Die Sklaverei, die Entwicklung der Vereinigten Staaten und der Fall der Reparationen

Die Anerkennung der Rolle der Sklaverei in der Entwicklung der Vereinigten Staaten bis 1865 stärkt die Argumente für geforderte Wiedergutmachungen.

US Slave Free 1789-1861-de
Animation der Gebiete der USA, welche die Sklaverei zwischen 1789 und 1861
erlaubt oder verboten hatten

In einem neuen Arbeitspapier skizziere ich, wie die Sklaverei zur Entwicklung der Union vor dem Bürgerkrieg beigetragen hat. Das Paper heißt „King Cotton, der Großzügige“, weil die Sklaverei auch der freien Gesellschaft des Nordens zugute kam.

Zusammenfassend argumentiere ich, dass Sklaven erforderlich waren, um die Baumwoll-exporte zu produzieren, die die von der Bundesregierung besteuerten Importe ausglichen. Diese Zolleinnahmen finanzierten dann die Expansion nach Westen, von der die Nord-staaten tendenziell profitierten, da sie die Sklaverei im Mittleren Westen verboten hatten.

Als die freien Staaten schneller wuchsen als die Sklavenstaaten, erkannten die Sklaven-halter im Süden, dass ihre Baumwollexporte zur Finanzierung ihrer eigenen Entmachtung im Kongress verwendet wurden, und trennten sich vom Rest der Union.

Der Norden ließ sie jedoch nicht einfach so gehen, weil sie damit drohten, die Einnahmen durch die Zölle, auf die sich die Bundesregierung bis dahin verlassen hatte mitzunehmen. Die Folge war der Bürgerkrieg, der schließlich zur Emanzipation führte. Das ist meine Analyse in abgekürzter Form.

Es ist meiner Meinung nach eine ziemlich ursächliche Analyse und widerspricht einem Großteil der neueren wirtschaftsgeschichtlichen Literatur, die die Ansicht vertritt, dass die Sklaverei keinen positiven Beitrag zur Entwicklung der Vereinigten Staaten geleistet hat. Tatsächlich argumentieren Wirtschaftshistoriker eher, dass die Sklaverei zu einer Unterentwicklung im Süden führte.

Unabhängig davon, ob dies der Fall war oder nicht bin ich trotzdem der Ansicht, dass die Sklaverei zur Weiterentwicklung des Nordens beigetragen hat, auch wenn sie die Sklaven selbst zur Armut verurteilte. Eine Folge dieser Analyse ist meiner Meinung nach, dass die Anerkennung des Beitrags der Sklaverei den Ruf nach Wiedergutmachung für die Nachkommen dieser Sklaven verstärkt.

Sie legt auch nahe, dass die Bundesregierung die am besten geeignete Stelle für diese Wiedergutmachungen wäre, da sie der wichtigste institutionelle Nutznießer war.

(Eigene Übersetzung eines Blogbeitrages des britischen Historikers Joseph A. Francis)