Kansas verliert langsam die Geduld mit den Steuersenkungen von Gouverneur Brownback

Das Experiment geht weiter und weiter…


Außerhalb der Landwirtschaft unselbstständig privat Beschäftigte in Kansas (rot), in den USA (blau), 2011M01 normalisiert = 0. Die gestrichelte Linie in 2011M01 zeigt zudem den Beginn der Amtszeit von Gouverneur Sam Brownback.

Brownback übernahm sein Amt mit dem Versprechen, Kansas wirtschaftsfreundlicher zu machen und so kürzte er erfolgreich den Spitzensteuersatz bei der Einkommensteuer um 29 Prozent und befreite mehr als 330.000 Farmer und Unternehmer gänzlich von diesen Steuern.

Seine politischen Entscheidungen erwiesen sich als äußerst populär in einer Legislative, in der die Grand Old Party (die Republikaner) nahezu drei Viertel aller Sitze hält.

Der Gouverneur machte geltend, Kansas müsse nach einem „verlorenen Jahrzehnt“ in den frühen 2000er Jahren, in denen die Beschäftigung im privaten Sektor um mehr als 4 Prozent zurückgegangen sei, wieder mehr Unternehmen anlocken.

Doch das vorhergesagte Beschäftigungswachstum durch die versprochenen Geschäftsausweitungen fand nicht statt, stattdessen verlor der Staat beharrlich immer mehr Einnahmen. Seit November sanken die Steuereinnahmen um etwa 81 Mill. $ oder 1,9 Prozent unter die aktuellen Prognosen.

CBS News vom 19. April 2016

Nicht nur das vorhergesagte Job-Wachstum fehlt, momentan ist auch die Beschäftigung insgesamt gegenüber früheren Höchstwerten gesunken. Es erscheint daher auch schwierig, diese Entwicklung mit einem langfristigen Trend zu erklären, angesichts des früher eher gleichlaufenden Trends von nationaler und einzelstaatlicher Beschäftigung. In diesem Zusammenhang ist der jüngste Rückgang (seit 2011M01) bemerkenswert.

Der Artikel führt weiter aus:
„Wir wachsen eher nur langsam“, so Senatspräsidentin Susan Wagle, eine konservative Republikanerin aus Wichita. Während viele andere Abgeordnete ihrer Partei immer noch niedrige Einkommenssteuern unterstützten, „so würden wir es doch vorziehen, aus dem Büro des Gouverneurs einige echte Lösungen zu sehen,“ sagte sie dagegen.

So geht auch nach zwei weiteren ruinösen Jahren das neoliberale „Pfeifen im Walde“ weiter, lediglich die Anzahl der hartgesottensten Ideologen hat dabei etwas abgenommen.

(eigene Übersetzung eines Blogbeitrages des amerikanischen Ökonomen Menzie Chinn)