The Economics of Star Wars

Wissenschaftliche Modellierung und eine Systemrisikoanalyse legen den Schluss nahe, dass das galaktische Imperium nach dem Verlust zweier riesiger Todessterne finanziell ruiniert wäre…

Vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…

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Die Rebellenallianz sprengte zwei Raumstationen ihrer eingeschworenen Feinde, besiegte deren Imperator Palpatine und löste seine Regierung auf. Das fiktive galaktische Imperium, das von der beliebten Star Wars-Filmreihe ins Leben gerufen wurde, lag nach der Schlacht von Endor am Ende von „Episode VI: Rückkehr der Jedi-Ritter“ in Trümmern.

Und wie sich herausstellte, befand sich auch die Finanzlage der Galaxis in ernsthaften Schwierigkeiten. Sogar „katastrophal“, schlussfolgert Zachary Feinstein, Assistenz-professor für Elektrotechnik und Systemtechnik an der School of Engineering & Applied Science der Washington University in St. Louis.

In einer Fallstudie mit dem Titel „Es ist eine Falle: Die Giftpille von Kaiser Palpatine“ bewertet Feinstein den Zustand der galaktischen Wirtschaft nach dem Zusammenbruch des Imperiums und wendet ökonomische Modelle und systemische Risikoanalysen auf die Star Wars-Ökonomie an. Er etablierte sogar das Bruttogalaktische Produkt, ähnlich einem traditionelleren BIP.

Fazit: Die Rebellenallianz müsste den imperialen Bankensektor retten, um einen verhee-renden wirtschaftlichen Zusammenbruch zu verhindern.

„In diesem Projekt ging es tatsächlich darum, die Größe der galaktischen Ökonomie und des Bankensektors zu modellieren“, sagte Feinstein. „Sobald ich das ermittelt hatte, habe ich einfach meine Forschung auf die Messung des finanziellen Systemrisikos angewendet, um die erforderliche Rettungsaktion zu bestimmen.“

Zunächst modellierte Feinstein die galaktische Wirtschaft, indem er den Preis beider Todessterne schätzte und dabei den letzten fertiggestellten Flugzeugträger der us-amerikanischen Flotte als Messstab verwendete.

Vergleicht man den Preis (17,5 Milliarden US-Dollar) und die Größe (100.000 Tonnen Stahl) der USS Gerald Ford mit dem geschätzten Ausmaß beider Todessterne, so wäre das Preisschild für das Imperium atemberaubend: 193 Trillionen US-Dollar für die erste Version; 419 Trillionen Dollar für die Zweite, obwohl im Vergleich zur galaktischen Wirtschaft mit 4,6 Trilliarden Dollar durchaus noch überschaubar.

In den Filmen werden beide Todessterne innerhalb von vier Jahren zerstört, was für den kaiserlichen Finanzsektor ein schwerer wirtschaftlicher Schlag gewesen wäre. Um einen totalen finanziellen Zusammenbruch zu verhindern, wäre ein Bailout von mindestens 15 Prozent und wahrscheinlich mehr als 20 Prozent der Ressourcen der gesamten Volkswirtschaft erforderlich geworden.

„Das überraschendste Ergebnis war, wie groß der wirtschaftliche Zusammenbruch hätte sein können“, sagte Feinstein. „Ohne eine Rettungsaktion gab es eine nicht zu vernachlässigende Chance, dass die Größe der galaktischen Wirtschaft über Nacht um mehr als 30 Prozent sank – größer als die Verluste aus der Weltwirtschaftskrise über 4 Jahre (vom Höhepunkt bis zur Talsohle).

Die Aussichten für den einfachen imperialen Bürger erschienen somit sehr düster“, sagte er. „Ich halte es für unwahrscheinlich, dass die Rebellenallianz den politischen Willen und die finanziellen Mittel gefunden hätte, um die notwendige Bankenrettung bereitzustellen, bevor es zu spät gewesen wäre.“

Möglicherweise erwachte die dunkle Seite der Macht gerade aufgrund dieser enormen ökonomischen Umbrüche fast 30 Jahre nach den Ereignissen von Episode VI wieder als Erste Ordnung aufs Neue.