Noch immer aktuell: der enge Zusammenhang zwischen den Lohnstückkosten und der Inflation

Im internationalen Vergleich der Volkswirtschaften sind nicht die tatsächlichen Löhne, sondern die gesamtwirtschaftlichen Lohnstückkosten (d. h. die Löhne im Verhältnis zur Produktivität) die entscheidenden Faktoren.

Lohnstückkosten und Inflation

Zusammenhang zwischen Lohn- und Preisentwicklung (Flassbeck 2012)
mit freundlicher Genehmigung von diekriseverstehen.net
Grafik ursprünglich aus Flassbeck, H. (2012): Zehn Mythen der Krise, Berlin.

Und seit 60 bis 70 Jahren gibt es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Lohnstückkostenwachstum und der Inflationsrate (der allerdings ebenso lange von Neoliberalen, Monetaristen, Österreichern, aber auch vielen Keynesianern beharrlich ignoriert wird).

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Deutschlands „Job-Wunder“: Nur ein Teilzeitwunder!


Diese Notwendigkeit zeigt die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland seit den 1990er Jahren: Während die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Zeitraum insgesamt deutlich anstieg, ging die Zahl der gesamtwirtschaftlich geleisteten Arbeitsstunden zurück.

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Baumwolle und die Sklaverei in Antebellum Amerika

Die Sklaverei war für den Baumwollboom der Vereinigten Staaten notwendig, weil das Produktivitätsniveau nicht hoch genug ausfiel, um freie Arbeitskräfte anzuziehen.

Cotton pickers and overseer around 1850
Baumwollpflückende Sklaven und berittener Aufseher, Südstaaten der USA ca. 1850

Die vorherrschende Ansicht unter Wirtschaftshistorikern ist, dass die amerikanische Sklaverei ein unnötiges Übel war: nichts Gutes kam damit herum für die Entwicklung der Vereinigten Staaten nach der Unabhängigkeit.

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50 Jahre Steuersenkungen für Reiche sind laut Wirtschafts-studie nicht nach unten durchgesickert

Steuersenkungen für Reiche werden seit langem von konservativen Gesetzgebern und Ökonomen unterstützt, die argumentieren, dass solche Maßnahmen mittels „trickle down“ letztendlich Arbeitsplätze und Einkommen für alle anderen ankurbeln werden.

President Ronald Reagan addresses the nation from the Oval Office on tax reduction legislation
US-Präsident Ronald Reagan erläuterte in einer Fernsehansprache im Juli 1981 seine beabsichtigten Steuersenkungen

Doch eine neue Studie der London School of Economics sagt aus, dass ca. 50 Jahre solcher Steuersenkungen nur einer Gruppe geholfen haben – den Reichen.

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‎Die längst überfällige Revolution des ökonomischen Denkens‎

Professor James Galbraith, University of Texas (8008828507)
James K. Galbraith 2012

Der US-amerikanische Ökonom James K. Galbraith von der University of Texas führt eine umfassende Diskussion über die vielen Möglichkeiten, bei denen die konventionelle Lehre uns im Stich gelassen hat, von der Steuerung der postpandemischen Ökonomie über die Rolle des Finanzwesens bis hin zu den Problemen der Ungleichheit und des Klima-wandels.‎

Ein Transkript des Interviews gibt es hier.

zu 30 Jahre Treuhandanstalt – „Eine einzige Schweinerei“

Edgar Most: Der Prozess der Privatisierung über die Treuhand ist völlig schief gelaufen.

Luftaufnahme Detlev-Rohwedder Haus
Luftaufnahme des Detlev-Rohwedder-Hauses, ehemals Hauptsitz der Treuhandanstalt

Most: Die Gründung der Treuhand war ja gedanklich richtig, ist ja damals am Runden Tisch entstanden, und da gab es ja die Überlegung, dass man das staatliche Eigentum, was ja bei uns fast alles war in der DDR, dass man das insgesamt zur Verfügung stellt und dafür eben eine Treuhand braucht. Aber Treuhand heißt natürlich, dieses Eigentum zu bewahren und aus ihm mehr zu machen. Und das ist ja genau nicht eingetreten.

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Ist die Corona-Epidemie der „Scheidel-Moment“ unserer Zeit?

Wir alle wissen, was ein „Minsky-Moment“ ist. Oder sollten es nach der Katastrophe der Großen Rezession eigentlich wissen.

Walter Scheidel - Annual Meeting of the New Champions 2012
Der österreichische Historiker Walter Scheidel 2012

Zwar ist die Wirtschaftswissenschaft seit diesen dunklen Jahren vor etwas mehr als einem Jahrzehnt so gut wie unverändert geblieben, doch das Grollen an den Rändern dieser Disziplin wurde lauter und einige haben es sich daraufhin zur Aufgabe gemacht, die Fakten unideologisch zu betrachten.

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Leon Podkaminer: Für die einkommensstarken Länder sind dauerhafte Haushaltsdefizite wünschenswert – Teil 1

Haushaltsdefizite sind eine natürliche Folge übermäßiger privater Ersparnisse.

Liquiditäts- und Rationalitätenfalle (Saldenmechanik)

Trotz der Sparmaßnahmen der Fiskalbehörden auf der ganzen Welt weisen die öffentlichen Finanzsalden fast immer und überall Defizite auf. Dies ist kein Zufall: Die fundamentale makroökonomische Identität besagt, dass die übermäßige Ersparnis des Privatsektors der Nettokreditvergabe plus dem Finanzdefizit des öffentlichen Sektors entspricht.

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Mikroökonomischer Erfolg, makroökonomisches Scheitern

Um die Makroökonomie verständlicher zu machen kann man eine Analogie zwischen Hund und Knochen verwenden und so demonstrieren, dass die Makroökonomie nicht einfach nur gleichbedeutend ist mit der „Addition“ der Mikroökonomie.

TaraNRV
Ein Hund und sein Knochen

Als Beispiel sei folgendes Beispiel angenommen: In einer Hunde- und Knochenökonomie versuchen zehn Hunde wiederholt neun im Hof ​​vergrabene Knochen zu finden. In jeder Runde geht mindestens ein Hund leer aus. Dieses Ergebnis ist nicht wirklich wünschens-wert – eine Gesellschaft mit mehr als 10% ‚Hundeknochenarmut‘ und ewiger Hunde-arbeitslosigkeit erscheint alles andere als zufriedenstellend!

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Die Ökonomie des napoleonischen Frankreichs bis 1815

Obwohl Napoleon Bonaparte zum Soldaten erzogen wurde, entwickelte er ein gutes Gespür für ökonomische Realitäten wie das Schicksal der Familien, den Unterbau der Kultur und die Stärken und Schwächen eines Staates.

Meissonier - 1814, Campagne de France
Napoleon und sein Stab auf dem Marsch in der Nähe von Soissons,
Frankreich 1814

Im Allgemeinen stellte er sich trotz des Drangs zur Regulierung auf die Seite des freien Unternehmertums, der offenen Konkurrenz und des Privateigentums. Er widmete den sozialistischen Plänen von Charles Fourier und anderen für die gemeinschaftliche Produktion von Gütern und die gerechte Verteilung des Produkts wenig Aufmerksamkeit.

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