Wie werden die L. A. Dodgers mit ihren Problemen in der Starting Rotation umgehen?

In der Stadt Los Angeles sieht es derzeit düster aus, zumindest wenn man ein Fan der Los Angeles Dodgers ist.

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Dodgers-Pitcher Clayton Kershaw 2016

Es mag albern erscheinen zu sagen, dass die Dinge schlimm stehen, wenn das Team noch immer die zweitmeisten Siege in der MLB erreicht hat, nur zwei Spiele zurück hinter dem Tabellenführer in der NL West.

Sie haben zudem noch viele Spieler der 2020er World Series Championship Mannschaft im Kader. Aber es sieht überhaupt nicht gut aus für die Boys in Blue, vor allem in der Starting-Pitching-Abteilung.

Darüber hinaus kann die Offensive offenbar im Moment nicht durchgängig das leisten, was sie eigentlich leisten sollte. Es gab einzelne Highlights, sicher, aber nichts wirklich Konsistentes. Die Verteidigung hat in diesem Jahr zudem bisher viel zu wünschen übrig gelassen. Justin Turner kommentierte dies nach der Niederlage in Extra-Innings am letzten Mittwoch: „Wir machen nicht alle kleinen Dinge richtig, und es scheint, als würden wir für jeden Fehler bezahlen.“

Ein Fehler, für den die Dodgers jetzt offenbar definitiv bezahlen müssen, war die Verpflichtung von Trevor Bauer, und man kann sich fragen, ob man nicht hätte gewarnt sein sollen. Es gab viele Hinweise zu diesem umstrittenen Pitcher, von seinem Narzissmus bis zu seiner Online-Belästigung von Menschen, die nicht mit ihm übereinstimmten, vor allem Frauen.

Nun haben sie Bauer wegen Ermittlungen aufgrund angeblicher sexueller Übergriffe erst einmal für eine ungewisse Zeit verloren. Bauer wird auch nach der All-Star-Pause so schnell nicht wieder zurückerwartet, da er vorläufig für vierzehn Tage gesperrt wurde. Ob er überhaupt noch einmal für die Dodgers in dieser Saison spielen wird, steht momentan noch in den Sternen.

Und nun fällt der nächste Stein – Clayton Kershaw wurde mit einer Unterarmentzündung auf die 10-Tage-Verletzungsliste gesetzt. Nach ihren Extra-Innings und der dritten Niederlage am Mittwoch sprachen Kershaw und Manager Dave Roberts vor den Medien über Kershaws Verletzung. „Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird“, so Roberts. „Ich denke, wir müssen in nächster Zukunft smart sein, da wir ja wissen, dass wir in die All-Star-Pause gehen.“

Als er darauf angesprochen wurde, wie es passierte, sagte Roberts, dass Clayton am Montag zum ersten Mal beim Training etwas spürte. „Etwas in seinem Ellenbogen. Es fühlte sich einfach nicht richtig an. Vieles davon ist wohl eine Entzündung und wir dachten nur, es wäre am besten, die Sache zu beobachten und uns um ihn zu kümmern.“

So wie es momentan aussieht haben die Dodgers nur zwei Pitcher aus der Rotation des Eröffnungstages noch gesund zur Verfügung – Walker Buehler und Julio Urias. Abgesehen davon, dass Kershaw und Bauer derzeit raus sind, fiel Dustin May bereits Anfang Mai aus und unterzog sich kurz darauf einer Tommy-John-Operation.

Tony Gonsolin, der nach einer Verletzung im ersten Drittel der Saison wieder in die Rotation eingestiegen ist, befindet sich noch immer im Aufbau. Roberts sagte, dass sie daran arbeiten werden auch David Price darauf vorzubereiten, wieder als ein Starter zu arbeiten, aber das wird einige Zeit dauern.

Selbst wenn Price und Gonsolin aufgebaut werden, sind das immer noch nur vier Starter, sollte Kershaw nach der All-Star-Pause nicht zurückkehren können. Die Dodgers müssen einige Tricks mit ihrer Rotation anwenden, um ihre Bullpen-Spiele zwischen den Starts, in denen die Pitcher in der Lage sind viele Innings zu absolvieren nicht völlig aus dem Ruder laufen zu lassen.

Das Front Office hat einige große Entscheidungen zu treffen, damit das Team wieder vorankommen kann. Werden sie sich auf diejenigen verlassen, die sie intern haben, und z. B. Hilfe aus der Triple-A wie etwa Josiah Gray rufen? Ein Trade scheint an dieser Stelle dagegen fast sicher. Andere Teams fragen immer Mondpreise nach, wenn sie mit den Dodgers verhandeln, und jetzt wissend, dass die Dodgers unbedingt einen Starter brauchen, wird der Preis für jede Alternative zweifellos hoch sein.

Die nächsten Wochen werden sehr entscheidend sein, mit den Folgen von Bauers Off-Field-Übertretungen bis zu Kershaws Verletzung, wie auch immer sich die Dodgers entscheiden. Der Verein hat Glück, dass er noch in der Position ist in der er sich jetzt befindet – sowohl in der Division als auch mit seinem Farmsystem –, dass er in der Lage sein könnte, diese vielen Sturmfronten zu überstehen und trotzdem die Playoffs zu erreichen oder sogar die Division zu gewinnen. Doch sie müssen noch ein wenig die Schotten dichtmachen, bis sie wieder das Tageslicht einer gesunden Rotation sehen können.