Nur Subprime-Kredite treiben offenbar die amerikanischen Konsumausgaben noch an

Nach einem vorherigen Post von Mian und Sufi auf ihrem Blog scheint die amerikanische Volkswirtschaft seit zwei Jahren vor allem einen Boom bei den Autokäufen zu erleben. Den beiden US-Ökonomen zufolge ist dieser Anstieg der Konsumausgaben allerdings hauptsächlich durch eine aggressive Kreditvergabe an Darlehensnehmer mit niedrigen Kreditscores, sogenannten Subprime-Krediten, erfolgt.

In diesem Beitrag werden dann noch einige Nachweise für diese Auffassung präsentiert:

Haushaltsnahe Ausgaben und Ausgaben für neue Autos zwischen 1998 und 2014

In der Tabelle oben zeigen sie die US-Einzelhandelsausgaben für Haushaltsgeräte, Möbel und Heimwerker, oder kurz gesagt alle „haushaltsnahen Ausgaben“ (blaue Linie) und die Ausgaben für neue Autos (rote Linie) von 1998 bis 2014 auf.

Dabei sind die beiden großen Subprime-Kreditbooms grau hervorgehoben – der Subprime-Hypothekenkreditboom von 2003 bis 2006, und der Subprime-Autokreditboom 2010-2014. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass nur die Daten der jeweils ersten vier Monate eines jeden Jahres für diese Grafik Berücksichtigung fanden, um auch 2014 mit in die Aufstellung nehmen zu können.

Als die Subprime-Hypotheken 2003-2006 boomten, stiegen alle haushaltsnahen Ausgaben logischerweise ebenfalls. Sobald der Subprime-Kreditmarkt abgestürzt war, gingen auch diese Aufwendungen dramatisch zurück. Und immer noch liegt heute der haushaltsbedingte Konsum nominal unter dem Niveau von 2006. Das ist ein typisches Anzeichen eines unglaublichen Boom- und Bust-Zyklus.

Für die Auto-Ausgaben entwickelte sich das Wachstum vor der Rezession positiv, aber eher unspektakulär. Doch sobald sich die Subprime-Autokredite im Jahr 2011 und danach aufheizten, stiegen auch die Käufe von neuen Kraftfahrzeugen. Das Wachstum durch neue Autoverkäufe von 2011 bis 2014 war wirklich beeindruckend.

Auch in diesem Fall kann man feststellen, dass die Konsumausgaben in einem bestimmten Markt offenbar immer dann besonders stark ansteigen, wenn die Subprime-Kredite in diesem Markt ebenso kräftig zulegen.

Es erscheint also so, als wären die Subprime-Kredite der Schlüssel zur Steigerung der Konsumausgaben in der US-Wirtschaft. Das Finanzsystem lebte vor der Krise von der Kreditvergabe für Häuser, und jetzt läuft es genauso bei der Verschuldung für neue Autos.

Eine beunruhigende Grundtendenz, wie die beiden Autoren durchaus zu Recht feststellen.

(eigene Übersetzung eines Artikels von Atif Mian und Amir Sufi – House of Debt)