Jedes Jahr aufs Neue: Das Problem mit den Elterntaxis – und die Analogie zu den gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen

Das „Elterntaxi“ sollte dabei nach Ansicht des ADAC tabu sein. Oft komme es gerade durch die „Elterntaxis“ vor den Schulen zu Problemen – zum Beispiel wegen gefährlicher Fahr- oder Wendemanöver. Der ADAC appelliert an die Eltern, die eigenen Kinder früh an den Straßenverkehr heranzuführen und den Schulweg selbstständig absolvieren zu lassen. Die Elterntaxis sind seit Jahren ein umstrittenes Thema: Sie seien gefährlich, umweltschädlich und nähmen Kindern ihre Selbst-ständigkeit.

Der ADAC warnt vor gefährlichen Fahrmanövern der „Elterntaxis“

Barn i trafikken, Karin Beate Nosterud
Verkehrsschule für Kinder

Immer mehr wird demnach der elterliche Begleitverkehr, hauptsächlich mit dem PKW bis möglichst vor das Schultor, zu einem eminenten Sicherheitsrisiko und auch zu einer gesellschaftlichen Frage.

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Von den Grenzen der Bezahlbarkeit zu den Grenzen des Tuns

»Alles, was wir tun können, können wir uns auch leisten.« Dieser berühmte Ausspruch von John Maynard Keynes wird heute oft zitiert.

Si las paredes hablaran… de Economía (Idígoras, 2022) 09
Wandgemälde berühmter Ökonomen an der Wirtschaftsfakultät der Universität von Málaga, v. r. John Stuart Mill, Adam Smith, Karl Marx und John Maynard Keynes

Jannis Köster untersucht den Nutzen, die Bedeutung und die Grenzen von Keynes‘ berühmten Zitat für unsere heutige Situation. Mit einem interes-santen Spin: Alles, was wir tatsächlich tun können, müssen wir tun – leisten können wir es uns sowieso.

„…Auf diese Weise ist dieser Aufsatz ein Vorgriff auf die diskursive Ver-schiebung, die vor uns liegt: Weg vom Fokussieren auf die Finanzier-barkeit, hin zur Frage des Tuns und seinen Grenzen:

Den Grenzen des Tuns angesichts von Produktionskapazitäten, die zunächst kurzfristig erweitert werden müssen, um mittelfristig zu wirken; den Grenzen der Anpassung an die kommenden Veränderungen und den Grenzen der Substituierbarkeit, die uns natürliche Grenzen aufzeigen und uns dazu führen müssen, hier mehr zu tun (was auch manchmal heißt, weniger zu tun), um das Leben zu erhalten.“

Vielleicht der wichtigste Artikel über Keynes‘ Werk und Wirken in diesem Jahr. Wer heute über Keynes reden will, sollte diesen Text gelesen haben. Unbedingt lesenswert, auch und gerade für Finanzminister Lindner, der ihn aber wohl nicht verstehen würde oder wollte.

Der repräsentative Agent muss endlich sterben…

Vor kurzem starb Robert Lucas, der als Ökonom bezeichnet wurde. Hier geht es aber eigentlich nicht um ihn persönlich, sondern um seine Art von Ökonomie, denn Tweets und Nachrufe zeigen, dass noch nicht allgemein verstanden ist, welche Art von Wissenschaft neoklassische Makroökonomen wie er hervorgebracht haben.

7074 - A baby contributes to his mom's shopping - Foto Giovanni Dall'Orto, Verbania, Jan 5 2011
Ein Baby hilft Mama beim Einkaufen in einem Supermarkt in Verbania (Italien).
Bild von Giovanni Dall’Orto, 5. Januar 2012.
Nicht unbedingt der Idealtyp eines repräsentativen Agenten…

Ihr ungeheuerlichstes Versagen: Nach jahrzehntelanger Arbeit haben sie nicht einmal einen Schimmer von irgendetwas, das als neoklassische Art der der Makroökonomie durchgehen könnte, selbst wenn ihre Ideen im krassen Widerspruch zu der Wissenschaft stehen, wie wir sie verstehen. Theorie ohne jede Empirie.

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Nicht zu vergessen: Eine Parabel für die neue Dekade

„Eines Abends an einem Dezembertag 2022 sind mehrere Observatorien des Inter-nationalen Asteroidenwarnnetzwerks verblüfft, als sie eine Ansammlung sich nähernder Asteroiden von massiven Dimensionen entdecken. In den nächsten Wochen bestätigen andere Observatorien den Befund.

Planetoid crashing into primordial Earth
Darstellung eines Einschlags eines sehr großen Asteroiden auf die Erde.

Eine sorgfältige digitale Analyse zeigt eine 97%ige Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit unserem Planeten Erde am 24. Dezember 2032 – fast genau zehn Jahre in der Zukunft.

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Ben Bernanke: Um einer Bank einen Kredit zu gewähren, verwenden wir einfach den Computer

Auf die Frage, ob es sich um Steuergelder handelt, die die Fed verausgabt antwortete Ben Bernanke, der ehemalige US-Notenbankchef:

„Es handelt sich nicht um Steuergelder. Die Banken haben Konten bei der Fed, ähnlich wie Sie ein Konto bei einer Geschäftsbank haben. Also, um Kredite an eine Bank zu vergeben, verwenden wir einfach den Computer, um das Konto, welches die Bank bei der Fed hat entsprechend zu erweitern. Es ähnelt viel mehr dem Drucken von Geld als einem Kredit.“

CBS News: Ben Bernanke’s Greatest Challenge

Immer noch aktuell: Geldschöpfung in der modernen Ökonomie

Dieses Video der Bank of England erklärt, wie der Großteil des Geldes in der modernen Wirtschaft von den Geschäftsbanken erzeugt wird, indem sie Kredite vergeben.

Die Geldschöpfung unterscheidet sich in der Praxis von einigen weit verbreiteten Miss-verständnissen: Banken agieren nicht einfach als Vermittler und verleihen Einlagen, die Sparer vorher bei ihnen platzierten und sie „multiplizieren“ auch nicht das Geld der Zentralbank um neue Kredite und Spareinlagen zu schaffen.

Die Höhe des in der Wirtschaft geschaffenen Geldes hängt letztendlich von der Geldpolitik der Zentralbank ab. In normalen Zeiten erfolgt dies durch die Festlegung von Zinssätzen. Die Zentralbank kann die Geldmenge auch direkt durch den Kauf von Vermögenswerten beeinflussen.

Siehe auch: Bank of England: Money creation in the modern economy

Regierungen mit einer eigenen Währung sind nur durch die Ressourcen begrenzt, nicht durch die Geldmenge

„Die Notwendigkeit zum Haushaltsausgleich ist ein Aberglaube…ein Mythos. Es ist wie eine religiöse Lehre, die dazu verwendet wird, um Menschen an eine bestimmte Sache glauben zu lassen.“ (Paul Samuelson)

Nicht nur Wahlkampfzeiten dienen oft als eine Erinnerung daran, wie schwierig es eigentlich ist, die durch populäre Illusionen getrübte öffentliche Debatte zu durchdringen.

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