Geschichtsstunde: Nicht die Inflation war für den Untergang des Römischen Reiches verantwortlich

In der heutigen Zeit mit ihren übertriebenen Inflationswarnungen kann ein Blick in die Geschichte durchaus lehrreich sein. Daher noch einmal dieser Beitrag über das Ende des Römischen Reiches und welche Rolle die Inflation dabei tatsächlich gespielt hat:

Museo de Albacete. Tesoro de denarios romanos 2
Römische Denare im Museo de Albacete in Spanien

Neue Daten enthüllen die verborgenen Mechanismen des Zusammenbruchs des Römischen Reiches. Die Gründe für den Untergang des Weströmischen Reiches waren bisher für die modernen Historiker ebenso wie für die Römer selbst eher rätselhaft geblieben.

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Noch immer aktuell: der enge Zusammenhang zwischen den Lohnstückkosten und der Inflation

Im internationalen Vergleich der Volkswirtschaften sind nicht die tatsächlichen Löhne, sondern die gesamtwirtschaftlichen Lohnstückkosten (d. h. die Löhne im Verhältnis zur Produktivität) die entscheidenden Faktoren.

Lohnstückkosten und Inflation

Zusammenhang zwischen Lohn- und Preisentwicklung (Flassbeck 2012)
mit freundlicher Genehmigung von diekriseverstehen.net
Grafik ursprünglich aus Flassbeck, H. (2012): Zehn Mythen der Krise, Berlin.

Und seit 60 bis 70 Jahren gibt es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Lohnstückkostenwachstum und der Inflationsrate (der allerdings ebenso lange von Neoliberalen, Monetaristen, Österreichern, aber auch vielen Keynesianern beharrlich ignoriert wird).

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Die falsche Erinnerung an die Weimarer Republik

Die historischen Wurzeln des geldpolitischen Diskurses in Deutschland richtig und historisch korrekt zuordnen:

Unemployment weimar
Arbeitslosigkeit während der Weimarer Republik

Viele Deutsche stehen der Geldpolitik der EZB der letzten Jahre sehr skeptisch gegenüber. Um diese Skepsis zu erklären, verweisen Experten häufig auf die kollektive Erinnerung an die Hyperinflation in den frühen 1920er Jahren in Deutschland.

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Die MMT als ein politisches Problem betrachten – Teil 2

Im ersten Teil dieser Reihe haben wir erklärt, warum die MMT als ein politisches Problem und nicht nur als pädagogisches Dilemma angesehen werden sollte.

Money and pills in three colors banner
Geld in Form von US-Dollar-Münzen und -Scheinen

In diesem abschließenden Teil werden wir diskutieren, wo der Einsatz für die MMT am wahrscheinlichsten scheitert oder aber gute Erfolgschancen hat. Betrachten wir zunächst einige eher schlechte Aussichten.

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David Glasner: „Die Untätigkeit eines jeden ist das Ergebnis der Untätigkeit aller“

Der äußerst scharfsinnige David Glasner erklärt, warum diejenigen, die den Coronavirus-Versorgungsschock mit den Monopol-Ölpreisschocks der 1970er Jahre vergleichen zutiefst falsch liegen.

GASOLINE SHORTAGE HIT THE STATE OF OREGON IN THE FALL OF 1973 BY MIDDAY GASOLINE WAS BECOMING UNAVAILABLE ALONG... - NARA - 555405
Geschlossene Tankstelle am Interstate Nr. 5 in Oregon, USA 1973

Dies ist kein inflationärer Angebotsschock. Hier scheint es sich im Gegenteil mit überwältigender Wahrscheinlichkeit um einen zutiefst deflationären Angebotsschock zu handeln.

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Die zwei Gesichter des Jean-Baptiste Say…

Jean-Baptiste Say (1767-1832)
Der berühmte französische Ökonom Jean-Baptiste Say (1767-1832)

Zu sagen Verkäufe seien wegen der Geldknappheit dumm, hieße das finanzielle Mittel für die Sache selbst zu halten; ein Irrtum, der sich aus dem Umstand ergibt, dass fast alle Produkte in erster Linie gegen Geld eingetauscht werden, bevor sie letztendlich in andere Produkte umgewandelt werden.

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Die Metallwährung und nicht die Inflation war für den Untergang des Römischen Reiches hauptverantwortlich

Neue Daten enthüllen die verborgenen Mechanismen des Zusammenbruchs des Römischen Reiches.

Museo de Albacete. Tesoro de denarios romanos 2
Römische Denare im Museo de Albacete in Spanien

Die Gründe für den Untergang des Weströmischen Reiches waren bisher für die modernen Historiker ebenso wie für die Römer selbst ein Rätsel geblieben.

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Israel als ein ökonomischer Triumph des Neoliberalismus?

Malkhei Yisrael strip
Einkaufsstraße in Jerusalem

In der letzten Hälfte des Jahrhunderts hat sich Israel von einem relativ armen Land zu einem der 25 reichsten der Welt entwickelt, gemessen am Pro-Kopf-Einkommen.

Israel hat dies größtenteils getan, indem es den Handel, die Integration in die Weltwirtschaft, die Liberalisierung seiner Wirtschaft und hohe Investitionen in den Technologiesektor und in Start-ups, oft mit staatlicher Unterstützung, vorangetrieben hat.

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Löhne senken – immer noch die falsche Medizin

Selbst der Vorsitzende der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften (ja, derjenige, der alljährlich die Gewinner des „Sveriges-Riksbank-Preises für Wirtschafts-wissenschaften in Erinnerung an Alfred Nobel“ vorstellt) verbreitete schon vor Jahren die Behauptung, dass das Beschäftigungsniveau auf lange Sicht ein Ergebnis der eigenen rationalen intertemporalen Entscheidungen der Menschen sei und dass die Frage, wieviel gearbeitet wird im Grunde eine Sache von Anreizen darstelle.

Irgendwie klingt dieses Argument reichlich bekannt. Bei der Verleihung des „Nobel-preises“ im Jahr 2011 erklärte Thomas Sargent, dass die Arbeitnehmer auf niedrige Arbeitslosenentschädigungen vorbereitet sein sollten, um die richtigen Anreize für die Jobsuche zu erhalten. Der schwedische rechte Finanzminister begrüßte damals die Aussage von Sargent und erklärte, dass dies eine „gesunde Warnung“ für diejenigen sei, die die Entschädigung erhöhen wollten.

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Unternehmenskonzentration und stagnierende Löhne

Aus dem NBER Digest: „Zwei Studien deuten darauf hin, dass ein Anstieg der Monopson-Macht der Arbeitgeber mit niedrigeren Löhnen verbunden ist.“

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Unternehmenskonzentration in den USA von 1977-2009

Stagnierende Löhne und ein rückläufiger Anteil des Arbeitseinkommens am BIP in den letzten Jahr-zehnten haben eine Reihe von möglichen Erklärungen hervorgebracht. Dazu gehören Outsourcing, ausländische Konkurrenz, Automatisierung und der Niedergang der Gewerkschaften.

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