Arbeitslosigkeit könnte ein fernes Phänomen von gestern sein. Könnte. Wenn nicht die noch immer vorherrschende wirtschaftsfeindliche Ideologie des schlanken und sparenden Staates die Zusam-menhänge ignorieren würde.

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Passen die Sparwünsche nicht überein, sorgt Arbeitslosigkeit für Zwangsanpassung.
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Kein Wirtschaftssektor kann daher sein Nettofinanzvermögen steigern, ohne dass ein anderer Sektor sich dafür in gleicher Höhe verschuldet.
Alleine die Änderung der Sparneigung (des Sparwunsches) eines Sektors hat damit nicht zwingend zur Folge, dass sich dieser auch tatsächlich realisiert.
Das Nettofinanzvermögen des sparwilligen Sektors erhöht sich nicht, wenn kein anderer Sektor seine Nettoverschuldung erhöht. Die Einnahmen des vermeintlichen sparenden Sektors werden im gleichen Maße sinken, wie die Ausgaben reduziert wurden.
Die Verringerung der Einnahmen, also des Volkseinkommens, geschieht bei konstanten Zinsen voll-ständig durch den Rückgang der Lohnsumme (Löhne, Gehälter und andere Bezüge) und damit dem Entstehen von Arbeitslosigkeit.
Die Arbeitslosigkeit ist daher eine Art Ausgleichsvariable, die dafür sorgt, dass saldenmechanisch un-realisierbar hohe Sparwünsche der Wirtschaftsakteure nicht erfüllt werden.
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aus Wie Arbeitslosigkeit in die Geschichtsbücher verbannt werden kann von 2017
Und leider auch nach fast acht Jahren nach wie vor hochaktuell, weil dieser Gesamtzusammenhang nicht gesehen wird oder man ihn ideologiebedingt nicht wahrnehmen will, speziell deutsche Politiker aller Couleur aber auch viele Ökonomen ignorieren die Saldenmechanik völlig und wundern sich dann, dass ihre sogenannten „Ideen“ und „Pläne“ nicht funktionieren.