Warum das Brauen von Trappistenbier mehr Mönche benötigt

Eine Bier produzierende Abtei in Belgien hat ein Problem. Ihr geht die Mönche aus.

Achel - Kluis 1 - de ‘Achelse Kluis’
Die Trappistenabtei St. Benedictus Achel

Dies ist die Geschichte:
Trappistenbier
Das belgische Bier, das von Trappistenmönchen hergestellt wird, hat eine besondere Bezeichnung. Fruchtig und alkoholreich, kann es „Authentic“ auf seinem Etikett haben, wenn Mönche seine Produktion überwachen, wenn es in einem Kloster gebraut wird, und wenn das Kloster oder eine Wohltätigkeitsorganisation alle Gewinne erhält.

Die Benennungsregeln wurden vor zwei Jahrzehnten eingeführt, als die Abteien die Internationale Trappisten-Vereinigung gründeten. Ihr Zweck war es, sie vor kommer-ziellen Nachahmern zu schützen, die sich ihre Siegel und Premium-Preise sichern wollen.

Daher kann man sagen, dass sie die Mönche benötigen, um diese Bezeichnung zu erhalten. Aber weil die Abtei St. Benedikt in Hamont-Achel, Belgien, keinen Mönch mehr hat, der die Produktion überwachen kann musste sie dieses besondere Etikett opfern.

Auch andernorts altern Mönche und werden nicht ersetzt. Sie sind Teil einer 200-jährigen Tradition, in der aufmerksame katholische Männer, die siebenmal am Tag beten mit ihren Händen als Bauern, Käser oder eben Bierbrauer arbeiten.

Unten ist das „Authentic“-Label dargestellt, welches die Achel Abbey auf der Website, mit der Belgian Style Ales verkauft werden beseitigen muss (Notiz und Pfeil wurden von mir hinzugefügt):

Unser Fazit: Humankapital
Ein Ökonom würde sagen, wir haben über Humankapital gesprochen. Das Humankapital führt uns zu einem der drei Produktionsfaktoren, aus denen wir alle Waren und Dienst-leistungen herstellen. Wir haben das Land als den Ort, von dem aus wir arbeiten. Es gibt die Arbeit, die der menschliche Input ist.

Und dann haben wir physisches und menschliches Kapital. Von Menschen hergestellt hilft das Kapital, die Produktion wachsen zu lassen. In einer Fabrik, wenn wir unser physisches Kapital hinzufügen – zu unseren Gebäuden und Ausrüstung und Inventar– können wir zusätzliche Waren und Dienstleistungen produzieren.

In ähnlicher Weise verfügen wir über einen Vorrat an Humankapital, das sich durch Bildung und informelles Know-how ansammelt. Vor allem mehr Humankapital kann die Produktion an kurbeln.

Seit dem frühen 19. Jahrhundert haben Trappistenmönche das Humankapital angehäuft, welches eine einzigartige Braubevölkerung schuf. Im Jahr 2007 beschrieb das Wall Street Journal zwei Mönche, die ihr 170 Jahre altes Rezept vorbereiteten:

Alles begann nach dem Morgengebet, als sie heißes Wasser mit Malz vermischten. Mittags fügten sie dann Hopfen und Zucker hinzu. Als nächstes wurde bis zu einer Woche lang genug für 21.000 Flaschen gekocht und dann fermentiert. Und schließlich, vor der Abfüllung, ruhte das Bier in Tanks für etwa drei Monate.

Indem sie im Jahr 2019 einen Umsatz von 77 Millionen US-Dollar erwirtschaften konnten, nutzten die Brüder, die die Marke Chimay in Scourmont Abbey herstellten, riesige positive Skaleneffekte. Jetzt aber gibt es immer weniger Mönche, die ihr Humankapital bewahren oder weiter aufbauen können.

(eigene Übersetzung eines Blogbeitrages der amerikanischen Ökonomin Elaine Schwartz)