Analyse: Wirkt sich die ökonomische Globalisierung auf die Staatsausgaben aus?

‎Die Globalisierung übt Abwärtsdruck auf die Staatsausgaben für die soziale Sicherung und Wohlfahrt aus – andere Ausgaben sind weniger betroffen. ‎

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Containerschiffe – Sinnbild der Globalisierung

Trotz umfangreicher ökonometrischer Tests war die Forschungsliteratur bisher nicht in der Lage, feste Schlussfolgerungen über die Auswirkungen der wirtschaftlichen Globalisierung auf die Staatsausgaben zu ziehen.

Dieses Papier untersucht verschiedene Dimensionen der großen Unter-schiede in den bestehenden Schätzungen der Beziehung zwischen Globalisierung und Ausgaben.

Noch wichtiger ist jedoch, dass die Art der Staatsausgaben eine Rolle spielt: Während die Ergebnisse mit der Ansicht übereinstimmen, dass die wirtschaftliche Globalisierung einen geringen bis moderaten Abwärtsdruck auf die Staatsausgaben für den Sozialstaat und die Wohlfahrt ausübt, sind andere Ausgabenkomponenten weniger stark betroffen.

Philipp Heimberger: Does economic globalization affect government spending? A meta-analysis

Welche Rolle spielen die Staats- und Privatschulden in der nächsten großen Finanzkrise?

Grundsätzlich müssen wir klüger sein als die Banken, denn indem wir sie in den letzten 40 Jahren zu den „Meistern des Universums“ werden ließen, haben sie uns zum Narren gemacht.

Steve Keen

Money USA
US-Dollar-Banknoten

Ihre Rollen sind in jeder Krise genau entgegengesetzt, wie die zwei Seiten einer Wippe: Private Schulden verursachen Krisen und die Staatsverschuldung beendet sie bis zu einem gewissen Grad.

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Die unbegrenzte finanzielle Leistungsfähigkeit währungs-emittierender Regierungen

Die politischen Reaktionen auf die COVID-19-Pandemie, ähnlich wie die politischen Reaktionen auf die globale Finanzkrise und die große Rezession vor einem Jahrzehnt enthalten für jeden, der sie lernen möchte einige klare makroökonomische Lehren:

United states currency
Währung der Vereinigten Staaten von Amerika

1. Eine währungsausgebende Regierung sieht sich keinen Einnahmenbeschränkungen gegenüber.
2. Eine währungsausgebende Regierung bestimmt die Bedingungen, zu denen sie Schulden emittiert.

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Flugzeugabstürze sind keine „übertriebenen Landungen“: einige Hinweise zur Hyperinflation in Simbabwe

Vítejte v Zimbabwe - panoramio
Grenzübergang nach Simbabwe bei Kazungula, Botswana

Einige Anmerkungen zur jüngeren Geschichte von Simbabwe:

1890/1893 fällt die British South Africa Company in Mashonaland/Matabeleland ein und bildet damit die Grundlage für die Kolonie Südrhodesien. Dies schafft einen Drei-Wege-Konflikt, der die Politik der Region für ein Jahrhundert prägen wird.

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Wie ein nicht existierendes Land die großen Banken zum Narren hielt

Als Investor in Schwellenländern im Südamerika des 19. Jahrhunderts war es schwierig herauszufinden, was damals wirklich geschah.

Bank of Poyais-1 Hard Dollar (1820s) SCAM
„One Dollar“ der Bank von Poyais

Aktuelle Nachrichten hatten bestenfalls eine dreimonatige Reise hinter sich. Selbst bei gutem Wind dauerte die Hin- und Rückfahrt zwischen London und Südamerika sechs Monate.

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Leon Podkaminer: Fiskalüberschüsse und die Politik des „beggar-thy-neighbour“ – Teil 2

Es ist erwähnenswert, dass einige OECD-Länder (in erster Linie Deutschland) seit geraumer Zeit Haushaltsüberschüsse und keine Defizite aufweisen.

