Welthandel und Jobs: Können wir den ökonomischen Modellen überhaupt noch vertrauen?

Das Center for Economic and Policy Research (CEPR) stellte in einer neuen Untersuchung die schlechte Erfolgsbilanz der auch von der International Trade Commission (ITC) sowie dem Peterson Institute verwendeten berechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodellen (CGEModelle) zur Projizierung der Veränderungen des internationalen Warenverkehrs nach den jüngsten Handelsabkommen fest.

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Landung einer Boeing 737 der mexikanischen Fluggesellschaft Aeroméxico auf dem Vancouver International Airport

Diese Modelle konnten den großen Anstieg des US-Handelsdefizits mit Mexiko im Anschluss an die Umsetzung des NAFTA-Abkommens sowie mit Südkorea nach der Realisierung von KORUS nicht vorhersehen.

Frühere Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass diese Modelle ebenso daran scheiterten, die Gewinne und Verluste der verschiedenen Branchen im Anschluss an NAFTA beim Handel mit Mexiko korrekt zu identifizieren. Diese Analyse weist außerdem nach, dass die ITC-Modelle nach der Umsetzung von KORUS in ähnlicher Weise versagten.

Diese Tatsachen sollten eigentlich Fragen nach der Genauigkeit solcher Prognosen mittels CGE-Modellen aufwerfen, insbesondere im Zusammenhang mit den möglichen Auswirkungen der Umsetzung der Transpazifischen Partnerschaft (TPP), bei der beispielsweise das Petri-Plummer-Modell von der ITC für ihre bevorstehenden Analysen verwendet wird.

Diese Modelle haben jedoch nicht nur bei der Vorhersage der großen Veränderungen in den Handelsbilanzen versagt, sie waren auch nutzlos bei der Identifizierung der Industrien, die im Anschluss an die Umsetzung der jüngsten Handelsabkommen Gewinne oder Verluste hinnehmen mussten.

Aus diesen Gründen erscheint es sehr fraglich, ob diese Modelle tatsächlich nützliche Einblicke in die Auswirkungen des TPP (und anderer Freihandelsabkommen!) sowie deren Folgen für die Arbeitsmärkte und die Wirtschaft insgesamt zur Verfügung stellen können.