Dodgers verstärken den Bullpen für die neue Saison

Pünktlich zu Weihnachten konnte LA-General Manager Ned Colletti endlich Vollzug vermelden:
Nach der Verpflichtung der drei Free-Agent-Pitcher Chris Perez, J. P. Howell und Jamey Wright zeigte er sich „sehr zufrieden“ mit den getätigten Verstärkungen für den Bullpen.

Dodger Stadium from bullpen

Wegen des auslaufenden Vertrages von Reliever Ronald Belisario hatten die Dodgers ihre Transfertätigkeiten für die neue Spielzeit vor allem auf einen Ersatz für den Venezuelaner sowie einen zusätzlichen Linkshänder als weiteren Einwechselwerfer konzentriert.

Mit Chris Perez konnten die Südkalifornier einen weiteren sehr erfahrenen Pitcher verpflichten, der es ebenso wie Brian Wilson und Brandon League bereits als Closer zu All-Star-Ehren brachte.
Zusammen erreichten die drei bisher 377 Saves in der Major League.
Damit sollten sie die idealen Ergänzungen zum letztjährigen Dodgers-Closer Kenley Jansen darstellen.

Daher ist sich Colletti auch sicher: „Wir haben vier Spieler, die alle schon für ihre Clubs das neunte Inning als primärer Closer gepitched haben. Ohne einen starken Bullpen kommt man zudem nicht erfolgreich durch die Saison.
Und da in der letzten Spielzeit die Hauptlast der Relief-Einsätze vor allem auf Jansen, Belisario und Linkshänder Paco Rodriguez konzentriert waren, hielten wir es für notwendig, den Bullpen mit einigen Veteranen qualitativ mehr in der Breite zu verstärken.“

Rodriguez, Jansen und Belisario gehörten 2013 alle zu den Top Ten der Major-League-Pitcher mit den meisten Einsätzen.

Chris Perez pitching

Chris Perez ist sicherlich die kontroverseste Neuverpflichtung: Er spielte zweimal im All-Star-Game und war der Closer der Cleveland Indians im vergangenen Jahr, für die er 25 Saves erreichte.
Allerdings verschlechterte er sich dabei im Verlauf der Saison erheblich und hatte auch abseits des Baseball-Platzes so einige Probleme.

Im Juni erhielten er und seine Frau eine einjährige Bewährungsstrafe für den Besitz von Marihuana, zusätzlich zahlte er eine Strafe von 250 Dollar und mußte sich einem Entziehungsprogramm der MLB mit regelmäßigen Drogentests unterziehen.
Seine Earned Run Average (ERA) schoß daraufhin in den letzten vier Monaten der Saison von 2.41 auf 4.33 nach oben. Aufgrund dieser Verschlechterung verzichteten die Indians auf eine Vertragsverlängerung.

Trotzdem sind die Dodgers davon überzeugt, dass Perez eine Verbesserung gegenüber seinem Vorgänger Ronald Belisario darstellt, der sich über die Jahre auch immer wieder mit ähnlichen Problemen herumplagte.

Der 39-jährige Jamey Wright ist dagegen ein alter Bekannter, der bereits 2012 für die Kalifornier pitchte und in der letzten Saison bei den Tampa Bay Rays zum Einsatz kam.
Dort erzielte er bei 66 Auftritten 2-2 Siege und eine ERA von 3.09 und übertraf damit seine Leistungen aus dem Vorjahr (5-3 Siege, 3.72 ERA in ebenfalls 66 Einsätzen).
Zudem erreichte er erstmals in seiner 18-jährigen Karriere die Playoffs.

Jamey Wright on April 18, 2013

Ned Colletti zeigte sich daher reumütig: „Mehr als einmal habe ich mir gewünscht, damals etwas hartnäckiger versucht zu haben, ihn bei uns zu halten.“

Nach anfänglichen Differenzen konnten sich die Dodgers zudem mit dem Linkshänder J.P. Howell auf eine zweijährige Vertragsverlängerung zu verbesserten Konditionen einigen.
Da der Free-Agent-Markt für Lefties nicht besonders ergiebig war und die einzige Alternative Boone Logan einen Drei-Jahres-Kontrakt bei den Colorado Rockies unterzeichnete, erhielt Howell seinen Job an der Seite von Paco Rodriguez noch einmal zurück.
Nach seiner bisher besten Saison mit einer ERA von 2.03 waren so beide Seiten durchaus zufrieden mit diesem Deal.

Während General Manager Colletti noch nach einem Infielder sucht und die Gerüchte um eine mögliche Verpflichtung des japanischen Werfers Masahiro Tanaka nicht wirklich abreißen wollen, bin ich der Ansicht, dass zumindest für den Bullpen soweit alles richtig gemacht wurde.

Perez und Wright sollten den Abgang von Ronald Belisario vergessen machen und Howell gehörte bereits in der letzten Saison zu den Leistungsträgern unter den Relief Pitchern.
Mit Brian Wilson, Brandon League, Kenley Jansen, Paco Rodriguez und Chris Withrow dürften die drei Neuzugänge einen der stärksten Bullpens in der Major League bilden.