakler Erwan Mahe kritisierte schon seit einigen Jahren wiederholt die Politik der EZB sowie der deutschen Regierung in der Eurokrise.


Wachstum des Bruttosozialproduktes (GDP) und Inflationsraten
in Deutschland und den Niederlanden, 1922-1939

Er verglich diese Situation mit der Endphase der Entwicklung in der Weimarer Republik und veranschaulichte mit obiger Grafik, dass es nicht die Hyperinflation von 1923 war, die die Deutschen damals dazu brachte, die Nationalsozialisten zu wählen, sondern die wirtschaftliche Depression Anfang der 1930er Jahre.

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Wilhelm Lautenbach: Kapitalbildung und Sparen – Teil 1

Kaum eine andere Frage der Nationalökonomie ist so verwickelt und zugleich so um- stritten wie das Problem der Kapitalbildung und des Sparens.

Bundesarchiv Bild 183-1982-0114-501, Berlin, Jägerstraße, Reichsbank
Die Reichsbank in der Werderstraße, Berlin 1933

Eine richtige und plastische Anschauung von dem Sachverhalt gewinnt man nur, wenn man sich den ganzen Wirtschaftskreislauf vorstellt, und so würde eine erschöpfende Behandlung des Problems eine Darlegung der gesamten ökonomischen Theorie, besonders der Geld- und Kredittheorie, erfordern.

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Warum eine etwas höhere Inflation der Wirtschaft zugute käme

Sowohl die amerikanische Federal Reserve als auch die Europäische Zentralbank haben in den letzten vier bzw. drei Jahren ihre Inflationsziele von knapp unter zwei Prozent entgegen ihren eigenen Vorgaben nicht mehr erreicht.

Statistik: Europäische Union & Euro-Zone: Inflationsrate von 2005 bis 2015 (gegenüber dem Vorjahr) | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Nachdem sich inzwischen die Leizinssätze beider Zentralbanken nahe Null Prozent bewegen, wäre es vielleicht an der Zeit, neu über die Höhe der Zielraten nachzudenken. Warum nicht für eine etwas höhere Inflationsrate plädieren, sagen wir so um die 4 Prozent? Damit könnten die inflationsbereinigten Zinsen noch weiter unter Null sinken, um das Wirtschaftswachstum auch in einem zukünftigen Abschwung steigern zu können.

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Blick über den großen Teich: „Der Dollar wird an Wert verlieren und die Inflation ihr hässliches Gesicht zeigen…“

So sprach Donald Trump überzeugt am 13. September 2012.


Realer Wert des US-Dollars gegenüber einem breiten Korb von Währungen, 2012M09=0 (blau, linke Skala) und Consumer Price Index (CPI) Inflation Jahr für Jahr in % (rot, rechte Skala). Quelle: Federal Reserve Board, BLS und Berechnungen des Autors.

Es ist mehr als offensichtlich, dass diese Prognosen bisher in keinster Form eingetreten sind. Doch Trump befindet sich mit den republikanischen Politikern Paul Ryan, John Boehner, Ron Paul und anderen offenbar in bester Gesellschaft.

(Eigene Übersetzung eines Blogbeitrages des amerikanischen Ökonomen Menzie Chinn)

Die Erhöhung des Mindestlohns in Seattle: ein Desaster?

Dunkle Warnungen wurden im Zuge der Verabschiedung der Mindestlohn-Verordnung in Seattle geäußert. „Minimum-Lohn-Erhöhung von Seattle endet sicher in einem Desaster“ und „Seattle erlebt Ausnahmen vom $ 15 Mindestlohn“.


Mindestlohn pro Stunde in Seattle (blau), als Ansatz 1 (dunkelblau ) und als Ansatz 2 (hellblau) sowie auf Bundesebene (rot). Quelle: BLS und City of Seattle

In einer frühen und inzwischen längst entzauberten Einschätzung schrieb der Ökonom Mark J. Perry: „Neuere Untersuchungen legen nahe, dass Seattles ‚radikales Experiment‘ ein Modell für den Rest der Nation sein könnte, dem man nicht folgen sollte“.

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Die NAIRU (inflationsstabile Arbeitslosenquote) – ein perfides Schauermärchen

Die Geschichte der Non-Accelerating Inflation Rate of Unemployment (NAIRU) hatte von Anfang an immer eine sehr klare politische Implikation – jegliche Versuche Vollbeschäftigung zu erreichen sollten von vornherein zum Scheitern verurteilt sein, weil Regierungen und Zentralbanken die Arbeitslosigkeit nicht unter die kritische NAIRU-Schwelle drücken könnten, ohne dass dabei eine schädliche galoppierende Inflation entsteht.

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Kurzzeit-Phillips-Kurve vor und nach expansiver Politik, mit Langzeit-Phillips-Kurve (NAIRU)

Obwohl viele Mainstream-Ökonomen und Politiker einem rührenden Glauben an dieses NAIRU-Märchen anhängen, hält es einer genaueren Überprüfung nicht stand.

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Grundlage der Eurokrise – der reale innere Wert einer Währung

Auch wenn die Eurokrise, seit nunmehr fast sieben Jahren ungelöst, ein wenig aus den politischen Schlagzeilen verschwunden ist, steht vor allem Griechenland immer noch im Fokus der Kritik: Korruption, ein enorm aufgeblähter Staatsapparat, zu spendable Politiker, aber auch die angeblich „zu faulen“ Griechen selbst werden oft als Gründe für den Ausbruch der Krise angeführt. Ebenso geht das Aufrechnen von moralischer Schuld und (Geld-)Schulden ungehemmt weiter.

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Doch ist das alles auch wirklich richtig so? Oder gibt es möglicherweise noch ganz andere Fakten, die ohne den Rückgriff auf empörende Moralität die ganze Malaise erklären können? Doch wo soll man da anfangen in der verwirrenden Kakophonie verschiedenster Meinungen?

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Fed St. Louis: Wie beeinflussen Staatsausgaben die Inflation?

Das eher glanzlose Wachstum des us-amerikanischen Bruttosozialproduktes (BIP) um nur etwa 0,5 Prozent im ersten Quartal 2016 könnte erneut zu Forderungen nach höheren Staatsausgaben führen, um die Wirtschaft noch mehr zu stimulieren.

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Eine mögliche Begründung wäre die, dass eine Erhöhung der staatlichen Einkäufe die Produktionskosten nach oben treiben könnte. Im Gegenzug würde dies die Inflation ankurbeln. Solange die Federal Reserve dieser Erhöhung nicht mit einer restriktiven Geldpolitik entgegenzuwirken versucht, könnte der Anstieg der Inflation helfen den realen Zinssatz zu senken.

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