John Maynard Keynes und die wirtschaftlichen Möglichkeiten für unsere Enkelkinder – Teil 1

Dieser Essay wurde erstmalig 1928 von J.M. Keynes als Rede vor einigen kleineren Gesellschaften, darunter die „Essay Society“ des Winchester College und der „Political Economy Club“ in Cambridge, gehalten. Im Juni 1930 erweiterte Keynes seine Notizen zu einer Vorlesung über „Ökonomische Möglichkeiten für unsere Enkelkinder“, die er in Madrid hielt. Sie erschien in gedruckter Form in zwei Folgen der Zeitschrift „The Nation & The Athenaeum“ am 11. und 18. Oktober 1930, also inmitten der Wirtschaftskrise.

Keynes 1933
John Maynard Keynes 1933

I.

Wir leiden gerade unter einem schweren Anfall von wirtschaftlichem Pessimismus. Sehr häufig hört man Leute sagen, dass die Epoche des enormen wirtschaftlichen Fortschritts, die das neunzehnte Jahrhundert kennzeichnete, vorüber sei; dass die schnelle Verbesserung des Lebensstandards sich nun verlangsamen würde − wenigstens in Großbritannien; dass ein Rückgang des Wohlstands in dem vor uns liegenden Jahrzehnt wahrscheinlicher sei als eine Steigerung.

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Die Vorteile des Freihandels – ein Irrtum auf der Grundlage einer reinen Fantasie

Viele Leute werden versuchen, Sie davon zu überzeugen, dass Freihandel und die Globalisierung allen zugute kommen könnten, wenn nur die Gewinne gerechter verteilt würden…

Container ships President Truman (IMO 8616283) and President Kennedy (IMO 8616295) at San Francisco
Sinnbild von Globalisierung und Freihandel:
Zwei Containerschiffe passieren die Bay Bridge in San Francisco (USA)

Diese Überzeugung wird von fast allen Politikern geteilt … und sie ist eine der festen Glaubensregeln der ökonomischen Profession.

Sie aber haben völlig recht damit, sie abzulehnen…

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ZEIT online: Die deutschen Unternehmen freuen sich über den neuen französischen Präsidenten

2014.11.17 Emmanuel Macron Ministre de l economie de lindustrie et du numerique at Bercy for Global Entrepreneurship Week (7eme CAE conference annuelle des entrepreneurs)
Emmanuel Macron (2014)

Die deutsche Wirtschaft wünscht sich vom neuen französischen Präsidenten den Mut zu einem politischen Umbau im Nachbarland. „Wenn sich der Reformstau in Frankreich in den kommenden Jahren auflösen würde, wäre das ein ermutigendes Signal für die wirtschaftliche Entwicklung Europas, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer.
ZEIT Online – Deutsche Wirtschaft hofft auf Reformen

Ein paar Anmerkungen hierzu aus dem Netz:

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Amerikas tatsächliche „Killing Fields“

Wir benötigen gar nicht den aus dem Ruhestand zurückkehrenden Louisiana-Detective Rodie Sanchez, um das derzeit gegen die Mitglieder der Arbeiterklasse in den Vereinigten Staaten begangene Verbrechen aufzulösen.


Allgemeine Mortalitätsraten von Farbigen und weißen Nicht-Hispanics
mit High-School-Abschluss oder weniger

Wir kennen bereits viele Details der Tat. Wir kennen auch die Identitäten sowohl der Opfer als auch des Serienmörders. Das einzige echte Mysterium ist, was wird das Land daraus machen?

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Das Auspressen der amerikanischen Mittelschicht ist leider keine Erfindung

Benjamin Disraeli hat angeblich einmal gesagt: „Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, verdammte Lügen und Statistiken.“

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Stop-Schild mit Graffiti in Manhattan, New York City

Ja, es existiert eine statistisch hohe Wahrscheinlichkeit, dass Disraeli sich nicht selbst so geäußert hat, sondern dass ihm dieser Satz von Mark Twain untergeschoben wurde – doch wenn man über irreführende Argumente schreibt, hat es eine gewisse Ironie, mit einem falsch zitierten Zitat zu beginnen.

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35 Jahre falscher Wirtschaftspolitik anhand einer Grafik erklärt


Seit 1982 blieben die Löhne in Deutschland fast durchweg hinter der Produktivität zurück, die Auswirkungen der Agenda 2010 verstärkten diesen Trend später noch. Keine Bundes-regierung hat seitdem aktiv gegen diese Entwicklung gearbeitet. Schon unter Helmut Kohl (Kabinette Kohl I bis V) ging es vielmehr hauptsächlich darum, mit den Gewerkschaften möglichst „moderate“ Lohnsteigerungen auszuhandeln bzw. die „Produktivität für die Schaffung von Arbeitsplätzen zu reservieren“.

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Obama hat die eine ökonomische Krise gelöst. Es war dann die andere, die die Demokraten die Präsidentschaft kostete.

Wie der amerikanische Präsident die Wirtschaft rettete, aber nicht die US-Mittelschicht.

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Präsident Barack Obama während seiner Abschiedsrede an die Nation
vor großen Publikum im McCormick Place in Chicago

Wenn Sie im Januar 2009 in einer Fabrik in Michigan gearbeitet hatten, als Barack Obama das Amt der Präsidentschaft übernahm, kämpften Sie mit zwei verschiedenen Arten der Wirtschaftskrise. Eine war die unmittelbare Bedrohung für Ihren Job. Wenn der verloren ging, waren Sie in Gefahr, das Auto zu verlieren, und das Haus natürlich auch.

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Einige Probleme mit dem Leistungsbilanzsaldo der Eurozone

Sollten wir einen Handelskrieg beginnen? Lassen Sie uns, bevor wir das tun, einen genaueren Blick auf die Leistungsbilanzen werfen: höhere Leistungsbilanzüberschüsse oder geringere Defizite sind nicht unbedingt mit höherer Beschäftigung verbunden. Im Gegenteil.


Leistungsbilanzsaldo der Eurozone (monatliche Daten in Mill. €)

Zwei Beispiele: Zwischen 2009 und 2016 veränderte sich das monatliche Leistungs-bilanzdefizit der Eurozone von minus 10 Mrd. auf +30 Mrd. € oder, ausgedrückt in % des BIP, von minus 1 auf +3% des BIP (genau auf 3,1%).

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