Der US-Ökonom Paul Krugman 2008
In einem kürzlich erschienenen Artikel[1] für die New York Times machte Paul Krugman diese Aussage über den internationalen Handel:
Die Globalisierung ist der Vorgang der zunehmenden weltweiten Verflechtung in vielen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation etc.).
In einem kürzlich erschienenen Artikel[1] für die New York Times machte Paul Krugman diese Aussage über den internationalen Handel:
Der alte Witz, der eine kritische Wahrheit vermittelt, ist das Plakat mit der Aufschrift „Die täglichen Auspeitschungen werden weitergehen, bis sich die Moral hier verbessert.“
Die Troika begreift die Ironie des Plakates nicht, denn sie denkt, dass die Antwort auf die durch die Austerität verursachten Albtraumprobleme der Eurozone noch mehr Austerität darstellt. Das jüngste Beispiel sind drei IWF-Geschichten, die alle gleichzeitig abliefen.
Wenn es heute ein Schlagwort gibt, welches den meisten Menschen Unbehagen bereitet, dann ist das die „Globalisierung“.
Denn es ist genau dieses Stichwort, das immer wieder als Begründung herhalten muss, wenn die Politik wieder einmal „Alternativloses“ durchsetzen möchte.
Einen besonderen Stellenwert in der Folge der weltweiten Globalisierung und besonders der Finanz- und Eurokrise nimmt offenbar immer noch der Begriff des Wettbewerbs der Nationen ein.

Wird in der Politik über Lösungsmöglichkeiten zur Überwindung dieser Krisenzustände diskutiert, so wird häufig die Forderung erhoben, die verschuldeten Länder müssten „wettbewerbsfähiger“ werden, um in der Konkurrenz zu anderen Staaten bestehen oder sich gar verbessern zu können.
Eine Regierung, die einen Überschuss erzielt, liquidiert buchstäblich entweder ihr eigenes Land oder ein anderes, in welches sie Kredite vergeben oder investiert hat.
Sechs Jahre alter Tweet von Chris Cook, dem Direktor des Nordic Enterprise Trust, leider immer noch und wieder hochaktuell:
Germany continues to record excessive current account surpluses, which contribute to global imbalances.
Big shift compared to € crisis days: surpluses are now mostly with the rest of the world – to a much smaller extent with other €Z and EU countries.
chart via @DanielKral1 pic.twitter.com/3Cue34aTYL
— Philipp Heimberger (@heimbergecon) December 3, 2021
Das Motiv, welches uns dazu bringt eine Ware zu importieren, ist die Entdeckung ihrer relativen Billigkeit im Ausland: Es ist der Vergleich des Preises im Ausland mit seinem Preis bei uns zu Hause.
David Ricardo in Princibles of Political Economy and Taxation
David Ricardo deutete in seinem berühmten Zahlenbeispiel in Kapitel 7 der Principles an, dass es für Portugal vorteilhaft wäre, von 100 Mann hergestelltes englisches Tuch zu importieren, obwohl es vor Ort mit der Arbeit von nur 90 portugiesischen Männern produziert werden könnte.
Joan Robinson in ihrer 1977 erschienenen Arbeit „What has become of employment policy?“ über die Destruktivität des Freihandels und wie er zu einer Divergenz in der ökonomischen Entwicklung der Staaten führt:
Relevanter Text mit hervorgehobenen Highlights:
Der Klassenkrieg war nicht das einzige Element des Laster im System des freien Marktes, das das Zeitalter des Wachstums störte. Es gab auch die Probleme, die durch die Ungleichmäßigkeit der Entwicklung zwischen verschiedenen kapitalistischen Nationen und die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Industrieländern und den Primär-produzenten, insbesondere in der Dritten Welt, verursacht wurden.
Wenn Sie sich fragen, was Sie einem Elefanten füttern sollten, der vor Ihrer Haustür auftaucht, probieren Sie Maiskolben. Sie mögen aber eher keine Ananas.
Im Südwesten Chinas fragen sich die Menschen tatsächlich, was sie einer wandernden Elefantenherde anbieten sollten. Sie wollen aber auch wissen, warum diese Tiere ihr Reservat verlassen haben.
Noch 1750 hatte Portugal eine deutlich höhere Pro-Kopf-Produktion als Frankreich oder Spanien. Doch nur ein Jahrhundert später war Portugal das ärmste Land Westeuropas.
In diesem Artikel zeigen wir, dass die Entdeckung riesiger Mengen an Gold in Brasilien im achtzehnten Jahrhundert eine Schlüsselrolle für die lang-fristige Entwicklung der portugiesischen Wirtschaft spielte.
Wir konzentrieren uns auf den Fluch der wirtschaftlichen Ressourcen: den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Sektors der handelbaren Güter, der sich im Anstieg der Preise für nicht handelbare Güter im Verhältnis zu den handelbaren Importen manifestierte.
Anhand von Originalpreisdaten aus Archiven für vier portugiesische Regionen zwischen 1650 und 1800 zeigen wir, dass im achtzehnten Jahrhundert eine reale Wechselkursaufwertung von etwa 30 Prozent auftrat, was zu einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Industrie führte, von dem sich das Land erst wesentlich später erholte.
The Cross of Gold: Brazilian treasure and the decline of Portugal
Die chaotischen Szenen, die sich nun abspielten, als die Taliban Afghanistan unerwartet schnell end-gültig übernehmen konnten, haben wenig überraschend Vergleiche mit dem Zusammenbruch der südvietnamesischen Regierung im Jahre 1975 hervorgebracht.

Doch es gab noch viele ähnliche Fälle, obwohl die meisten etwas langsamer abliefen: das Ende der indonesischen Herrschaft in Osttimor (jetzt Timor Leste), der französische Rückzug aus Algerien und das frühere Scheitern der Sowjets in Afghanistan.