Noch ist Scott Kazmir zuversichtlich, dass er seine Wurf-Geschwindigkeit bis zum Saisonstart verbessern kann

Doch mit seinem wenig souveränen Auftritt bei den Texas Rangers am vergangenen Sonntag verschaffte er den Los Angeles Dodgers zumindest einige Klarheit in Sachen Pitching-Rotation.

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Dodgers-Werfer Scott Kazmir 2009 noch im Trikot der Tampa Bay Rays

Wie groß auch immer noch die Chance gewesen sein mag, dass Scott Kazmir es in die Dodgers-Rotation geschafft hätte, mit der 2:3-Niederlage bei den Rangers dürfte sie nun gegen Null tendieren, als er in seinem ersten Start nach drei Wochen mit erheblichen Problemen zu kämpfen hatte.

Kazmirs enttäuschender Frühling gipfelte in einem chaotischen Drei-Inning-Auftritt mit fünf Walks, zwei getroffenen Battern und einem Wild Pitch, während die Fastball
Geschwindigkeit seiner Würfe durchweg zwischen 84 und 87 Meilen pro Stunde (mph) lag. In der vergangenen Saison gewann Kazmir 10 Spiele, dabei zeigte die Radar-Pistole bei seinem Fastball zumeist 91-92 mph an.

„Im Moment“, so Manager Dave Roberts, „gehört Scott einfach nicht dazu.“

Wo er sich stattdessen befindet, erscheint noch nicht ganz klar, außer dass er mit ziemlicher Sicherheit nicht in der Rotation sein wird. Kazmir und Roberts sagten dazu, dass sie ab Montag über einen Alternativplan reden werden, der möglicherweise auch eine Auszeit vorsieht, damit er die Kraft und Flexibilität in seiner Hüfte erhöhen kann, aber auch weiter werfen könne, um seinen Wurfarm zu stärken und damit die Abläufe und seine Geschwindigkeit zu verbessern.

„So wie er jetzt drauf ist, macht es einfach keinen Sinn, ihn für konkurrenzfähig zu erklären und auf ein Major League-Feld zu schicken“, sagte Roberts weiter. „Natürlich kann ich seine Enttäuschung und Niedergeschlagenheit nachempfinden, er will schließlich dem Club helfen. Im letzten Jahr erreichte er aber noch 90-94 [mph], dabei war er manchmal wirklich gut, jetzt steht er bei 83-86, das ist schon eine Menge weniger. Wenn die Wurf-Geschwindigkeit so spät in einem Major League Camp so stark absinkt, dann sagt das allerdings schon viel aus.

„Scott wird sich selbst sagen, dass es momentan einfach nicht reicht. Und nur wenn er wirklich an sich glaubt und seine alte Form wieder erreicht, kann er seinen nächsten Start machen. Inzwischen müssen wir es irgendwie anders hinbekommen und können eben nur sicherstellen, dass wir Jungs auf das Feld bringen, die eine legitime Chance haben, Spiele zu gewinnen.“

„Ich war schlicht nicht in der Lage, meinen Fastball zu finden, daher musste ich mich auf meinen Cutter verlassen, um mich aus den Schwierigkeiten zu bekommen“, sagte Kazmir. „Es ist halt nur eine Frage der Synchronisation aller Bewegungsabläufe und der Beinarbeit, doch es gibt unterwegs so viele Checkpoints, trotzdem fühlt es sich an, als ob es langsam aufwärts geht. Alles ist in den letzten Wochen passiert, dabei habe ich große Fortschritte gemacht.“

Kazmir meinte aber auch, dass es unfair sei, diese Episode mit der Karriere-Herausforderung zu vergleichen, mit der er im Jahr 2011 mit den California Angels konfrontiert war, als er entlassen wurde und nur noch in der Independent baseball league Beschäftigung fand, bevor er seine Karriere in Oakland wiederbelebte und 2015 einen dreijährigen Vertrag über 48 Mill. $ mit den Dodgers abschloss.

„Das war ein ganz anderer Deal“, so Kazmir zu seiner schmerzlichen Erfahrung bei den Angels. „Ich will gar nicht damit anfangen heute, das hatte damals viel mit Flexibilität zu tun, ich hatte durch einige kleinere Verletzungen den Anschluss verloren, musste die einfachen Grundlagen neu lernen.“

Doch Kazmirs Start am Sonntag und die Kommentare danach unterstützten nur den bisherigen Glauben, dass er in diesem Spring Training nicht genug getan habe, um in eine Rotation hinter Clayton Kershaw, Kenta Maeda und Rich Hill zu passen. Während Julio Urias fast sicher im April über ein ausgedehnteres Frühlings-Camp etwas zurückgenommen wird, scheinen dagegen Brandon McCarthy der vierte und Hyun-Jin Ryu oder Alex Wood der fünfte Starter zu sein.