Schalke 04: Breitenreiter oder Weinzierl? Völlig egal!

Nee, bei dem ganzen Theater um einen möglichen Trainerwechsel von Andrè Breitenreiter zu Weinzierl, Favre oder Hasenhüttl, das unsägliche Sky-Interview sowie den vorherseh-baren Ausgang des Spiels in München habe ich im Moment echt keine große Lust, hier noch viel darüber zu schreiben.

Shalke tran (1)

Daher lasse ich ausnahmsweise mal jemand anders zu Wort kommen, so hat es beispielsweise User „Speed Glas“ gestern im Königsblog recht zutreffend formuliert:


Jetzt endlich wird auch der Trainerwechsel, von dem ich derzeit ausgehe, dass er passieren wird, nicht viel ändern, wenn nicht auch Spieler gehen. Für mich steht fest, dass ich einige der Spieler nicht mehr im blau weißen Trikot sehen will, weil sie nun schon den vierten Trainer verschlissen haben und man seit F. Magath keinen ordentlichen Fußball mehr auf Schalke gesehen hat, wobei der Kader im Kern der gleiche blieb.

AB ist an den Spielern gescheitert, genau wie seine Vorgänger. Wer weiß, ob es am Ende der Saison nicht wieder zu einem Zerwürfnis zwischen den Fans und Mannschaft kommt, wie es am Ende der letzten Spielzeit war. Der einzige Sympatieträger der Fans ist Fährmann, wohingegegen Spieler wie Neustädter und Aogo schon beim Aussprechen ihrer Namen Zorn in die Augen eines manchen treiben.

Auf Schalke muss erstmal wieder ein Mannschaft her, hinter der auch alle Fans stehen und nicht nur der harte Kern der Kurve, der immer bedingungslos alles gibt. Solange wie es auf Schalke keine Spieler gibt, die für Schalke spielen wollen und sich ihrer Rolle bewusst sind wird sich auf Schalke auch kein Trainer halten.

Vielleicht ein wenig zu überspitzt ausgedrückt, doch von der Sache her durchaus passend. Statt also nach Möglichkeit alle Probleme auf Breitenreiter oder gar den noch gar nicht anwesenden Christian Heidel (wie es etwa „Noch“-Sportdirektor Horst Heldt gemacht hat) abzuwälzen, sollte man eher auf die Namen schauen, die für diesen Kader, so wie er momentan aussieht verantwortlich zeichnen.

So gehörte der S04 in der Saison 2006/2007 noch mit Spielern wie Neuer, Rafinha, Bordon, Krstajic, Lincoln, den Altintop-Zwillingen, Kevin Kuranyi und Gerald Asamoah und der besten Abwehr der Bundesliga zu den ernsthaften Meisterschaftsaspiranten.

Heute, fast 10 Jahre später ist davon nicht mehr viel übrig geblieben, und für mich lauten die Namen, die maßgeblich dafür in die Pflicht zu nehmen sind Felix Magath und Horst Heldt, sowie diejenigen, die diese nach Schalke geholt haben.

Da ist es eher zweitrangig, wer unter diesen Namen Trainer auf Schalke ist, denn bis auf einige persönliche Eigenschaften und Marotten (ja, und auch gemachten Fehlern) bleiben diese austauschbar, solange nicht weiter oben endlich Veränderungen eintreten.

Ich habe da echt keinen Bock mehr auf die wievielte Trainerdiskussion, wenn absehbar ist, dass sich der Nachfolger mit ähnlichen Strukturen rumschlagen muss. Daher setze ich jetzt voll auf Christian Heidel in der Hoffnung, dass der wirklich mal etwas ändern kann in der sportlichen und administrativen Führung dieses Vereins.

Ob das in der Folge nur den Spielerkader oder auch den Trainerposten umfasst, liegt dann im Entscheidungsbereich eines Sportdirektors Heidel, von dem ich schlichtweg nur eine andere Personalpolitik als zuletzt unter Horst Heldt erwarte. Und sollte eine vernünftige Übergabe dieses Posten nicht möglich sein, sollte schon vorher die Reißleine gezogen werden. Der FC Schalke 04 ist nicht verpflichtet, Heldt auch tatsächlich bis zum Ende seiner Vertragszeit zu beschäftigen. Denn nur ein eher harmloses „Machtwort“ von Clemens Tönnies reicht da wohl nicht aus.

Doch trotz allen Hickhacks muss nun erst einmal wieder der sportliche Pflichtteil im Vordergrund stehen. In den letzten vier Begegnungen gegen Leverkusen, in Hannover, gegen Augsburg und in Hoffenheim hat es die Mannschaft selbst in der Hand, die Saisonziele doch noch zu erreichen. Ja selbst die Champions League ist noch durchaus im Bereich des Möglichen. Denn ein Restprogramm mit einem direkten Konkurrenten um das internationale Geschäft und drei Abstiegskandidaten kann als machbar bezeichnet werden.

Auch ansonsten verspricht der Spielplan noch Spannung bis zuletzt. So muss die Hertha aus Berlin noch gegen Bayern, in Leverkusen und in Mainz antreten, Gladbach ebenfalls noch gegen München und Leverkusen ran. Für Schalke verheißt diese Konstellation einige Möglichkeiten, gegenüber den Mitkonkurrenten Punkte gutzumachen.

Dafür aber bedarf es einer gewaltigen Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Spielen und ein Anknüpfen an Vorstellungen wie gegen Wolfsburg, den HSV oder in Köln. Wollen also manche Spieler ihre lukrativen Verträge in Gelsenkirchen möglichst noch verlängern oder auch einfach nur mit diesem Trainer weitermachen, so wissen sie eigentlich ganz genau, was sie dafür leisten müssten.