Sectoral Financial Balances in U.S. Economy
Sektorale Salden der US-Volkswirtschaft 1990–2012. Gemäß Definition müssen sich die drei Salden in der Summe zu Null aufheben. Seit 2009 haben die US-Kapitalüberschüsse und Überschüsse des privaten Sektors ein Haushaltsdefizit des Staates erzwungen.

Die Haushaltsüberschüsse dieser Länder scheinen jedoch in absoluten Zahlen geringer gewesen zu sein als die Haushaltsdefizite anderer Staaten. Außerdem neigen die Länder mit Haushaltsüberschüssen dazu, externe Überschüsse zu erzielen, die größer sind als ihre überschüssigen privaten Ersparnisse.

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Ursachen der globalen Finanzkrise 2007: The House of Debt

Eine Videovorlesung basierend auf den ersten drei Kapiteln von House of Debt von Mian & Sufi.

Erläutert zwei alternative, gegensätzliche Erklärungen für die Große Rezession. Laut der (Friedman) Banking-View-Theorie hat die Finanzkrise das Kreditangebot ausgetrocknet und eine Rezession verursacht.

Laut (Keynes-Fisher) Leveraged-Debt-View-These wurde die Krise durch übermäßige Verschuldung verursacht, die zum Zusammenbruch des Konsums führte. Empirische Belege für beide Ansichten werden hier diskutiert.

Vorhandene Daten unterstützen dabei die Ansicht von Keynes-Fisher nachdrücklich und widersprechen Friedmans monetaristischer Theorie.

Weitergehende Details siehe Causes of global financial Crisis: House of debt

Michal Kalecki 1943: Politische Aspekte der Vollbeschäftigung – Teil 1

1. Eine solide Mehrheit der Ökonomen ist inzwischen der Meinung, dass selbst in einem kapitalistischen System Vollbeschäftigung durch ein Ausgabenprogramm der Regierung gesichert werden kann, sofern ein entsprechender Plan vorliegt um alle existierenden Arbeitskräfte in eine Tätigkeit zu bringen.

Michal Kalecki
Der polnische Ökonom Michal Kalecki (1899-1970)

Notwendige nicht vorhandene Rohstoffe könnten aus dem Ausland im Austausch gegen Exporte bezogen werden.

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Kampf gegen den Neoliberalismus mit Keynes & Minsky

Riccardo Bellofiore, Professor an der Universität von Bergamo, erklärt wie der Manage-mentkapitalismus der Nachkriegszeit in den 1970er Jahren in eine Rentabilitätskrise geriet und sich anschließend in eine neue Phase verwandelte, in der sich die Rolle der Banken änderte, Haushalte zu Nettokreditnehmern und Unternehmen zu Netto-kreditgebern wurden.

Bellofiore schlägt vor, die Erkenntnisse der Hypothese der finanziellen Instabilität von Hyman Minsky zu überarbeiten und sie mit der keynesianischen Theorie des Währungs-kreislaufs zu kombinieren, um zu erklären, wie sich die Quelle von Risiko und Instabilität in der modernen Wirtschaft von Unternehmen zu traumatisierten Arbeitnehmern und verschuldeten Verbrauchern verlagert hat.

Unter den neuen Umständen reichen herkömmliche politische Instrumente nicht aus, um die Wirtschaft zu stabilisieren und die Regierungen sollten Programme staatlicher Investitionen in Betracht ziehen, um Stabilität zu gewährleisten und produktives Kapital für die Zukunft aufzubauen.

Saldenmechanik (Johannes Schmidt/Bedia Sahin/Erhard Glötzl)

2. Pluralistische Ergänzungsveranstaltung zur Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik (6.-9. Sep. 2015, Universität Münster)

Johannes Schmidt (Hochschule Karlsruhe) – Vor welchen wirtschaftspolitischen Fehlern kann uns die Saldenmechanik bewahren?

Bedia Sahin (Europäischen Akademie der Arbeit Frankfurt, EADA) – Buchungsmechanik und Kausalität in der Zahlungsbilanz.

Erhard Glötzl – Das Fundamentalparadoxon der Geldwirtschaft als Ursache für die Ohnmacht der Schuldner. Warum es immer wieder zu (griechischen) Schuldentragödien kommt.