Schalke 04: Stürmertore braucht das Land

Aufgrund privater Verpflichtungen nur ein kurzer Beitrag über die letzten Begegnungen der Gelsenkirchener:

Es war keine wirklich erfolgreiche Woche für den FC Schalke 04, 0:1 in Frankfurt, 0:2 in der Champions League gegen Real Madrid und nur ein 1:1 zuhause gegen Werder Bremen. Eigentlich zu wenig, wenn man denn in der nächsten Saison wieder in der Königsklasse mitspielen will?

Schalke 04 Fans 664

61. Minute im Spiel gegen die Bremer: Mittelfelddribbler Max Meyer suchte den Abschluss von der Strafraumkante aus, traf den Ball aber nicht richtig und brachte damit eher nur ein „Schüsschen“ zustande, das nur mit tatkräftiger Hilfe des Bremer Keepers Raphael Wolf im Netz landete. Bezeichnend, dass erst ein Fehler der Hanseaten die Torflaute der Schalker seit dem 1:0 gegen Gladbach beenden konnte.

Und ebenso bezeichnend, dass es wieder kein Stürmer war, der diesen Treffer erzielte. Die gesamte Rückrunde warten die Gelsenkirchener Fans nun schon auf ein Erfolgserlebnis eines Angreifers. Man muss schon zurückgehen bis zum 17. Dezember 2014, als Eric-Maxim Choupo-Moting das letzte Stürmer-Tor in Paderborn gelang.

Seitdem ist Stillstand angesagt in der Schalker Offensive. Weder Choupo, noch Klaas-Jan Huntelaar (der allerdings seit seiner Roten Karte gegen Hannover gesperrt ist und in der Champions League nach einer halben Stunde verletzt raus musste) oder die beiden Nachwuchs-Angreifer Felix Platte und Leroy Sane sowie auch Aushilfsstürmer Kevin-Prince Boateng blieben nun über 670 Minuten ohne Treffer.

Kann man das aber tatsächlich schon als eine Krise bezeichnen, wie das nun in manchen Medien getan wird? Nüchtern betrachtet mag es ein Indiz dafür sein, was zuletzt eben nicht so ganz funktioniert hat.

Allerdings stehen die Schalker mit 35 Punkten immer noch auf Platz 4 in der Bundesliga, die Champions League ist daher immer noch in Reichweite und ein 0:2 gegen Real Madrid ein mehr als achtbares Ergebnis im Achtelfinale der Königsklasse.

Die geringe Zahl der Gegentreffer zeigt dagegen an, wo in der letzten Zeit der Hauptansatzpunkt der Arbeit von Trainer Roberto Di Matteo gelegen hat. Es ging um die Stabilisierung der Defensive, ein Thema, dass ich auch hier im Blog schon mehrfach thematisiert hatte. Das brachte eine insgesamt mehr auf die Abwehrarbeit ausgerichtete Mannschaft auf den Platz, deren Schwerpunkt vor allem auf das Verhindern von Gegentoren gelegt wurde.

Mit der Minimierung der gefangenen Treffer ging allerdings auch eine starke Reduzierung der eigenen Torerfolge einher. Dies aber ist nicht nur der Taktik geschuldet.

Seit seiner Rückkehr vom Afrikacup kämpft Choupo-Moting mit einer ausgeprägten Formschwäche, und auch Huntelaar war vor seiner Sperre lange Zeit ohne eigenes Tor geblieben. Zudem macht sich nunmehr auch die Schalker Verletzungsmisere immer gravierender bemerkbar. Neben den offensiven Alternativen Julian Draxler und Jefferson Farfan, die wohl noch länger ausfallen werden, musste auch Sidney Sam häufiger aufgrund von Muskelproblemen passen.

Und so blieb gegen Real Madrid nur noch der 19-jährige Felix Platte übrig, als Huntelaar nach knapp einer halben Stunde verletzt ausschied. Doch Platte machte seine Sache ganz gut und mit einem fulminanten Lattenkracher auch noch fast den Ausgleich. Und das alles nur ein paar Tage nach seinem Bundesligadebüt in Frankfurt.

Beim Revierderby dürfte dann allerdings das in der Vorrunde so erfolgreiche Duo Choupo-Moting und Huntelaar endlich wieder zusammen auf dem Platz stehen können, da die Sperre des Holländer nun abgelaufen ist und er auch Entwarnung wegen der gegen die Madrilenen erlittenen Verletzung geben konnte.

Es wäre daher besonders schön, wenn die Beiden ausgerechnet beim ewigen Rivalen aus Dortmund ihre alte Torgefährlichkeit wiederfinden würden. Ansonsten könnte es eng werden, da die Verletztenliste momentan mal wieder gefährlich anschwillt. Neben den Langzeitausfällen (Farfan, Draxler, Obasi, Goretzka, Kolasinac, Fährmann, Giefer und nun auch Joel Matip) sind wahrscheinlich auch noch Atsuto Uchida, Sidney Sam, Jan Kirchhoff, Dennis Aogo und Christian Fuchs gefährdet.

Na ja, auch eine Notelf wird wissen, was beim BVB angesagt ist und entsprechenden Einsatz zeigen. Insofern ist mir vor dem Spiel der Spiele nicht wirklich bange. Auf geht’s, Jungs! Nur ein Derbysieg zählt!