L. A. Dodgers: Einige Schlüsselfragen zur neuen Saison

Die Pitcher und Catcher sind traditionell die Ersten, die (zusammen mit einem neuen Front-Office) am Donnerstag das Springtraining auf der Camelback Ranch in Glendale aufgenommen und mit dem ersten Workout am Freitag die neue Baseball-Saison 2015 eröffnet haben. Höchste Zeit, die letzten noch offenen Fragen rund um den fast völlig erneuerten Kader der Los Angeles Dodgers zu klären.

Camelback Ranch view from right field

Obwohl Closer Kenley Jansen nach einer Operation am Fuß letzten Dienstag, die ihn wohl für zwei bis drei Monate außer Gefecht wird, nur auf Krücken erschienen ist, bleiben die Dodgers optimistisch, dass ihre neu aufgestellte Mannschaft nicht nur einen beispiellosen dritten aufeinanderfolgenden Divisions-Titel, sondern auch den ersten Auftritt in einer World Series seit 1988 erreichen kann.

Die neuen Führungskräfte Andrew Friedman, Farhan Zaidi und Josh Byrnes haben mehr als die Hälfte der Spieler aus dem letzten Jahr ausgetauscht, um vor allem die Verteidigung zu verstärken und einen ausgewogeneren Kader und mehr Spielstärke von der Bank zu erreichen.

Sie haben die Infielder Jimmy Rollins und Howie Kendrick hinzugeholt, sowie die beiden Starter Brandon McCarthy und Brett Anderson sowie die Reliever Joel Peralta, Chris Hatcher und Juan Nicasio verpflichtet.

Aber sie haben auch Matt Kemp, Hanley Ramirez, Dee Gordon, Dan Haren und Brian Wilson ziehen lassen.

Das Springtraining sollte nun klarstellen, ob der Zustrom von kubanischen Neuverpflichtungen weiterhin anhält, ob Joc Pederson für die Major League bereit ist, was aus dem Veteran-Outfielder Andre Ethier wird und wie nah die Top-Prospects Corey Seager und Julio Urias den Big Leagues wirklich schon sind. Desweiteren müssen Antworten zu diesen drei Schlüsselfragen gefunden werden:

1. Wie wird der umgebaute Bullpen zum Saisonstart aussehen?

Das Management hat einige zuverlässige Pitcher verpflichtet, um eine vertrauenswürdige „Brücke“ zu Closer Jansen zu errichten, nur um eben diesen Kenley Jansen am Vorabend des Frühjahrstrainings zu verlieren.

Friedman deutete bereits an, eine interne Lösung zu finden und keinen weiteren panischen Neueinkauf zu forcieren, wahrscheinlich ein Indikator dafür, dass der Einfluss von Manager Don Mattingly durch das Führungsteam eingeschränkt und seine Arbeit weiter in Richtung der erweiterten statistischen Analysen, die von Friedman & Co. favorisiert werden, geleitet werden soll.

Also wird jede Kombination von Peralta, Hatcher, Nicasio, J.P. Howell und Pedro Baez im neunten Inning möglich sein und den Non-Roster-Invitees Sergio Santos und David Aardsma könnten sich die Aussichten auf einen Platz im Kader möglicherweise entscheidend verbessern.

2. Wird die Offensive auch ohne Kemp und Ramirez effektiv genug sein?

Die Strategie des Managements ist es, mit einer effizienteren und zuverlässigeren Defensive die Abhängigkeit von der Offensive zu verringern. Das heißt aber auch, dass die Dodgers nicht genau wissen, was sie von Pederson nach seinen eher schwachen Auftritten im letzten September erwarten können.

Sie sind dagegen zuversichtlich, dass Switch-Hitter Yasmani Grandal eine Verbesserung für die Offensive sein wird, obwohl er sich zuletzt einer Knieoperation unterziehen musste.

Kendrick und Rollins haben in der Vergangenheit konsequent Runs von beiden Seiten der Platte produziert, doch Rollins ist jetzt bereits 36 und damit 8 Jahre von seiner MVP Saison entfernt. Und mehr Verantwortung wird an Yasiel Puig hängen bleiben, der zudem zeigen muss, dass er dazu bereit ist, sowohl körperlich als auch mental.

3. Werden McCarthy und Anderson gesund bleiben?

Vielleicht das größte Offseason-Glücksspiel war das Ausfüllen der letzten beiden Plätze der Starting Rotation mit McCarthy und Anderson, die beide eine längere Geschichte mit diversen Verletzungen haben, während man den Marlins 10 Mill. $ zahlte, damit sie Dan Haren übernahmen.

McCarthy war in der letzten Saison gesund, pitchte effektiv für die Yankees in der zweiten Hälfte und erhielt daraufhin von den Dodgers einen Vierjahresvertrag. Anderson wurde von zwei Verletzungen auf nur neun Starts im vergangenen Jahr beschränkt und befindet sich nun noch im Aufbautraining nach einer Rückenoperation.

Es bleibt also noch einiges zu tun und zu klären, ehe Manager Don Mattingly am 04. März die Mannschaft für das erste Freundschaftsspiel gegen die Chicago White Sox aufstellen kann.