Unfassbar, was da momentan in der Debatte um die Verteilungsregeln der Essener Tafeln abgeht. Unglaublich, dass der eigentliche Skandal, nämlich die bloße Existenz solcher ehrenamtlicher „Essensversorger der letzten Instanz“ in einem der reichsten Länder der Welt dabei überhaupt nicht thematisiert wird.
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Ganz im Gegenteil hat man den Eindruck, dass unsere sogenannten „Eliten“ alles tun, um gerade diese Diskussion überhaupt nicht aufkommen zu lassen. Kein Wunder, würde doch damit an einem der Grundsätze neoliberaler Politik gerüttelt: „Jeder ist zuerst einmal seines eigenen Glückes Schmied!“
Wer in diesem täglichen gnadenlosen Konkurrenzkampf warum auch immer versagt, kann nicht mehr auf die Hilfe der öffentlichen Hand rechnen. Schließlich haben wir ja einen Rumpf-Sozialstaat namens „Hartz IV“ und niemand muss bei uns hungern.
Es muss schließlich dabei bleiben, dass unsere „Eliten“ sich einst dazu entschlossen haben, Arbeitslosigkeit dadurch zu bekämpfen, indem man (neben den Lohnempfängern) vor allem den unteren Gesellschaftsschichten die Verantwortung und die Kosten dafür aufhalst. Das ist und bleibt „alternativlos“, denn ansonsten müssten diese „Eliten“ ja selbst in Form höherer Besteuerung und sozialer Beteiligung dafür geradestehen. Und das geht nun mal gar nicht!
Also wird tapfer auf einen Strohmann eingeschlagen, diesmal ist das die angeblich rassistische Einstellung der Tafel-Verantwortlichen. Dabei zeigen Spruche jenseits jeglichen guten Geschmacks wie „Essen nur für Deutsche“ (Sawsan Chebli), „Hunger ist für jeden gleich“ (Karl Lauterbach) und „Bedürftigkeit muss das Maß sein, nicht der Pass“ (Katarina Barley) eine unglaubliche verrohende Verachtung der Armen und Bedürftigen ausgerechnet von führenden SPD-Politikern.
Wundert sich da noch wirklich jemand, dass diese angeblich Arbeitnehmer und sozial Schwächere vertretende Partei langsam aber sicher den Staus einer politischen Splitter-Gruppierung erreicht? Wohl eher nicht…