L. A. Dodgers: Erste Gedanken über einen möglichen Playoff-Bullpen

Während es wahrscheinlich noch viel zu früh ist um zu prognostizieren, wie der genaue Postseason-Roster der Dodgers für 2020 aussehen könnte, erscheint es aber zeitig genug, darüber nachzudenken wie der Club ihn aufbauen könnte.

ScottAlexander
Dodgers-Reliever Scott Alexander

In der letzten Woche erreichten die Dodgers offiziell den zweiten Teil der Saison, indem sie eine 10:8-Niederlage gegen die Giants hinnehmen mussten.

Normalerweise würde die Halbzeit des Jahres bedeuten, dass das Team noch genügend Zeit hat, um alle Unebenheiten im Kader vor den Playoffs auszubügeln, doch im Fall der verrückten Kampagne 2020 sind es nur noch etwa fünf Wochen bis der erste Pitch der Nachsaison geworfen wird.

In der Tat wird es einige ernsthafte Entscheidungen geben, die in Bezug auf die Starting Rotation in den Playoffs getroffen werden müssen. Diese Entscheidungen können wiederum sekundär zur Zusammensetzung des Bullpens führen. Natürlich werden Verletzungen eine Schlüsselrolle spielen, aber da es mindestens sieben gute Big-League-Starter im Spielerpool gibt, könnten die Pitcher, die nicht in der Playoff-Rotation enthalten sind, sich als Reliever wiederfinden.

Derzeit haben die Dodgers insgesamt neun Reliever, die dieses Jahr bereits zweistellig aufgetreten sind. Von diesen neun haben sechs eine ERA unter 2.00, darunter drei Pitcher – Dylan Floro, Caleb Ferguson und Jake McGee – die alle eine ERA unter 1.00 hatten. Während die ERA nicht unbedingt der beste Maßstab für die Leistung eines Relievers ist, haben vier dieser sechs – Floro, Ferguson, McGee und Kenley Jansen – eine WHIP von unter 0.72.

Wenn es um gesicherte Plätze geht, kann man wohl davon ausgehen, dass Jansen, Floro, Ferguson, McGee, Blake Treinen und Scott Alexander den zentralen Kern des Bullpen in der Postseason bilden, vorausgesetzt, sie bleiben bis dahin gesund.

Der 21-jährige Righty Brusdar Graterol hat wahrscheinlich auch genug getan um auf-genommen zu werden, ebenso wie Adam Kolarek, der, ob Sie es glauben oder nicht, in den 10 Innings, die er in diesem Jahr bisher absolviert hat, eine richtig gute WHIP von 0.400 erreicht hat.

Sollte Kolarek es noch in den Playoff-Kader schaffen, so wären insgesamt vier Linkshänder in der Mannschaft und dazu gehören würde nicht einmal Julio Urias, der möglicherweise irgendwann aus der Playoff-Rotation verdrängt würde.

Laut Jorge Castillo von der Los Angeles Times ist der verletzte Reliever Pedro Baez nun endlich auf dem Weg der Besserung. Die Schmerzen in seiner Leiste haben letztlich nachgelassen und der Rechtshänder hat kürzlich ein Wurfprogramm begonnen.

Damit liegt er vor Joe Kelly, für den es noch kein Zieldatum hat. Sobald Kelly zurück-kommt, muss er noch eine Sperre von fünf Spielen absitzen, die auf einen Vorfall mit dem Astros im letzten Monat zurückzuführen ist. Alex Wood scheint im selben Boot wie Kelly zu sitzen, allerdings ohne Suspendierung. Wood könnte in Gefahr laufen nicht bereit für die Playoffs zu sein – als Starter oder im Bullpen – sollte er nicht bald Fortschritte machen.

Raus aus der Verlosung ist nun Rechtshänder Ross Stripling, den die Dodgers zum Ende der Transferphase (am 31.08.2020) für zwei später zu benennende Spieler zu den Toronto Blue Jays schickten. Er war allerdings auch nicht mehr erste Wahl bei der Vergabe der Postseason-Plätze, in seinen letzten fünf Starts mit 22 2/3 Innings erreichte er nur noch eine ERA von 6.75 und eine WHIP von 1.67.

Größere Chancen auf die Playoff-Rotation dürften damit jetzt Dustin May und vor allem Tony Gonsolin haben. Die beiden Hoffnungsträger konnten in der bisherigen Saison durchaus die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen, gerade Gonsolin glänzte in seinen Starts und ließ in 17 2/3 Innings nur einen Earned Run zu.

Ähnlich schwierig dürfte es mit Victor Gonzalez werden. Der Rookie lieferte in 9 Innings eine ERA von 2.00 und eine WHIP von 0.778 ab. Respektable Ergebnisse, für die Playoffs dürften ihm aber vielleicht noch Spielpraxis und Erfahrung fehlen. Nahezu sicher raus sein sollte dagegen Dennis Santana, eine ERA von 5.63 über 16 Innings ist zumindest keine echte Empfehlung.

Keine leichte Aufgabe für Manager Dave Roberts, bei weniger als 30 noch zu absolvie-renden Spielen in der regulären Saison.