Kleines Experiment – wie machen sich eigentlich verschiedene Dartpfeile beim Training bemerkbar?

Obwohl ich an sich schon der Ansicht bin, dass ich „meine“ Wurfgeräte für das tägliche Darts-Training bereits gefunden habe, teste ich doch hin und wieder mal ganz gern auch andere Pfeile.


Das Testfeld – zwei Sets von mir (rechts und links) und zwei eines Kollegen,
sowie unterschiedlich lange Schäfte…

Meine Wahl fiel schon recht frühzeitig auf ein paar Steeldart-Barrels von Dartfieber mit 80% Tungsten (21g Gewicht) bei eBay – siehe obiges Bild links bzw. Abbildung unten – nachdem ich zuvor die etwas schwereren Adrian Lewis „Jackpot“ 80% Tungsten Steeldarts mit 24g von Amazon getestet hatte.

Die allerdings waren mir etwas zu heavy, kurz vor der Scheibe kippten sie sehr oft mit der Spitze nach unten, daher habe ich sie dann auch nach ein paar Wochen wieder weiter verkauft. Erstaunlich, was so ein paar Gramm mehr für einen Unterschied machen können.

Meine allerersten Darts waren aber ein Target-Set namens Phil Taylor Power Storm (22g) mit Messing-Barrels (ganz rechts im oberen Bild). Allerdings nutzte ich sie nicht sehr lange, da mir die Griffstücke einfach zu klobig erschienen und die Pfeile daher auch nicht gut in der Hand lagen. Seitdem ruhen diese Darts deshalb hauptsächlich in meiner Schreibtisch-Schublade.

Ich würde es daher auch nur als eine fixe Idee bezeichnen, diese beiden Pfeil-Sets in irgendeiner Weise vergleichen zu wollen. Folglich kann ein solcher Test, welche Maßstäbe ihm auch immer zugrunde liegen mögen, stets einzig und allein subjektiven Regeln folgen.
Da er aus einer Laune heraus entstand, sollte man seinen Ergebnissen nicht allzu groeßm Wert zumessen.

Das Vergleichsfeld komplettierten zwei Dart-Sets eines Kollegen, beides NoName-Pfeile mit Messing-Barrels (22 und 24 g schwer) aus dem Bereich um die 20 bis 30 Euros, die sich neben dem Gewicht hauptsächlich in der Form der Griffstücke sowie ihrer Gesamtlänge etwas unterschieden.

Weiterhin habe ich meine Standard-Pfeile zwischenzeitlich mit längeren Schäften ausgestattet, um eventuell vorhandene Unterschiede im Flugverhalten genauer in Augenschein zu nehmen. Ähnlich wurden auch die Shafts der anderen Darts entsprechend getauscht. Normalerweise verwende ich ja durchgehend besonders kurze Schäfte (28 bis 34mm), daher war ich gespannt, wie sich längere Schäfte (bis 48mm) auswirken würden.


Auch das Verhalten meiner Pfeile mit verschieden
langen Schäften habe ich untersucht…

So ausgestattet schritt ich dann zur Tat bzw. ans Board und unterzog die Pfeile aus dem Testfeld einer ersten Reihe von Würfen. Zielübungen auf die „60“ folgten ebensolche auf die Triple-19. Zum Abschluss dieser anfänglichen Sequenz zielte ich auf verschiedene Doppelfelder. Für jedes Dart-Set ergaben sich so mehrere ca. viertelstündliche Trainings-einheiten.

Das Ergebnis fiel schon ein wenig ernüchternd aus, denn direkte Unterschiede ließen sich erst einmal nicht feststellen. Vom reinen Score her waren die Auswirkungen extrem minimal. Auffallend blieben lediglich die subjektiven Eindrücke, vor allem der Griff am Barrel. Allerdings sind diese persönlichen Disponiertheiten bei jedem Spieler anders, sodass allgemeingültige Aussagen natürlich nicht zu treffen sind.

