Schalke 04: Europa-League ade – willkommen im Mittelmaß

Ein neuer Tiefpunkt in dieser Saison ist erreicht, nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt glaube ich nicht mehr an eine Qualifikation für das internationale Geschäft über den normalen Liga-Alltag.

Europa league
Über die Bundesliga wohl nicht mehr zu erreichen:
Europa-League-Emblem auf dem Rasen des Stade de Suisse in Bern

Im übrigen halte ich es so wie Torsten Wieland auf seinem Blog auch, über die Einzel-heiten dieser Begegnung lieber den Mantel des Schweigens zu hüllen, besser ist es in jedem Fall. Nur so viel, außer dem engagierten Auftreten von Neuzugang Guido Burgstaller hat mir nicht viel am Schalker Spiel gefallen, der Österreicher bleibt damit wohl der einzige Hoffnungsschimmer.

Ansonsten Verunsicherung wie in alten Zeiten, wie in den schlechten Begegnungen unter Keller, Di Matteo, Breitenreiter und Co. wird sich fleißig hinter den Gegnern versteckt, sobald die eigene Mannschaft in Ballbesitz gerät. Die dann logischerweise folgenden langen und schmutzigen Bälle landen fast immer bei der Konkurrenz, weil das eigene Team plötzlich eine rätselhafte Zweikampfschwäche befallen hat.

Nun kann man natürlich, wie es viele Fans auch schon fast reflexartig machen, wieder die Schuld beim Schalker Trainer suchen, der zugegebenermaßen recht hilflos bei diesem erneuten Debakel wirkte. Doch das ist mir ehrlich gesagt zu einfach und trifft auch nicht den Kern der Sache.

Denn nach eigener Aussage hatte Markus Weinzierl es seinen Jungs geradezu verboten, mit langen Bällen die eigene Einfallslosigkeit zu übertünchen. Fußball „spielen“ galt stattdessen als die Order des Tages aus dem Übungsleiter-Team, und es waren die Akteure auf dem Rasen, die diese Anweisung nicht umgesetzt bekamen.

Es gibt momentan viele Verbesserungsvorschläge und Ansichten, warum es bei Schalke nicht richtig rund läuft, von der langen Mängelliste der WAZ bis zum Hinweis auf den frühen Klopp beim BVB. Alles sicherlich richtig und doch nur immer ein Einblick auf einen kleinen Teil des Ganzen.

Die lange Verletztenliste, das diesem Umstand geschuldete, aber nicht immer passende Spielsystem, die nach den unglücklichen Niederlagen in Leipzig und gegen Leverkusen offenbar vollkommen verunsicherten Spieler, der schlechte Rasen: jeder kann sich gerne etwas passendes aussuchen, und doch herrscht im Moment vor allem eigentlich nur Ratlosigkeit…

Ratlosigkeit, warum nur wenige Neuzugänge überhaupt auf dem Platz stehen, warum einstmals gute Akteure (Johannes Geis, aber auch andere) sichtbar stagnieren oder sich sogar zurück entwickeln, warum der Trainer keine schnelle Lösung für all diese Probleme finden kann…

Trotzdem bleibt letztlich nur das Prinzip Hoffnung: dass die Spieler den Ernst der Lage endlich begreifen und in der Lage sind, den Hebel (welchen auch immer) umzulegen, dass Weinzierl diese Akteure überhaupt noch erreichen kann und endlich die richtigen Aufstellungen wählt, um die Negativserie zu beenden.

Denn seien wir ehrlich, egal wie man nun in München abschneidet (die Erwartungen dürften sowieso nur noch auf reinem Wunschdenken beruhen), es sind vor allem die Pokal-Partien in Sandhausen und gegen PAOK Saloniki, die jetzt in den Blickpunkt rücken. Sie bilden nämlich die einzigen Chancen, überhaupt noch etwas in dieser Spielzeit zu retten.

Doch selbst dafür muss eine erhebliche Leistungssteigerung her, die sich aber im Moment nur schwer vorstellen lässt.