Wenig Rück- und kaum Ausblick: endet die unsägliche Misere des FC Schalke 04 in der nächsten Saison?

Nun ist sie also schon etwas länger in den Geschichtsbüchern, die für die Blau-Weißen so blamabel und ärgerlich verlaufene Bundesliga-Saison 2018/2019.

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Bezeichnenderweise gelang den Knappen trotz anders lautender Ankündigungen auch in der letzten Begegnung gegen den inzwischen als Absteiger fest stehenden VfB Stuttgart nicht einmal ansatzweise so etwas wie eine gefühlte Wiedergutmachung für diese völlig vergurkte Spielzeit.

In einer müden Partie, bei der sich beide Gegner augenscheinlich nicht mehr allzu weh tun wollten, hatten die Schwaben durch einen Lattentreffer von Mario Gomez noch die größte Torchance. Ansonsten herrschte Tristesse pur, es war mehr als offensichtlich, dass die meisten Schalker Akteure schlicht das endgültige Ende der Saison herbeisehnten.

Wieder einmal lagen zwischen Ankündigungen und der Performance auf dem Rasen Welten, wieder einmal tat man alles, um die eigenen Fans nachhaltig zu enttäuschen. Ich kann mich eigentlich nicht erinnern, jemals eine solche Spielzeit erlebt zu haben, in der man zur Hälfte der Rückrunde nur noch hoffte, dass sie möglichst schnell vorbei wäre.

Nun also beginnt alles wieder einmal bei Null. Moment, bei Null? Haben wir da nicht noch die Konoplyankas, Mendyls, Harits und Bentalebs, die die neue sportliche Führung um Sportvorstand Jochen Schneider und Kaderplaner Michael Reschke unbedingt loswerden will? Die von Christian Heidel mit wie vielen Millionen teuer eingekauft wurden?

Streng genommen fangen wir demnach mit ein paar Transfer-Millionen in den Misen an und sind damit noch weit unterhalb von Null. Und so reicht es vorerst nur für den neuen Trainer David Wagner, einen alten Bekannten aus der Eurofighter-Generation, gleichzeitig aber auch bekennender Jürgen-Klopp-Jünger. Nach der Enttäuschung mit Domenico Tedesco bin ich allerdings jetzt etwas vorsichtiger, was die Euphorie um neue Übungsleiter angeht.

Immerhin schaffte er 2017 mit Huddersfield Town den Aufstieg in die englische Premier League und erreichte im folgenden Jahr entgegen aller Vorhersagen den Klassenerhalt. Im Januar diesen Jahres war dann allerdings auch schon wieder Schluss in West Yorkshire und Club und Coach trennten sich angeblich einvernehmlich.

Wie auch immer, vergessen wir mal seine Episode als Trainer der 2. Mannschaft des BVB von 2011 bis 2015 und geben ihm natürlich eine Chance wie allen anderen Übungsleitern vor ihm. Herzlich willkommen zurück David Wagner!

Ansonsten hielt der FC Schalke 04 bisher auf dem Transfermarkt die Schatulle fest geschlossen, lediglich die Rückkehr der ausgeliehenen Spieler Fabian Reese und Pablo Insua sowie von Bernard Tekpetey vom Aufsteiger SC Paderborn und die Leihe des englischen U21-Nationalspielers Jonjoe Kenny vom FC Everton wurden bisher bekannt. Dagegen ist das (angebliche?) Angebot im Shoppingfenster des internationalen Fußballs für die Knappen prall gefüllt und die Gerüchte schwirren nur so umher.

Von Abwehrrecken wie dem Ex-Schalker Kaan Ayhan, den beiden Stuttgartern Marc Oliver Kempf und Ozan Kabak über den vereinslosen 33-jährigen Franzosen Yohan Cabaye bis zu dem momentan anscheinend am höchsten gehandelten Düsseldorfer Außenstürmer Benito Raman sind da jede Menge Namen in der Verlosung. Doch wie immer weiß man noch nichts Genaueres.

Auch der Verbleib von Torwart-Talent Alexander Nübel erscheint momentan ungewiss, soll doch der FC Bayern an der Nummer 1 der deutschen U21-Nationalmannschaft heftiges Interesse bekundet haben. Und steht mit Markus Schubert von Dynamo Dresden dessen Nachfolger bereits in den Startlöchern? Man merkt, es ist Sommerpause in der Bundesliga und die Nachrichtenlage wie gewohnt in dieser Phase recht dünn.

Auf jeden Fall lässt sich mangels wirklicher Aktivitäten kaum klar erkennen, wo denn der Weg der Blau-Weißen in der neuen Spielzeit hinführen soll. Der viel geforderte Umbruch des Kaders hat noch nicht einmal ansatzweise wirklich begonnen, Neu-Trainer Wagner noch nicht eine Übungseinheit mit der Mannschaft absolviert. Alles darüber hinaus gehört eigentlich ins Reich der Spekulation.

Rückblick? Nee Leute, nach dieser katastrophalen Seuchen-Saison ist mir jegliche Lust auf eine detaillierte Rückschau gründlich vergangen. Zudem hat Karsten dies mit seiner Analyse 2018/2019 bereits besser erledigt, als ich es jemals machen könnte. Viel Spaß beim Lesen und langweilt euch nicht zu sehr in der Sommerpause!