Gladbach-S04 0:0 – (wieder einmal) der Beginn einer neuen Zeitrechnung?

Aus Zeitgründen leider nur ein paar Worte zu dem Unentschieden in Mönchengladbach zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison.

Borussia-Park DEU-FRA 2011
Panorama-Aufnahme des Borussia-Parks

Was war das Augenfälligste im Vergleich zu den Spielen unter der Ägide von Domenico Tedesco? Ganz einfach, die Mannschaft wusste durchgängig, was sie zu tun hatte. Die taktische Ausrichtung des neuen Trainers David Wagner, eigentlich gar nicht so weit von der des letztjährigen Übungsleiters entfernt, wurde mit viel Herzblut mit Leben erfüllt.

Einsatz und Kampf stimmten von der ersten Minute an, jeder kannte seine Aufgabe, jeder versuchte sie zu erfüllen. Es gab wenige Unsicherheiten, kaum Rohrkrepierer, kaum Zögerer und Zauderer. Das, so muss man allerdings auch einräumen, mag nicht nur an der Taktik gelegen haben, sondern viel mehr auch am Personal.

Auch wenn da nur wenige richtige Künstler auf dem Platz standen (vielleicht mit der Ausnahme von Amine Harit, der allerdings kaum zur Entfaltung kam), gab es nur wenige Gründe zu Meckern. Symptomatisch für dieses neue (oder auch eher wieder alte?) Spielsystem der Schalker war für mich der englische Neuzugang Jonjoe Kenny.

Er rackerte und rannte so auf seiner rechten Seite, dass das Zuschauen eine wahre Lust darstellte. Kein Wunder also, dass er mit diesem Stil kaum Eingewöhnungszeit in Gelsenkirchen benötigte und sich in Windeseile seinen Stammplatz sicherte.

Ansonsten konnte die defensive Stabilität bis auf einige Ausnahmen in der zweiten Halbzeit schon erstaunen, standen dort mit Oczipka, Nastasic, Stambouli, Mascarell und McKennie doch hauptsächlich dieselben Akteure wie in der letzten Saison auf dem Rasen. Schwieriger fiel da schon das Umschaltspiel nach vorn aus, zudem vermasselte Benito Raman noch die einzigen richtigen Torchancen.

Es existiert also noch Luft nach oben, und mit einem leicht gefrusteten Bayern München fällt der nächste Prüfstein besonders groß und schwer aus. Doch Bangemachen gilt nicht, mit der richtigen Einstellung kann man auch gegen die Bajuwaren bestehen. Man darf gespannt sein, wie die Wagner-Elf diese Prüfung angehen wird.