Die Staatsdefizite haben einen schlechten Ruf bekommen, sagt die Ökonomin Stephanie Kelton. In diesem bahnbrechenden Vortrag plädiert sie dafür, die Staatsausgaben nicht mehr als einen Weg zu beängstigenden Schuldenbergen zu betrachten, sondern als finanziellen Beitrag zu den Dingen, die wichtig sind – wie Gesundheitsversorgung, Bildung, Infrastruktur und darüber hinaus. „Wir haben die Ressourcen, die wir brauchen um mit der Reparatur unserer kaputten Systeme zu beginnen“, so Kelton. „Aber wir müssen daran glauben, dass es möglich ist.“
Sparen
Makroökonomische Bedeutung des Sparens: übermäßiges Sparen führt zu Nachfrageausfall, die Gewinne aus den bereits getätigten Investitionen sinken, es stehen weniger unternehmensinterne Finanzierungsquellen (Eigenkapital) zur Verfügung und die Bereitschaft der Banken zur Kreditvergabe sinkt. Außerdem ist es wenig wahrscheinlich, dass Unternehmen bei sinkender Nachfrage noch Erweiterungsinvestitionen tätigen.
Aktuelles Update: Der reale innere Wert einer Währung und dessen Konsequenzen für die Politik
Bei der anstehenden Bundestagswahl am 26. September geht es im Prinzip (neben einiger anderer Problemfelder wie Klimakrise, Einwanderung und Corona) um eine Richtungsentscheidung:
5-Euro-Banknoten
Entweder weiter so wie bisher mit allen Fehlern und falschen Paradigmen des neoliberalen Schrumpfkurses oder aber der tatsächliche Aufbruch in eine neue (auch fiskalpolitisch) progressive Zeit.
Joan Robinson über die Destruktivität des Freihandels
Joan Robinson in ihrer 1977 erschienenen Arbeit „What has become of employment policy?“ über die Destruktivität des Freihandels und wie er zu einer Divergenz in der ökonomischen Entwicklung der Staaten führt:
Gesamtentwicklung des deutschen Außenhandels ab 1950
Relevanter Text mit hervorgehobenen Highlights:
Der Klassenkrieg war nicht das einzige Element des Laster im System des freien Marktes, das das Zeitalter des Wachstums störte. Es gab auch die Probleme, die durch die Ungleichmäßigkeit der Entwicklung zwischen verschiedenen kapitalistischen Nationen und die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Industrieländern und den Primär-produzenten, insbesondere in der Dritten Welt, verursacht wurden.
Welche Rolle spielen die Staats- und Privatschulden in der nächsten großen Finanzkrise?
Grundsätzlich müssen wir klüger sein als die Banken, denn indem wir sie in den letzten 40 Jahren zu den „Meistern des Universums“ werden ließen, haben sie uns zum Narren gemacht.
US-Dollar-Banknoten
Ihre Rollen sind in jeder Krise genau entgegengesetzt, wie die zwei Seiten einer Wippe: Private Schulden verursachen Krisen und die Staatsverschuldung beendet sie bis zu einem gewissen Grad.
Die unbegrenzte finanzielle Leistungsfähigkeit währungs-emittierender Regierungen
Die politischen Reaktionen auf die COVID-19-Pandemie, ähnlich wie die politischen Reaktionen auf die globale Finanzkrise und die große Rezession vor einem Jahrzehnt enthalten für jeden, der sie lernen möchte einige klare makroökonomische Lehren:

Währung der Vereinigten Staaten von Amerika
1. Eine währungsausgebende Regierung sieht sich keinen Einnahmenbeschränkungen gegenüber.
2. Eine währungsausgebende Regierung bestimmt die Bedingungen, zu denen sie Schulden emittiert.
Wo das reichste Prozent den größten Vermögensanteil hat
Warum Europa nicht nur beim Impfen scheitert, sondern auch sonst immer wieder…
Als die Pandemie in den ersten Monaten des Jahres 2020 Europa erreichte, reagierte jedes Land für sich. Frankreich, Deutschland, Polen und die Tschechische Republik führten rasch Ausfuhrverbote für medizinische Geräte ein.
Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel
Italien, wo der Ausbruch am verheerendsten war, musste daher auf entsprechende Lieferungen aus China setzen. Die Grenzen wurden nacheinander geschlossen.
50 Jahre Steuersenkungen für Reiche sind laut Wirtschafts-studie nicht nach unten durchgesickert
Steuersenkungen für Reiche werden seit langem von konservativen Gesetzgebern und Ökonomen unterstützt, die argumentieren, dass solche Maßnahmen mittels „trickle down“ letztendlich Arbeitsplätze und Einkommen für alle anderen ankurbeln werden.
US-Präsident Ronald Reagan erläuterte in einer Fernsehansprache im Juli 1981 seine beabsichtigten Steuersenkungen
Doch eine neue Studie der London School of Economics sagt aus, dass ca. 50 Jahre solcher Steuersenkungen nur einer Gruppe geholfen haben – den Reichen.
Leon Podkaminer: Fiskalüberschüsse und die Politik des „beggar-thy-neighbour“ – Teil 2
Es ist erwähnenswert, dass einige OECD-Länder (in erster Linie Deutschland) seit geraumer Zeit Haushaltsüberschüsse und keine Defizite aufweisen.
Sektorale Salden der US-Volkswirtschaft 1990–2012. Gemäß Definition müssen sich die drei Salden in der Summe zu Null aufheben. Seit 2009 haben die US-Kapitalüberschüsse und Überschüsse des privaten Sektors ein Haushaltsdefizit des Staates erzwungen.
Die Haushaltsüberschüsse dieser Länder scheinen jedoch in absoluten Zahlen geringer gewesen zu sein als die Haushaltsdefizite anderer Staaten. Außerdem neigen die Länder mit Haushaltsüberschüssen dazu, externe Überschüsse zu erzielen, die größer sind als ihre überschüssigen privaten Ersparnisse.
Ursachen der globalen Finanzkrise 2007: The House of Debt
Eine Videovorlesung basierend auf den ersten drei Kapiteln von House of Debt von Mian & Sufi.
Erläutert zwei alternative, gegensätzliche Erklärungen für die Große Rezession. Laut der (Friedman) Banking-View-Theorie hat die Finanzkrise das Kreditangebot ausgetrocknet und eine Rezession verursacht.
Laut (Keynes-Fisher) Leveraged-Debt-View-These wurde die Krise durch übermäßige Verschuldung verursacht, die zum Zusammenbruch des Konsums führte. Empirische Belege für beide Ansichten werden hier diskutiert.
Vorhandene Daten unterstützen dabei die Ansicht von Keynes-Fisher nachdrücklich und widersprechen Friedmans monetaristischer Theorie.
Weitergehende Details siehe Causes of global financial Crisis: House of debt

