Die Middle Reliever sind die wahren Helden der L. A. Dodgers

Mit fast einem Viertel der regulären Saison in den Büchern sitzen die Dodgers an der Spitze der National League West. Sie führen sogar mit 25 Siegen gleich die gesamte Major League Baseball an. Trotz dieser Tatsachen kritisieren viele recht schnell einen Bullpen, der allerdings zum größten Teil sehr effektiv war.

ScottAlexander
Dodgers-Reliever Scott Alexander im Bullpen

Und das obwohl Kenley Jansen bereits 2 Saves verspielt hat, aber gleichzeitig die meisten Strikeouts aller Dodgers-Reliever und 12 von 14 Save-Möglichkeiten erzielen konnte, immerhin Dritter in dieser Kategorie im gesamten Baseball.

Klar, Joe Kelly hat eine ERA von 10.13 mit gleich drei vergebenen Saves, doch bis zu seinem letzten Einsatz hatte er sich immerhin etwas verbessert. 7 Strikeouts und nur 2 Runs standen zuletzt in seinen Stats. Während aber erwartet wurde, dass Jansen und Kelly die Lösung für das 8. und 9. Inning sein sollten, sind es momentan in Wirklichkeit die mittleren Relief-Pitcher der Dodgers, die die unbesungenen Helden darstellen.

Scott Alexander (2-1 Siege)
Der Linkshänder Alexander erreichte 6 Holds, eine ERA von 2.84 und 9 Strikeouts in 12,2 Innings. Der Schlüssel zu seinem Erfolg liegt darin, den Ball im Park zu halten. Den 51 Battern, die bisher gegen ihn antraten hat er nur einen Homerun gestattet und dabei 25 Ground Balls erzwungen, welche zu 3 Double Plays führten. Alexander, der oft im 6. oder 7. Inning ins Spiel kam, war besonders hilfreich bei der Überbrückung der Lücke zu Closer Kenley Jansen, wenn die Starting Pitcher es nicht so weit schafften.

Dylan Floro (1-0)
Obwohl der Rechtshänder Dylan Floro kein Spezialist für Grounder wie Scott Alexander ist, war er genauso effektiv wie er. Durch 15 Innings konnte Floro eine beeindruckende ERA von 0.00 behalten, mit 10 Strikeouts und nur einem Walk. Darüber hinaus hat er es geschafft, jeden Homerun gegen sich zu verhindern und nur zwei Extra-Base-Hits zuzulassen. Ein echtes Goldstück: seit seiner Verpflichtung durch die Dodgers am 4. Juli 2018 konnte Floro 4-1 Siege mit einem Save und einer ERA von nur 1.05 in 43 Spielen erreichen. Er war bisher als Dodger tatsächlich außergewöhnlich.

Pedro Báez (2-1)
Sie müssen sich beim Dodgers-Front Office oder noch wichtiger bei Manager Dave Roberts bedanken, weil Sie nicht auf Pedro Báez verzichtet haben. Vor nicht allzu langer Zeit konnte Báez in einer Drucksituation nicht wirklich eingesetzt werden. Er neigte dazu, Fastballs so zu werfen als würde er mit einem Jugend-Team Batting Practice betreiben. Obwohl er eigentlich immer eine gute ERA für sich erreichte, ließ er doch zu häufig die von seinen Vorgängern übernommenen (inherited) Runner punkten.

Doch jetzt nicht mehr! Báez ist zu Roberts‘ Shut-Down-Man geworden, dem Typen, zu dem man gehen muss um einen Exodus zu stoppen. In 19 Innings in diesem Jahr hat Báez 7 Holds, eine ERA von 3.32, 19 Strikeouts und nur 3 Walks erreicht. Beeindruckender ist jedoch, dass er nur dreien seiner 13 übernommenen Läufer erlaubt hat zu scoren, wodurch er seine schlimmste Eigenschaft bisher zu seiner besten gemacht hat.

Ein paar abschließende Gedanken
Baseball ist ein fließendes Spiel. Es gibt Ebbe und Flut, das ist das Schöne daran. Die Spieler kommen zu ihren Gelegenheiten, wenn ihre Teamkameraden gerade schwächeln.

Ist es tatsächlich nur Zufall, dass Cody Bellinger, nachdem er ein paar Spiele wegen seiner Schulterverletzung außer Gefecht gesetzt hat, von Max Muncy und Chris Taylor ersetzt wurde? Ich hege daher auch keinen Zweifel, dass Joe Kelly und Kenley Jansen ihre Form wiedererlangen können, aber in der Zwischenzeit sind die oben genannten Drei mächtig aufgestiegen.