Wieder mal gelesen: Howard Pease – Das Geheimnis der Maske

Sie wollen wissen, wie die ganze Sache angefangen hat? Hm. Der Nebel war schuld. Ich kann mich an keinen dichteren Nebel in San Francisco erinnern, und das will was heißen. Ich war heilfroh, dass wir in dem Augenblick nicht gerade mit unserem alten Frachter, der Araby, in den Hafen einliefen. Der Fußweg über die Treppen und durch die Gassen auf dem Telegraph Hill, der Anhöhe über dem Hafen, war schon schlimm genug…

Obwohl es fast vierzig Jahre her ist, seit ich als Kind die obigen Eröffnungssätze dieses Buches gelesen habe, waren sie mir immer noch fast wortwörtlich geläufig. Ein solch starkes Deja-Vu beim Lesen hatte ich schon lange nicht mehr.

Dies war eines der Bücher, die mich in meiner Kindheit äußerst stark geprägt haben. Sofort hatte ich nun wieder meine starke Phantasie jener Zeit vor Augen. Damals konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie Ted Moran durch den feuchten, dichten Nebel um den Telegraph Hill herumstolperte und sich versuchte zurechtzufinden.

Schon seit einiger Zeit hatte ich versucht, dieses Buch irgendwie noch einmal in die Finger zu bekommen, so als eine Art Erinnerung an die Vergangenheit. Ich weiß allerdings nicht, ob ich eine allgemeine Leseempfehlung aussprechen sollte, da meine Sicht ja aus den oben genannten Gründen doch sehr subjektiv ausfällt.

Etwas strange mutet auch das Fehlen einiger heute selbstverständlicher Dinge an, die allerdings den Plot der Geschichte erst möglich machen. So gab es damals natürlich noch keine Handys und Computer, so dass man für Ermittlungen tatsächlich auf Telefonbuch und Festnetz angewiesen war.

Am Ende erscheint die ganze Geschichte etwas hanebüchen und unglaubwürdig, und auch die Auflösung ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass dies ein Jugendbuch aus den 1970er Jahren ist. Damals erschien es mir als der Thriller schlechthin, heute eher als eine angenehme Erinnerung an eine andere, längst vergangene Zeit…