Ich liebe zum Beispiel eher dünne Barrels mit einer langen Grifffläche, damit meine Finger vor dem Wurf mit ein wenig Hin- und Herrutschen den richtigen Grip finden können. Mit eher dickeren Barrels, wie sie auch Phil Taylor immer bevorzugte, tue ich mich dagegen schwer. Das ist in keinster Weise rational erklärbar, und trotzdem eine für mich fest-stehende Tatsache.

Obwohl ich mit diesen Phil-Taylor-Darts durchaus ähnliche Ergebnisse erzielte wie mit denen von Dartfieber, schieden sie doch aufgrund des wesentlich schlechteren Handlings aus dem Contest aus. Wie bereits beschrieben einfach zu „pummelig“, zudem konnten die Messing-Barrels auch in punkto Griffigkeit nicht richtig mithalten, mit der Zeit und mit mehr Schweiß auf den Fingern ging jeglicher Halt verloren.

Also weiter zu den Pfeil-Sets meines Kollegen. Diese unterschieden sich neben dem Gewicht vor allem in der Form der Barrels erheblich voneinander. Die etwas leichteren Darts (im Bild oben die Zweiten von links mit den blauen Flights) verfügten über eine extrem kurze Grifffläche mit einer Art erhöhtem tropfenförmigen „Buckel“ direkt dahinter. Sehr gewöhnungsbedürftig! Man konnte die Barrels dadurch nur an einer Stelle richtig anfassen, was mir ehrlich gesagt überhaupt nicht gefiel.

Die anderen Darts (im Bild mit den roten Flights) wogen 24 Gramm und hatten eine leicht gewölbte und breitere Griffoberfläche, die allerdings längst nicht so viel Spiel für verschiedene Wurfvarianten bot wie meine Dartfieber-Pfeile. Zudem machte sich bei längerem Training das höhere Gewicht negativ bemerkbar, wie früher die Darts von Adrian „Jackpot“ Lewis neigten sie dazu, kurz vor dem Brett etwas nach unten abzufallen.

Fazit vor dem Test mit den längeren Flights (alle Darts waren bisher übrigens immer genau gleich lang, kürzere Barrels wurden durch entsprechende Schäfte angepasst): obwohl die Wurfbilder der einzelnen Sets erst einmal keine großen Unterschiede offenbarten, traten nach und nach doch genügend Diskrepanzen auf, die die Auswahl der „für mich besten“ Pfeile schließlich immer mehr reduzierten, bis schließlich nur noch mein Dartfieber-Set übrig blieb.

So war das Teilnehmerfeld also schon erheblich geschrumpft, als es zum zweiten Teil dieses Vergleiches kam. Pro forma machte ich natürlich mit allen Pfeilen einige Würfe mit längeren Flights, letztlich aber vor allem zur Untermauerung möglicher bereits erzielter Erkenntnisse. Lange Rede kurzer Sinn: insgesamt längere Darts neigten meiner Ansicht nach dazu, sich mehr im Flug zu bewegen, sie „flatterten“ eindeutig öfter als kürzere Pfeile.

Zumindest bei meinem Wurfstil war daher das Ergebnis ein klarer Fall: die Dartfieber-Darts mit kurzen Schäften sind zweifelsohne meine Nummer 1. Dann folgten die Pfeile meines Kollegen mit der leicht gewölbten Grifffläche vor den tropfenförmigen Barrels. Die Wurfgeräte von Phil Taylor mussten dagegen vor allem wegen der dicken Griffe mit dem letzten Platz vorlieb nehmen.

Natürlich ist dieser gesamte Test extrem subjektiv ausgefallen, und daher nicht wirklich ernst zu nehmen. Er soll daher auch auf gar keinen Fall irgendeine Kaufempfehlung sein. Berücksichtigt man dann noch, dass jeder Darts-Spieler irgendwie anders tickt, so lässt er sich als Erfahrungsbericht richtig einordnen.