
Mainstream-Ökonomen glauben nicht, dass „Länder, die Kredite in ihrer eigenen Währung aufnehmen, sich keine Sorgen über Staatsdefizite machen sollten, weil sie immer Geld schaffen können, um ihre Schulden zu finanzieren“.
Makroökonomische Bedeutung des Sparens: übermäßiges Sparen führt zu Nachfrageausfall, die Gewinne aus den bereits getätigten Investitionen sinken, es stehen weniger unternehmensinterne Finanzierungsquellen (Eigenkapital) zur Verfügung und die Bereitschaft der Banken zur Kreditvergabe sinkt. Außerdem ist es wenig wahrscheinlich, dass Unternehmen bei sinkender Nachfrage noch Erweiterungsinvestitionen tätigen.
Mainstream-Ökonomen glauben nicht, dass „Länder, die Kredite in ihrer eigenen Währung aufnehmen, sich keine Sorgen über Staatsdefizite machen sollten, weil sie immer Geld schaffen können, um ihre Schulden zu finanzieren“.
Es wurde seit Beginn der Krise im Euroraum viele Male darauf hingewiesen, dass Nicholas Kaldor sie viel früher als jeder andere vorhergesehen hat. Das Jahr: 1971 ‼
Ich bin auf diesen Artikel gestoßen: Nicholas Kaldor und Kazimierz Łaski über die Fallstricke des europäischen Integrationsprozesses von Michael A. Landesmann, der im Dezember 2019 veröffentlicht wurde und wirklich gut ist.
Einer derjenigen Volkswirte, die sich vor allem auch mit den Auswirkungen von Wirtschaftskrisen beschäftigten, war der hierzulande nahezu unbekannte Josef Steindl.
Der Österreicher zählte zu den umtriebigsten Wissenschaftlern des sogenannten Postkeynesianismus, einer ökonomischen Schule, die sich vor allem mit der Weiterentwicklung der Ideen von John Maynard Keynes beschäftigte.
Immer noch muss das EU-Establishment zur Rechenschaft gezogen werden, um sich für die Euro-Krise und die Austeritätspolitik, die die Rezession in eine Depression verwandelt hat, die galoppierende Ungleichheit und die Millionen von Arbeitslosen zu verantworten.
Und daran hat sich auch durch die Corona-Pandemie, die Inflation und den Ukraine-Konflikt nichts geändert. Ganz im Gegenteil erscheint jede Krise geeignet, um von den weiter andauernden internen Problemen abzulenken.
„Schuldenbremse ist für mich Angst vor der Freiheit, man unterstellt man könnte nicht selbst haushalten.“@adam_tooze bei #Lanz
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Defizite werden als sündige verschwenderische Ausgaben zu Lasten künftiger Generati-onen angesehen, die dann zu einer geringeren Rendite des investierten Kapitals führen würden.
Dieser Trugschluss scheint aus einer falschen Analogie über die Kreditaufnahme von Privatpersonen zu stammen. Die aktuelle Realität entspricht aber fast dem genauen Gegenteil.
Nach den aufsehenerregenden Nachrichten aus der Finanzwelt der letzten Wochen rund um die Pleite der Silicon Valley Bank und die Probleme der Credit Suisse musste ich mal wieder an Michael Lewis‘ ausgezeichnetes Buch „Wall Street Poker“ und einen der „Hauptdarsteller“ denken: die Investmentbank Salomon Brothers.
Die Bank war einer der Finanz-Giganten des vergangenen Jahrhunderts, als sie sich auf dem Höhepunkt ihres Ruhms in den 90ern in eine Reihe von Skandalen verhedderte, die eine Rettungsmaßnahme durch Warren Buffett und schließlich die Übernahme durch die Citigroup notwendig machten.
Die FT hat vor kurzem einen Leserbrief einiger postkeynesianischer Ökonomen veröffentlicht, in dem sie für eine Regulierung von Ungleichgewichten in den Leistungs-bilanzen plädieren und dass solche Ungleichgewichte Kriege wahrscheinlicher machen.
Einer der Unterzeichner des Briefes ist Dimitri Papadimitriou, der zusammen mit Wynne Godley seit der Jahrtausendwende vor Ungleichgewichten gewarnt hatte.
Bekanntlich endete die erste Weltwirtschaftskrise von 1857 nach nur wenigen Jahren vor allem deshalb, weil in vielen Ländern die Löhne während und nach der Krise entgegen heutiger Annahmen gerade nicht in gleichem Maße dem Absinken der vorher spekula-tionsbedingt hohen Preise folgten oder diese noch unterboten.
Der Historiker Hans Rosenberg beschrieb in seinem Werk Die Weltwirtschaftskrise 1857–1859, Vandenhoeck & Ruprecht, 2. Auflage Göttingen 1974 (1. Auflage Stuttgart 1932), wie die Krise vor allem wegen der Konsumausgaben der Verbraucher, die aufgrund der erhaltenen Kaufkraft ihrer Löhne einen Zusammenbruch der Verbrauchsgüter-industrie weitestgehend verhinderten, relativ zügig überwunden werden konnte.