„Lebt denn dr alte FC Schalke 04 noch…?!!“

„Ja, er lebt noch!!“ möchte man in Anlehnung an einen alten Volksmusik-Schinken von „De Randfichten“ aus dem Jahre 2004 ausrufen.

Schalke 04 Fans 677
Schalke-Fans in der Nordkurve

Oder wie es der Sender Sky kurz aber knackig formulierte: „Im Keller brennt noch Licht!“. Den Schalter dafür legte der S04 höchstselbst am Samstag mit einem 2:1-Erfolg über den VfB Stuttgart um.

Dieses Spiel hatte zuvor so etwas von einer ultimativen Bedeutung. Nach zuletzt vier Unentschieden in Serie wäre eine Niederlage oder auch nur ein weiteres Remis verhängnisvoll für die Knappen gewesen. Um überhaupt noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben musste unbedingt ein Sieg her.

Und die Mannschaft von Trainer Thomas Reis war sich dieser Notwendigkeit durchaus bewusst und begann auch gleich mit viel Druck auf das Stuttgarter Gehäuse. Während die Württemberger seltsam passiv blieben, zündeten die Knappen direkt den Turbo.

Der Lohn dafür war das frühe 1:0 durch Dominick Drexler, der nach sehenswerter Vorarbeit von Neuzugang Michael Frey das Leder relativ unbedrängt einnicken konnte. Doch Stuttgart blieb nach kurzem Aufmucken weiterhin schläfrig, während der unermüdliche S04 sich Chance um Chance herausspielte.

So war das 2:0 auch nur die logische Folge dieser Schalker Bemühungen und der Nach-lässigkeiten des VfB. Der in dieser Phase kaum zu stoppende Rodrigo Zalazar wand sich sehenswert um den Stuttgarter Außenverteidiger Sosa herum und flankte nach innen, wo Marius Bülter nicht weniger außergewöhnlich mit der Hacke vollstreckte.

Obwohl der VfB in der zweiten Halbzeit über weite Strecken die tonangebende Mann-schaft war, benötigten sie doch einen Patzer von Schlussmann Ralf Fährmann zum Anschlusstreffer. Kurz darauf zeigte sich das Schalker Urgestein aber wieder auf der Höhe und verhinderte mit einer Glanzparade den Ausgleich.

Mit etwas Glück und viel Fleiß überstanden die Knappen die Stuttgarter Druckphase, ehe sie um die 70. Minute wieder selbst aktiver in das Geschehen eingriffen. Gestützt auf die überragende Innenverteidigung mit Winterzugang Moritz Jenz und Maya Yoshida brachten sie die knappe Führung letztlich verdient über die Zeit.

Mit nunmehr 16 Punkten meldete sich Schalke zurück im Abstiegskampf, denn selbst zum rettenden 15. Tabellenrang sind es jetzt nur drei Zähler Rückstand. Übungsleiter Thomas Reis und die Zugänge in der Winterpause haben dem damals darniederliegenden Gelsen-kirchenern wieder neues Leben eingehaucht und tatsächlich erscheint der Verbleib in der Ersten Bundesliga plötzlich nicht mehr unmöglich.

Damit erhalten auch die beiden jetzt anstehenden Ruhrpott-Derbys wieder viel mehr Brisanz. Beim VfL Bochum könnte der S04 am nächsten Samstag mit einem Sieg sogar die Rote Laterne am Tabellenende abgeben und mit den zuletzt gezeigten Leistungen wäre auch der BVB in der Woche danach nicht unbedingt der automatisch gesetzte Derby-Sieger.

„Ja, er lebt noch!!“ dürfte daher wohl noch eine Weile als Ohrwurm präsent bleiben…